Nur 53 Tage nach dem Ende der vorigen Saison geht die Rallye-Weltmeisterschaft in die erste Runde des neuen Jahres. Schauplatz des Saisonauftakts ist wie so oft die legendäre Rallye Monte Carlo (24. bis 27. Januar). Das
Ford Werksteam tritt an der Côte dAzur mit einer neuen Fahrerpaarung und einer neuen Lackierung der beiden
Ford Focus RS WRC zur zweiten Titelverteidigung in Folge an.
Mit dem 27-jährigen Mikko Hirvonen und seinem 22-jährigen Teamkollegen Jari-Matti Latvala bietet BP Ford Abu Dhabi 2 Piloten auf, die trotz ihrer relativen Jugend bereits große Erfahrung auf WM-Ebene besitzen: Der 4-fache Laufsieger Hirvonen blickt auf 70 WM-Starts zurück, sein finnischer Landsmann Latvala mit 18 jüngster Punktgewinner eines WRC-Laufs trat bereits 52 Mal in der Königsklasse an.
Wie in den Vorjahren präsentiert sich die in Valence beheimatete Rallye Monte Carlo als reiner Asphalt-Event. Während die Straßen technisch keine übermäßige HerausForderung darstellen, kann die oft wechselhafte Witterung für manch unangenehme Überraschung sorgen. Ein Wechselspiel von trockenen und komplett regennassen Straßen, tückischen Eisplatten oder (in höheren Lagen) Schneefall kann bei der "Monte" sogar innerhalb einer Wertungsprüfung auftreten. Die Bergstraßen weisen erhebliche Höhenunterschiede auf und schlängeln sich oft vom Sonnenhang eines Berges auf dessen Nord- bzw. Schattenseite.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt daher in einer wohlüberlegten Reifenwahl. Beim "schwarzen Gold" genau ins Schwarze zu treffen scheint unmöglich, da eine WP-Gruppe oft alle beschriebenen Bedingungen bietet und die Wahl der Pneus mehr als 3 Stunden vor dem Start in die erste Prüfung fallen muss. Das Geheimnis liegt darin, auf Reifen zu setzen, mit denen man am insgesamt wenigsten Zeit verliert, statt auf solche, die den meisten Zeitgewinn auf einzelnen Abschnitten versprechen.
"Bei Trockenheit ist dies eine Asphalt-Rallye wie jede andere. Wenn es aber wie vorhergesagt Schnee und Eis gibt, kann alles passieren", blickt Mikko Hirvonen auf seine fünfte "Monte" voraus. "Dann erwartet uns vielleicht die größte HerausForderung der ganzen Saison." Gemeinsam mit Co-Pilot Jarmo Lehtinen nimmt er nach dem selbst gewählten Karriereende von Marcus Grönholm die Rolle des Teamleaders an: "Es wird schwierig, in Marcus Fußstapfen zu treten, aber ich fühle mich bereit für diese Aufgabe", so Hirvonen. "Ich habe in unseren gemeinsamen 2 Jahren viel von ihm gelernt. Jetzt muss ich beweisen, dass ich ebenfalls um den Fahrertitel mitkämpfen kann."
Jari-Matti Latvala, der mit Co-Pilot Miikka Anttila gegen Ende der vergangenen Saison immer stärker auftrumpfte, sieht den Wechsel des Reifenlieferanten als ein Schlüsselelement: "Ich muss mich jetzt an die Pirelli-Einheitsreifen gewöhnen, die mir bei Tests härter vorkamen als unsere bisherigen Pneus."
Beim ersten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 2008 wird Khalid Al Qassimi einen 3. Ford Focus RS WRC pilotieren. Der 35-Jährige aus Abu Dhabi jetzt mit Michael Orr auf dem Beifahrersitz fährt seine erste "Monte".