Die Rallye Mexiko (28. Februar bis 02. März) ist die höchstgelegene Veranstaltung im gesamten Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft. Nach den Events in Monte Carlo (Asphalt) und Schweden (Schnee) eröffnet der 3. Saisonlauf in Mittelamerika gleichzeitig den Reigen von 7 Schotterläufen hintereinander. 10 ihrer insgesamt 15 Saisonauftritte absolviert die Weltelite des Rallyesports in diesem Jahr auf dem losen Untergrund, sodass die Rallye Mexiko erste verlässliche Hinweise auf das Leistungspotenzial der Teams auf diesem Geläuf erlaubt.
Zu den Besonderheiten der Rallye Mexiko zählt eindeutig ihre Topographie: Den Großteil ihrer Zeitenjagd verbringen die Piloten auf über 2.000 m über Meeresspiegel. Während der 1. Etappe am Freitag führen die Strecken sogar bis über 2.700 m hinauf. Der niedrigere Sauerstoffgehalt der Luft in diesen Höhenlagen führt dazu, dass die nominell 300 PS starken 2-Lliter-Turbomotoren der WRC-Allradler bis zu 30 Prozent ihrer Leistung einbüßen.
Unabhängig davon zählt der Lauf in Mexiko mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von knapp unter 100 km/h zu den schnelleren Schotter-Rallyes im WM-Kalender. Die 20 Wertungsprüfungen rund um das Hauptquartier in Léon, 400 km nördlich von Mexiko-Stadt, führen über 353,75 km und präsentieren sich verhältnismäßig flüssig zu fahren. Mit einer Gesamtlänge von nur 830,83 km ist die diesjährige Rallye Mexiko übrigens die streckenmäßig kürzeste Veranstaltung in der WRC-Geschichte.
Als WM-Führende müssen Mikko Hirvonen und sein Partner Jarmo Lehtinen am kommenden Freitag als Erste auf die Strecke. "Das ist auf Schotter immer ein Nachteil", so der Mexiko-Dritte des Vorjahres. "Aber diesen Preis zahle ich gerne für die erste WM-Führung meiner Karriere. Ich werde von Beginn an attackieren. Nach erfolgreichen Reifentests in der vergangenen Woche weiß ich, dass ich mir bei den Schotterreifen von Pirelli keine großen Sorgen um Plattfüße oder Verschleißerscheinungen machen muss."
Jari-Matti Latvala und Co Miikka Anttila treten nach ihrem Sieg bei der Rallye Schweden ein wenig auf die Euphoriebremse. "Ich habe in Mexiko nicht die Erfahrung wie bei anderen Läufen", betont das 22-jährige Talent, im Vorjahr Siebter in Mexiko. "Ein weiterer Sieg ist deshalb ein unrealistisches Ziel. Ich wäre mit einem Platz unter den ersten 3 zufrieden."
Vier weitere Ford Focus RS WRC gehen neben den beiden Werksautos in Mexiko an den Start. Stobart VK M-Sport setzt die Teams Gigi Galli/ Giovanni Bernacchini und Matthew Wilson/ Scott Martin ein. Henning Solberg/ Cato Menkerud und Federico Villagra/ Jorge Pérez Companc vertreten die Farben des Munchis Ford World Rally Team.