Das Debüt beim Pariser Automobilsalon im Oktober 1992 hätte spektakulärer nicht sein können: Ein Kleinwagen mit dem Konzept eines Monospace im futuristischen Biodesign, das mit der herkömmlichen Formgebung in diesem Segment und des Unternehmens radikal brach. Der Twingo war trotz seines niedlichen Aussehens ein Revolutionär, der seine Wagenklasse neu definierte. Und wie das Leben so spielt: Natürlich konnten sich in erster Linie Frauen seinem unwiderstehlichen Charme nicht entziehen. Zumal er im Alltag zuverlässige Qualitäten bewies und sich stets weiterentwickelte. Allein in Deutschland fanden mehr als 500.000 Exemplare ihre Liebhaber(innen). Insgesamt liefen rund 2,42 Millionen Einheiten vom Band.
Gereifter und erwachsener mit Bekenntnis zur Umwelt
15 Jahre später entlässt die höchst erfolgreiche Revolution ihre Kinder. Die neue Generation des Twingo ist im Establishment angekommen. Gereifter und erwachsener bietet der Neuling nicht nur mehr Platz, mehr Motoren und mehr Ausstattungen, sondern spricht auch weitere Zielgruppen an. Ganz zeitgemäß legt er zudem politisch korrekt ein klares Bekenntnis zu höchster Umweltschonung ab: Der neue Twingo ist das erste Renault Modell, das in allen Varianten mit dem neuen Umweltgütesiegel "eco2" ausgezeichnet ist.
Mit dem Gütesiegel "eco2" kennzeichnet das Unternehmen ab sofort auf einen Blick Fahrzeuge, die sowohl strenge UmweltanForderungen erfüllen (ökologisch sind) als auch erschwinglich (ökonomisch) bleiben. Dazu hat Renault objektiv nachprüfbare Kriterien festgelegt, die einer ganzheitlichen Betrachtung folgen und lückenlos den Produktions-, Nutzungs- und Wiederverwertungsprozess eines Modells über seinen vollständigen Lebenszyklus berücksichtigen.
Daran war vor 15 Jahren in dieser Konsequenz noch nicht zu denken. Erfolgsrezept des ersten Twingo war die geniale Mischung aus jugendlichem Charme, gepaart mit einmaliger Vielseitigkeit. Auf nur 3,43 Metern Länge bot der Kleinwagen Platz in Hülle und Fülle. Besonderer Clou war die um 170 Millimeter in Längsrichtung verschiebbare Rücksitzbank. Je nach Einsatzzweck standen damit üppiger Fußraum im Fond oder bis zu 261 Liter Ladevolumen zur Verfügung. Möglich machte das überdurchschnittliche Platzangebot die Kombination aus langem Radstand (2,34 Meter), stattlicher Breite (1,63 Meter) und stolzer Höhe (1,42 Meter).
Großzügige Maße, die ihresgleichen suchen
Bei diesen maßgeblichen Eckwerten setzt die neue Generation noch kräftig drauf. Der neue Twingo wuchs in der Länge um 170 Millimeter auf 3.602 Millimeter. In Kombination mit dem langen Radstand von 2.367 Millimetern garantiert dies großzügige Innenraummaße, die in der Kleinwagenklasse ihresgleichen suchen. Die Kopffreiheit vorn nahm gegenüber dem Vorgängermodell um 25 Millimeter zu. Die Kniefreiheit hinten ist um 23 Millimeter größer.
Auch die Variabilität ist noch größer: Alternativ zur einteiligen Rücksitzbank stehen für den Twingo-Fond zwei Einzelsitze zur Verfügung (Serie bei Expression und Initiale), die sich separat auf Schienen um bis zu 220 Millimeter in Längsrichtung verschieben lassen. In vorderster Stellung steigt das Kofferraumvolumen dann auf 285 Liter nach VDA-Norm. Bei umgelegter Rückbank beträgt die Ladekapazität stolze 959 Liter. Wird zusätzlich die Lehne des Beifahrersitzes umgeklappt (Serie bei Expression und Initiale), lassen sich im neuen Twingo auch Gegenstände mit bis zu 2,02 Meter Länge transportieren.
Neben dem hohen Alltagsnutzen kam beim Ur-Twingo der Spaß nie zu kurz. Von Anfang an setzte Renault auf frische Farben und lebhaft gemusterte Polsterstoffe. Um immer up to date zu bleiben, brachte das Unternehmen ab 1994 alle zwei Jahre eine neue Twingo-Kollektion heraus, die sich an aktuellen Modetrends orientierte. So wurde der Kleinwagen nebenbei zum Botschafter des französischen Chic. Und auch das futuristische Interieur mit seiner zentral platzierten, digitalen Kombianzeige sowie dem kugelförmigen Schalter für den Warnblinker tanzte auffällig aus der Reihe vive la revolution!
Die neue Generation gibt sich in diesem Bereich sichtbar gediegener und auch seriöser. Für den nötigen Pep sorgte das zentral platzierte Anzeigeinstrument sowie der optionale Drehzahlmesser, der auf der Lenksäule platziert ist.
Ur-Twingo mit nur MINImalen Auswahlmöglichkeiten
Eher übersichtlich mutete 1992 die Ausstattungsliste des ersten Twingo an. Als Kraftquelle diente dem frechen Winzling ausschließlich ein 40 kW/ 55 PS starker 1,2-Liter-Vierzylinder. Die Liste der Extras umfasste ganze zwei Posten: Klimaanlage und Faltdach. Erst später konnten die Twingo-Fans neben dem gründlich überarbeiteten und auf 43 kW/ 60 PS erstarkten Basismotor auch den deutlich kräftigeren 1.2 16V mit 55 kW/ 75 PS ordern. Und die Topvariante Initiale enthielt schließlich Details wie Klimaanlage, CD-Radio und Lederausstattung, ansonsten das Privileg weit größerer Fahrzeuge. Auf Wunsch war sogar ein Navigationsradio erhältlich.
Auch sonst wertete Renault den Twingo über seinen 15 Jahre dauernden Lebenszyklus ständig auf, zum Beispiel mit Quickshift-5, dem innovativen, automatisierten Schaltgetriebe, welches das Kupplungspedal überflüssig machte. Oder mit der geschwindigkeitsabhängigen elektrischen Servolenkung, die sich im Stadtbetrieb mit dem sprichwörtlichen kleinen Finger bedienen ließ. Außerdem ging serienmäßig das Renault Programmierte Rückhaltesystem mit je zwei Front- und Seitenairbags an Bord.
Die Sicherheitsausstattung der zweiten Generation ist noch viel umfangreicher. Sie umfasst serienmäßig Frontairbags der neuesten Generation für Fahrer- und Beifahrer. Der erstmals im Twingo zum Einsatz kommende "3D"-Airbag für den Beifahrer optimiert durch Form und Volumen die Druckverteilung zwischen Kopf und Brustkorb des Beifahrers. Seitenairbags (Serie ab Expression) und Windowbags (Option ab Expression) für beide Sitzreihen ergänzen das Sicherheitspaket.
Nach 15 Jahren erstmals mit Dieselmotor
Auch das Motoren- und Ausstattungsangebot ist deutlich umfangreicher und beweist, dass der Twingo nach dem Marsch durch die Institutionen auf der Regierungsbank angekommen ist. Das Programm besteht aus drei 1,2-Liter-Benzintriebwerken sowie erstmals in der Twingo-Modellhistorie einem Dieselaggregat. Alle Motoren stoßen maximal 140 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer aus, der neue Selbstzünder 1.5 dCi sogar nur 113 Gramm pro Kilometer. Der Turbodiesel mit Common-Rail-Einspritzung mobilisiert 47 kW/ 64 PS und stellt sein maximales Drehmoment von 160 Nm bei 1.900 1/min zur Verfügung.
Neben dem Einstiegsbenziner 1.2 mit 43 kW/58 PS und dem Vierventiltriebwerk 1.2 16V mit 56 kW/ 76 PS steht als Topaggregat exklusiv für den Twingo GT die Motorisierung 1.2 16V TCE mit 74 kW/ 100 PS zur Verfügung. Sein Kennzeichen ist der Turbolader. Folge: Der 1,2-Liter-Motor leistet so viel wie ein 1,4-Liter-Aggregat und bietet mit 145 Nm bei 3.000 1/min das maximale Drehmoment einer 1,6-Liter-Maschine. Trotzdem verbraucht er nur 5,9 Liter Superbenzin pro 100 Kilometer.
Mit modernen Multimediasystemen vor 15 Jahren noch reine Zukunftsmusik lässt sich der neue Twingo noch weiter an die persönlichen Bedürfnisse seiner Besitzer anpassen. So ist als Zubehör die Audio-Connection-Box erhältlich. Das Modul verbindet externe Musikträger über eine spezielle Schnittstelle mit der Audioanlage. Es besitzt drei Eingänge: je einen für einen USB-Stick, für einen iPod® und einen für andere MP3-Player. Alle Geräte lassen sich über das Autoradio oder den Bedienungssatelliten am Lenkrad steuern. Die Navigation wird im Radiodisplay angezeigt.
Mit den fünf Ausstattungsniveaus Authentique, Expression, Dynamique, GT und Initiale sowie zahlreichen Extras lässt sich der Twingo noch besser an die Wünsche der unterschiedlichen Zielgruppen anpassen. Dies haben in der Vergangenheit die Kunden gern selbst erledigt mit zum Teil atemberaubenden Ergebnissen. Allen voran Pascal Dragotto, Stuntman aus Südfrankreich. Er erleichterte den Kleinwagen um Interieur und Antriebsstrang und platzierte an ihrer Stelle eine 2.200 PS starke Flugzeugturbine mit Nachbrenner. Andere Twingo-Fans verwandelten den frechen Franzosen in einen Pick-up, eine rollende Soundfabrik, einen seetüchtigen Katamaran, oder sie führten ihn zum Rennen aufs Glatteis. All diese Versuche hatten eines gemeinsam: Sie unterstrichen den Charakter des Twingo als Revolutionär auf Rädern. Mal sehen, wozu der Neue im Stande ist