In Polen müssen Autofahrer die so genannte Tagfahrlichtpflicht im Straßenverkehr neuerdings ganzjährig befolgen. Bisher galt die Vorschrift, dass Scheinwerfer auch tagsüber einzuschalten sind nur in der Zeit von Oktober bis März. Wie der ACE Auto Club Europa in Stuttgart weiter berichtete, kostet in Polen ein Regelverstoß rund 52 Euro. Touristen sollen aber anfangs nur ermahnt werden und von Strafen zunächst verschont bleiben, erklärte der ACE. Polen ist dem Bericht zufolge das 20. Land auf dem europäischen Kontinent, in dem die Tagfahrlichtpflicht ganzjährig eingeführt worden ist. In Deutschland existiert dagegen bislang lediglich eine unverbindliche Empfehlung der Verkehrs
MINIster von Bund und Ländern. Sie raten, aus Gründen der Verkehrssicherheit auch bei Helligkeit am Tag mit Abblendlicht zu fahren. Der
MINIsteraufruf wird aber von über 73 Prozent der Autofahrer ignoriert, hatte der ACE kürzlich in einer bundesweiten Zählung von mehr als einer Million Fahrzeuge festgestellt.
Der Club zitiert aus einer EU-Studie, nach der jährlich 1,9 Millionen Unfälle mit 155.000 Verletzten und 5. 500 Verkehrstoten vermieden werden könnten, wenn Tagfahrlicht in allen EU-Staaten Pflicht wäre. Begründet wird die erwartete positive Wirkung unter anderem damit, dass beleuchtete Fahrzeuge von anderen Verkehrsteilnehmern besser und früher wahrzunehmen sind.
Der ACE geht davon aus, dass im Rahmen neuer EU-Zulassungsvorschriften von 2009 an Neuwagen ohnehin serienmäßig nur noch mit Energie sparenden Tagfahrleuchten ausgeliefert werden dürfen. Zu den Befürwortern einer generellen Lichtpflicht gehören neben dem ACE unter anderem die beiden großen Dachverbände Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) und Deutsche Verkehrswacht (DVW).