Eine aktuelle Marktuntersuchung von Bosch zeigt, dass der Siegeszug des Diesels in Westeuropa ungebremst läuft. Im Jahr 2003 wurden im Jahresmittel 43,7 Prozent der neuzugelassenen Pkw mit einem Dieselmotor ausgerüstet. "Im Vergleich zu 2002 ist das eine Steigerung um 3,2 Prozentpunkte", erläutert Wolfgang Chur, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH.
Deutschland liegt laut Bosch-Statistik mit einem Anteil von 39,9 Prozent nach wie vor knapp unter dem europäischen Durchschnitt. Trotz absolut gesehen gesunkener Zulassungszahlen konnte der Dieselanteil im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozentpunkte ausgebaut werden. Italien verzeichnete 2003 einen starken Anstieg der Dieselquote um 4,5 Prozentpunkte auf 49,0 Prozent, so die Erhebung von Bosch. Ebenfalls beachtlich der Zuwachs in Großbritannien: Aufgrund einer geänderten Besteuerung für Dienstwagen, die Dieselfahrzeuge mit ihrem geringen CO2-Ausstoß besonders fördert, stieg der Dieselanteil an den Neuzulassungen schon im Jahr 2002 im Vergleich zu 2001 erheblich von 17,7 auf 23,4 Prozent. Im Jahresmittel 2003 wuchs der Anteil weiter auf 27,2 Prozent.
"Größter Beliebtheit erfreut sich der Diesel in Spanien, Frankreich, Belgien und Österreich", so Chur. Für Spanien weist die Bosch-Studie im Jahr 2003 eine hohe Dieselrate von 60,5 Prozent und damit 3,2 Prozentpunkt mehr als im Vorjahr aus. In Frankreich hat der Diesel einen Anteil von 67,4 Prozent bei den Neuzulassungen im Jahr 2003 – auf hohem Niveau eine Steigerung um 4,2 Prozentpunkte. Und in Belgien konnte der Diesel seine Marktposition sogar um 5,7 Prozentpunkte auf 68,2 Prozent ausbauen. Schon 2002 verzeichnete die Statistik für Österreich mit 69,6 Prozent die höchste Dieselquote in Westeuropa. 2003 konnte der Diesel seine Vormachtstellung bei den Neuzulassungen weiter ausbauen und liegt im Jahresdurchschnitt bei 71,4 Prozent.
"In Westeuropa erwartet Bosch in zwei bis drei Jahren einen Dieselanteil von 50 Prozent bei den Pkw-Neuzulassungen. Schon 2004 wird er aller Voraussicht nach 47 Prozent erreichen", prognostiziert Chur.
Mit der Einführung aller gängigen Hochdruck-Direkteinspritzsysteme hat Bosch den europäischen Dieselboom maßgeblich geprägt und ist nach wie vor technologisch führend. Moderne Hochdruck-Einspritzsysteme wie Common Rail oder Unit Injector haben die schwerfälligen, rauchenden Kriecher von einst zu sportlichen, sparsamen und sauberen Automobilen von heute gemacht. Allein im Jahr 2003 stellte Bosch rund sechs Millionen Common-Rail- und Unit-Injector-Einspritzsysteme her, 2004 werden es voraussichtlich sieben Millionen sein. "Die Vorteile des Diesels sichern ihm noch eine lange Zukunft", betont Chur.