Babys müssen laut Straßenverkehrsordnung auf der Rückbank mitfahren, in einer so genannten Babyschale. Zumindest dann, wenn der Beifahrersitz durch einen Airbag gesichert ist. Vorgeschrieben ist außerdem, dass die Babyschale entgegen der Fahrtrichtung montiert wird. So weit, so gut. Allerdings sieht die Fahrerin oder der Fahrer nicht mehr, was das Baby gerade so treibt: Durch die Rückansicht der Babyschale über den normalen Rückspiegel wird eine Beobachtung verhindert. Die Bochumerin Iris Buttgereit hatte das gleiche Problem - und entwickelte für ihre Tochter Allegra einen spezielles Spiegelsystem, das nun in Serie gefertigt wird.
Vom TÜV geprüft
"Jede Mutter und jeder Vater will natürlich wissen, was der Nachwuchs gerade macht", erzählt die 38-Jährige. "Und im Auto möchte ich meine Tochter nicht nur hören, sondern auch sehen, um jederzeit zu erkennen, ob es ihr gut geht." Vor allem bei längeren Strecken habe sie sich immer darüber geärgert, dass der normale Rückspiegel lediglich das Kopfteil der Babyschale zeigte und nicht das Baby. "Ich bin dann immer rechts rangefahren und habe mich nach hinten gebeugt um zu sehen, was meine Tochter gerade anstellt", erinnert sich Iris Buttgereit. Schließlich setzte Sie sich mit Freunden hin und baute den Prototypen des "Babylook". "Damals nahm ich noch einen ganz normalen Spiegel", so die erfindungsreiche Mutter weiter, "den ich über ein Klettband an einer Kopfstütze der Rückbank befestigte." Inzwischen ist aus dem Prototypen ein ausgereiftes Spiegelsystem entstanden: "Der Spiegel besteht aus einem unzerbrechlichen Kunststoff, das Klettband-Haltesystem ist TÜV- und Ökotex-geprüft, hält auch starken Beschleunigungskräften stand und fixiert den Spiegel exakt in der Position, um das Baby über den normalen Rückspiegel immer im Auge zu haben."
Babylook kann Unfälle verhindern helfen
Dass der Blick in den Babylook-Rückspiegel sogar schwere Unfälle verhindern hilft, zeigt ein Bericht der Iserlohner Kreiszeitung. Demnach war ein 38-jähriger Vater mit seinem Wohnwagengespann auf der Autobahn ins Schleudern gekommen, weil er sich nur kurz zu seinem auf der Rückbank sitzenden Sohn umgedreht habe. Nach Angaben der Autobahnpolizei geriet das Gespann auf die linke Spur, der Wohnwagen schaukelte sich auf, prallte gegen die rechte Fahrzeugseite des VW-Bulis und riss ab. Führerlos geworden, schleuderte der Anhänger über den linken Fahrstreifen und kollidierte mit dem nachfolgenden Passat einer 42-jährigen Iserlohnerin. Durch den Aufprall wurde der Aufbau des Wohnanhängers total zerfetzt, Einzelteile flogen durch die Gegend, die Einrichtung verteilte sich über die gesamte Fahrbahnbreite. Bei dem Unfall wurden zwei Frauen leicht verletzt. Sachschaden: rund 20.000 Euro.
Erhältlich ist "Babylook" über den Babyfachhandel, bei Hebammen oder direkt im online-Shop unter www.babylook.biz. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 39,95 Euro.