Jaguar feiert 3 Mal 50-jähriges Jubiläum

Gleich drei 50-jährige Jubiläen feiert Jaguar im Rahmen des 35. AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring (10. – 12. August). 1957 begann der offizielle Vertrieb von Jaguar-Automobilen in Deutschland, und ebenfalls vor einem halben Jahrhundert debütierte mit dem XK150 der letzte und stärkste Vertreter der klassischen XK-Baureihe. Vor 50 Jahren schrieb Jaguar darüber hinaus mit dem Vierfach-Sieg des D-TYPE bei den 24 Stunden von Le Mans Motorsportgeschichte.

80 Jahre Nürburgring und 50 Jahre Jaguar in Deutschland – das zweite August-Wochenende ist sowohl für den veranstaltenden Automobilclub von Deutschland (AvD) als auch für Jaguar eine runde Sache. Seit nunmehr 50 Jahren ist Jaguar offiziell in Deutschland vertreten – dank Peter Lindner, der 1957 von Wiesbaden aus den Vertrieb steuerte und zielstrebig ausbaute. Das Renommee der Marke Jaguar profitierte dabei nicht allein vom Verkaufsgeschick Lindners, sondern auch von dessen Passion für den Rennsport. 1963 gewann er auf einer Mk II 3,8 Liter-Limousine die erstmals ausgetragene Tourenwagen-Europameisterschaft; im gleichen Jahr verwies er zusammen mit seinem Partner Peter Nocker beim 6 Stunden Rennen auf dem Nürburgring eine Armada von fünf Werks-Mercedes in die Schranken. Aber auch auf einem der legendären Lightweight-E-TYPE war Lindner regelmäßig siegreich.

Ebenfalls 1957 erschien mit dem XK 150 der stärkste Vertreter der 1951 mit dem XK 120 aus der Taufe gehobenen Serie. Jaguar bot ihn zunächst als FHC (Fixed Head Coupé) an, im März 1958 folgte die sehnlichst erwartete offene DHC-Version (Drop Head Coupé). Der 3,4 Liter große Reihensechszylinder-DHC-Motor leistete 190, mit dem etwas "schärferen" Blue Top-Zylinderkopf 210 PS. Technisches Highlight waren die erstmals in einem Serien-Jaguar eingesetzten vorderen Scheibenbremsen – eine Technik, die Jaguar zuvor im Motorsport ausgiebig getestet hatte. 1958 gipfelte die XK-Reihe im XK 150 S – dank eines dritten SU-Vergasers, einer zweiflutigen Auspuffanlage und eines von Weslake getuntem Gold Top-Zylinderkopfs stieg die Leistung weiter auf 250 PS bei 5.500 U/min. Mit diesem für das Coupé auf sogar 265 PS gebrachten Motor liefen XK 150 S-Modelle fast 220 km/h schnell.

Vier makellos präparierte XK 150 stehen am Wochenende des Oldtimer-Grand-Prix im Jaguar Hospitality-Bereich zur Besichtigung frei: Zwei Roadster in den Farben dunkelblau und weinrot sowie zwei Coupés in grün und weiß, alle liebevoll von privaten Sammlern gepflegt und regelmäßig bewegt.

Die Motorsport-Saison 1957 bleibt neben dem tragischen Ende der letzten Mille Miglia sowie dem fünften und letzten WM-Titel von Juan Manuel Fangio bis heute durch den triumphalen Jaguar-Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans in besonderer Erinnerung. Nach Erfolgen in den Jahren 1955 und 1956 doMINIerte die Marke aus Coventry die Auflage von 1957 dank der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit des D-TYPE fast nach Belieben: Alle fünf gestarteten Wagen kamen ins Ziel, und zwar auf den Plätzen 1, 2, 3, 4 und 6. Nach hartem Kampf gegen die Konkurrenz von Aston Martin, Maserati und Ferrari sahen Ron Flockhart und Ivor Bueb auf einem von der Ecurie Ecosse eingesetzten Modell mit 3,8-Liter-Motor als Erste die Zielflagge. Es war erst das zweite Mal in der Le Mans-Geschichte, dass ein Hersteller in der Sarthe einen Vierfach-Triumph verbuchen konnte – zuvor war dies nur Bentley im Rennen von 1929 gelungen.