Die Titelentscheidung in der DTM 2007 fällt erst beim Finale in Hockenheim am 14. Oktober. 42.000 Zuschauer erlebten auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona (Spanien) ein überhartes Rennen, bei dem ein
Audi Fahrer nach dem anderen von Mercedes-Piloten von der Strecke gerempelt wurde darunter alle 4 Piloten des
Audi Sport Team Abt Sportsline inklusive der beiden Titelkandidaten Mattias Ekström (Schweden) und Martin Tomczyk (Deutschland). Als die Situation zu eskalieren drohte, entschied
Audi, alle 7 noch im Rennen verbliebenen
Audi A4 DTM zurückzuziehen.
Vom Start weg hatte der Trainingsschnellste Martin Tomczyk die Führung übernommen, ehe er in der siebten Runde vom zweimaligen Formel 1-Weltmeister Mika Häkkinen von der Strecke gerempelt wurde. Tomczyk konnte das Rennen auf Platz elf zunächst fortsetzen, musste später jedoch aufgeben, weil an seinem Audi A4 DTM bei der Kollision der Wasserkühler beschädigt worden war.
Tabellenführer Mattias Ekström hatte sich am Start vom 10. auf den 16. Platz nach vorne geschoben und war nach einem frühen ersten Reifenwechsel sehr schnell unterwegs. Als er Daniel la Rosa, der noch nicht an der Box war, überholte, wurde er hart vom Mercedes-Fahrer getroffen. Damit war auch für den Schweden das Rennen beendet.
In der Startrunde war bereits Tom Kristensen von Mercedes-Fahrer Gary Paffett umgedreht worden. Als auch noch Timo Scheider und der an 3. Position fahrende Mike Rockenfeller von Mercedes-Piloten von der Strecke gedrückt wurden, entschied Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich nach Rücksprache mit dem Vorsitzenden des Vorstandes der Audi AG, Rupert Stadler, alle im Rennen verbliebenen Audi Fahrzeuge zurückzuziehen und damit ein klares Zeichen für fairen Motorsport zu setzen.
"Was heute auf der Rennstrecke passiert ist, war einfach inakzeptabel", erklärte Rupert Stadler, der das Rennen vor Ort in der Box des Audi Sport Team Abt Sportsline verfolgte. "Wir gehen davon aus, dass sich die Emotionen bis Hockenheim legen werden und die Zuschauer dort ein sportlich faires Finale sehen. Klar ist auch, dass wir weiter zur DTM stehen. Aber es müssen sich sicherlich ein paar Dinge ändern."
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
"Wir wollten heute ein hartes, faires Tourenwagen-Rennen sehen. Doch wir mussten den Eindruck gewinnen, dass die Mercedes-Piloten jede Gelegenheit genutzt haben, unsere Fahrzeuge aus dem Weg zu räumen. Das ist nicht die Art und Weise, wie wir Motorsport betreiben möchten. Wir wollen harte und faire Duelle sehen, aber nicht so etwas wie heute. Deshalb haben wir die Entscheidung getroffen, alle unsere Fahrzeuge zurückzuziehen. Das war keine leichte Entscheidung, die uns Punkte und vielleicht sogar den Titel gekostet hat. Doch wir wollten ein klares Zeichen für fairen Motorsport setzen."