Der von Toll Collect für den Fall eines erneuten Scheiterns ab 2005 vorgeschlagene, auf 40 Mio. Euro pro Monat begrenzte Schadenersatz ist vollkommen unzureichend und inakzeptabel. Die monatlichen Einnahmeausfälle des Bundes aus der Lkw-Maut belaufen sich auf über 180 Millionen Euro. "Der Bundesverkehrs
MINIster darf sich von Toll Collect nicht weiter an der Nase herumführen lassen, da die Einnahmen aus der Maut dringend für die Infrastruktur unseres Landes benötigt werden", sagt ADAC-Vizepräsident Dr. Erhard Oehm.
Das neue Angebot von Toll Collect bedeutet eine Verschiebung des ursprünglich für den 31.8.2003 vorgesehenen Starts der vollwertigen Lkw-Maut auf das Jahr 2006. An dieser Tatsache ändert auch die vorgeschaltete Maut-Basisversion ab Anfang 2005 nichts. Der ADAC Fordert deshalb eine umgehende Wiedereinführung der im August 2003 ausgesetzten Lkw-Vignette, um den finanziellen Schaden aus dem Maut-Desaster zu begrenzen und Spielraum für die dringendsten Straßenbauprojekte zu schaffen.
Aufgrund des komplizierten Einbuchungssystems ist die von Toll Collect vorgeschlagene Light-Version der Maut ab Januar 2005 aus Sicht des ADAC schwer durchführbar. Die Einbuchung an Selbstbedienungsterminals vorgenommen stellt für den Großteil der Fahrer, der im Umgang mit Computern nicht sonderlich geübt ist, eine nur schwer zu lösende HerausForderung dar, von Bedienungsfehlern ganz zu schweigen. Spricht der Nutzer keine der angebotenen Sprachen des Systems, ist die Nutzung unmöglich. "Da fällt es nicht schwer, sich die Situation auf Parkplätzen und den dafür vorgesehenen Anlaufstellen für die Vertriebsautomaten vorzustellen", sagt Oehm. Durch Rückstaus auf die Autobahnen wird es ein heilloses Durcheinander geben, das sich in kilometerlangen Staus ausdrücken wird.