Der Start: Fernando und Lewis hatten sich als 1. und 2. qualifiziert. Fernando wurde allerdings um 5 Plätze nach hinten versetzt, da er angeblich seinen Teamkollegen in der Boxengasse weniger als 2 Minuten vor dem Ende des Qualifyings behindert hatte. Lewis ging deshalb von seiner vierten Pole Position in der Formel 1 ins Rennen, beschleunigte am besten zur ersten Kurve und kam als Führender aus der 1. Runde zurück. Fernando, Sechster in der Startaufstellung, verlor zunächst 1 Platz beim Start und fiel in der letzten Kurve der 1. Runde um eine weitere Position auf Platz 8 zurück.
Das Rennen:
Fernando überholte in der 3. Runde Mark Webber (Red Bull Renault); eingangs von Runde 4 ging er an Robert Kubica (BMW Sauber) vorbei der Spanier war jetzt Sechster.
Fernando fuhr in Runde 17 zu seinem 1. Boxenstopp herein (9.9 Sek.) und war danach Zwölfter. Lewis kam 2 Umläufe später erstmals an die Boxen (9.7 Sek.) und behielt seine Führung. Fernando war jetzt Neunter. In Runde 28, nachdem die ersten 9 Fahrer ihre Routinestopps absolviert hatten, fuhr der Spanier auf Platz 7.
Lewis legte seinen 2. Stopp im 50. Umlauf ein (4.9 Sek.) und behielt seine Führung. Durch die früheren Stopps von Nick Heidfeld (BMW Sauber), Nico Rosberg (Williams Toyota) und Ralf Schumacher (Toyota) war Fernando Vierter, als er unmittelbar hinter seinem Teamkollegen zum 2. Mal hereinkam (7.0 Sek.). Der Spanier lag danach vor Schumacher und war Sechster. Nach den jeweils 3. Stopps von Rosberg und Kubica verbesserte sich Fernando auf Platz 4 und fuhr unmittelbar hinter Heidfeld.
Mit der weicheren Reifenmischung (option) auf seinem 3. und letzten Stint verlor Lewis zunächst rund 1 Sekunde pro Runde auf Räikkönen. In den letzten 10 Runden verteidigte der Brite einen Vorsprung von unter 1 Sekunde und siegte nach 70 Runden mit 0.7 Sekunden vor dem Finnen. Nachdem Fernando zuletzt den Grand Prix von Europa vor 2 Wochen auf dem Nürburgring gewann, steht es zwischen beiden Fahrern nach Siegen 3 zu 3.
Lewis Hamilton:
"Ein ereignisreiches und emotionales Wochenende. Unser Team arbeitete in den letzten 2 Wochen super und wir erzielten deutliche Fortschritte. Allerdings waren die Ferrari genauso schnell und besonders in den letzten Runden stand ich unter starkem Druck von Kimi Räikkönen. Anfangs fuhr ich einen kleinen Vorsprung heraus, doch nach dem 1. Boxenstopp hatte ich ein kleines Problem mit der Lenkung. Kimi schloss wieder auf und ich wurde etwas nervös. Das Team sagte mir jedoch über Funk, dass alles in Ordnung war und ich gab bis zum Ende alles."
Fernando Alonso:
"Ein schwieriges Rennen, aber ich bin noch zufrieden. Vielleicht wäre sogar ein Podiumsplatz drin gewesen, aber vom 6. Startplatz aus war hier, wo man wie in Monaco kaum überholen kann, einfach nicht mehr zu machen. Am Ende attackierte ich nicht mehr allzu sehr, sondern schonte den Motor, den wir auch beim Grand Prix der Türkei in 3 Wochen einsetzen werden. Ohne die Strafe wäre der Sieg möglich gewesen, das zeigten meine Rundenzeiten, wenn ich eine freie Strecke hatte. Ich liege jetzt sieben Punkte hinter Lewis. Der Kampf um die Meisterschaft ist noch nicht entschieden und ich werde alles tun, um den Abstand zu verringern."
McLaren-Teamchef Ron Dennis:
"Ein anstrengendes Wochenende mit vielen Emotionen. Die Probleme, die uns an diesem Wochenende und den vergangenen Monat über beschäftigten, stellten das Team auf eine harte Probe. Gerade in Zeiten wie diesen muss man an seinen Prinzipien und Werten festhalten. Die 3 Wochen bis zum Grand Prix der Türkei werden wir nutzen, unser Auto weiter zu entwickeln, um unsere Erfolgsserie nach Möglichkeit fortzusetzen. Beide Fahrer haben heute unter unterschiedlichen, aber sehr schwierigen Voraussetzungen ihr Bestes gegeben."
Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug:
"Lewis fuhr vom Start bis ins Ziel ein erstklassiges Rennen. Er erzielte seinen 3. Sieg und seinen 10. Podiumsplatz in seinem erst 11. Formel-1-Rennen. Dies ist der 50. Sieg der McLaren Mercedes Partnerschaft seit unserem ersten gemeinsamen Erfolg vor 10 Jahren am 10. März 1997 in Melbourne. Fernando verbesserte sich vom 6. Startplatz auf Rang 4, auf einer Strecke, auf der Überholen fast nicht möglich ist. Heute schafften wir unseren 5. Sieg in den letzten 7 Rennen und den 6. in den 11 Rennen der Saison bisher danke an jeden im Team für die harte Arbeit, die diese Ergebnisse möglich gemacht haben. Nach unserer Bestrafung führen wir die Konstrukteurs-WM mit 19 und nicht mit 34 Punkten Vorsprung an, aber ich bin sicher, dass jeder im Team jetzt noch stärker motiviert ist, die Führung in beiden Weltmeisterschaften bis nach dem letzten Rennen der Saison am 21. Oktober zu behaupten."