Das neue "Dual View"-Display von Bosch bringt zusätzliche Funktionalität ins Auto. Es kann auf einem Monitor 2 unterschiedliche Programme darstellen. Der Blickwinkel auf das Display entscheidet, welches von beiden man sieht. So verfolgt der Fahrer beispielsweise die grafischen Navigationshinweise, während vom Beifahrersitz aus auf dem gleichen Bildschirm ein Film zu sehen ist. 2 unterschiedliche Bildprogramme laufen also über einen einzigen Bildschirm.
Derzeit bereiten Ingenieure von Bosch die Serieneinführung eines Bildschirms mit einer Diagonale von 8 Zoll (rund 20 cm) vor, der für das Jahr 2009 in Fahrzeugen eines europäischen Automobilherstellers zum Großserieneinsatz kommen soll.
Bilder werden zeitgleich dargestellt
Der "Dual View"-Monitor besteht aus einem hinterleuchteten Farb-Aktivmatrix-Display (TFT-LCD: Thin Film Transistor Liquid Crystal Display) und einer speziellen Maske, die vor der Flüssigkristallschicht angebracht ist. Die Bilder für den Aufsichtwinkel von rechts und links werden zeitgleich angezeigt, jedoch gezielt auf nebeneinander liegenden Bildpunktspalten verteilt. Denn die Maske ermöglicht je nach Betrachtungswinkel die Sicht auf nur jene Pixelspalte, die entweder das rechte oder das linke Bild bestimmen. Dementsprechend setzt sich das Bild für den Betrachter nur aus jedem 2. Pixel zusammen, so dass sich die horizontale Displayauflösung halbiert aus einer Nennauflösung von beispielsweise 800 x 480 Punkten stellt "Dual View" jedes der beiden Bilder mit 400 x 480 Punkten dar. Aber bereits die nächste Generation des "Dual View"-Displays wird jedem Bild eine Auflösung von 800 x 480 Punkten bieten.
Wird das Display aus einem der beiden vorgesehenen Winkel betrachtet, ist ausschließlich das entsprechende Bild zu sehen. Die Maske muss exakt den AnForderungen entsprechen und zudem äußerst präzise positioniert werden. Die Art der Maske beeinflusst auch die Helligkeit des Displays.
2 Programme auf einem Monitor
"Dual View" von Bosch bietet doppelte Funktionalität, wo es bisher nur eine einfache Darstellung gab. So kann dem Beifahrer nicht nur der Blick auf Navigationshinweise, sondern ein eigenes Programm zur Unterhaltung geboten werden, seien es Videofilme, TV-Programme oder Hörfunkmenüs. Und dies, ohne einen 2. Monitor ins Fahrzeug zu integrieren, was aus Platz- oder Sicherheitsgründen meist ohnehin schwierig wäre. Die "Dual View"-Einheit benötigt nicht mehr Platz als ein üblicher Monitor. Damit können Automobilhersteller einen Bildschirm nach bisheriger Bauart etwa als Grundausstattung anbieten und "Dual View" als optionale Zusatzausstattung.