Toll Collect: Neues Maut-Desaster für LKWs

Investitionen deutscher Lkw-Werkstätten in Höhe von mindestens 10 Millionen Euro drohen nutzlos zu werden. Auf diese Höhe schätzt das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe, Zentralverband (ZDK) den Schaden, der den Betrieben bei einem endgültigen Aus für Toll Collect entstehen wird. Toll Collect hatte etwa 1.700 Werkstätten zum Einbau der Mauterfassungs-Endgeräte in die Lkw autorisiert. Die Werkstätten hatten hierfür in die Schulung des Personals, in spezielle Service-PCs und in die Schaffung von Kapazitäten zur Nachrüstung von zunächst 700.000 Lkw investieren müssen.

Der ZDK wird sich für die Erstattung dieser Investitionen durch Toll Collect einsetzen, sagte Haupt-geschäftsführer Dr. Axel Koblitz. Toll Collect trage die alleinige Verantwortung für das Scheitern des geplanten Mauterfassungssystems. Für die Folgen müsse Toll Collect geradestehen.

Nicht in den 10 Millionen Euro enthalten seien im Übrigen die Außenstände der Werkstätten aus unbeglichenen Einbaurechnungen. Viele Lkw-Betreiber hätten unter Verweis auf die Funktionsmängel der Endgeräte die Begleichung der Einbaukosten verweigert. Die Funktionsmängel hat nach Aussage des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes allein Toll Collect zu vertreten und deshalb die Werkstätten auch insoweit zu entschädigen.