Die Compagnie Générale des Etablissements Michelin, Clermont-Ferrand, hat ihre Umsatzerlöse im Jahr 2006 um 5,1 Prozent auf 16,384 Milliarden Euro gesteigert. Der Anstieg ist hauptsächlich auf einen günstigen Absatz-/Preismix (+4,7 Prozent) sowie leicht erhöhte Absatzzahlen zurückzuführen. Trotz der im Geschäftsjahr 2006 durchgesetzten Preiserhöhungen konnte die Gruppe die Mehrbelastungen nur teilweise ausgleichen, die im Zusammenhang mit den um 824 Millionen Euro gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten entstanden.
Mit 1,338 Milliarden Euro liegt daher das operative Ergebnis (ohne den Einfluss einmaliger Sondereffekte) 2,2 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Die operative Marge von 8,2 Prozent (-0,6 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr) entspricht der Prognose, die das Unternehmen im Juli 2006 abgegeben hatte.
Der Rückgang des Nettogewinns um 35,5 Prozent auf 573 Millionen Euro ist durch einmalige Sondereffekte begründet: Es handelt sich in erster Linie um die Umstrukturierungskosten im Zusammenhang mit der Schließung des kanadischen BFGoodrich Werkes Kitchener (Ontario) sowie um die Kosten im Zusammenhang mit der Einstellung der Produktion im nigerianischen Werk Port Harcourt.
Erneut gestiegene Kosten für Rohstoffe und Energie
"2006 musste Michelin im vierten Jahr in Folge explosionsartig steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik verkraften", erklärt Michel Rollier, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe. "Auf Grund unserer Preispolitik war es trotzdem möglich, ein hohes Niveau beim operativen Ergebnis zu erreichen, das wir künftig wieder steigern wollen. Es ist daher mehr denn je erForderlich, die Kosten zu senken und die Verkaufszahlen zu erhöhen"; ergänzt der Konzernleiter.
Umsatzerlöse in allen Geschäftsbereichen gestiegen
2006 verzeichnete Michelin in allen Geschäftsbereichen stabile Zuwächse. Der Geschäftsbereich Pkw- und Leicht-Lkw-Reifen stieg um 4,3 Prozent auf 8,991 Milliarden Euro. Das sind 55 Prozent der Gesamterlöse. Der Geschäftsbereich Lkw-Reifen erreichte 5,418 Milliarden Euro oder 33 Prozent der Gesamterlöse. Der Zuwachs beträgt hier 6,8 Prozent. Der Geschäftsbereich Spezialreifen verbuchte ein Plus von 4,1 Prozent auf 1,975 Milliarden Euro, was 12 Prozent der Gesamterlöse entspricht.
Alle Teilbereiche waren 2006 profitabel: Der Geschäftsbereich Pkw- und Leicht-Lkw-Reifen erzielte eine operative Marge von 8,2 Prozent, der Geschäftsbereich Lkw-Reifen 6,6 Prozent und der Geschäftsbereich Spezialreifen 12,4 Prozent.
Verbesserung des Free Cash Flow um 85 Millionen Euro
Der Aufwärtstrend beim Free Cash Flow um 85 Millionen Euro (der jedoch mit minus 39 Millionen Euro gegenüber minus 124 Millionen Euro im Jahr 2005 noch negativ bleibt) ist auf die verbesserte Lage beim Umlaufvermögen zurückzuführen, obwohl das Unternehmen sein ehrgeiziges Investitionsprogramm fortgesetzt hat. Das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant.
Reifenmärkte überwiegend auf Wachstumskurs
Insgesamt entwickelten sich die weltweiten Reifenmärkte 2006 überwiegend positiv. Besonders starkes Wachstum verzeichneten erwartungsgemäß die Märkte in Asien mit plus 9,2 Prozent in der Pkw-Erstausrüstung, plus 3,0 Prozent im Pkw-Ersatzgeschäft, plus 14,0 Prozent in der Lkw-Erstausrüstung und plus 10,0 Prozent im Lkw-Ersatzgeschäft. Besonders stark war erneut China mit einem Zuwachs von insgesamt 20 Prozent. Auch in Afrika und dem Mittleren Osten verzeichneten alle Teilmärkte erhöhte Absatzzahlen. In Europa war das Lkw-Erstausrüstungsgeschäft besonders stark (plus 8,8 Prozent), das Gleiche gilt für Nordamerika (plus 7,9 Prozent). Die Rückgänge im nordamerikanischen Ersatzgeschäft sind in erster Linie auf die erhöhten Kraftstoffpreise und das damit zusammenhängende Sparverhalten der Autofahrer zurückzuführen.
Ausblick 2007
Die Rohstoffpreise dürften sich 2007 auf hohem Niveau einpendeln und sich daher nur in eingeschränktem Maße auf die Ergebnisse der Michelin Gruppe auswirken. Außerdem erwartet das Unternehmen weltweit wachsende Märkte mit Schwerpunkten auf Osteuropa, Südamerika und Asien. In diesem Zusammenhang dürften die Umsatzerlöse und das operative Ergebnis der Gruppe gegenüber dem Geschäftsjahr 2006 zunehmen.
Michelin ist in Deutschland mit fünf Produktionsstandorten und der Vertriebszentrale präsent. Einschließlich der Tochtergesellschaften und Beteiligungen beschäftigt Michelin bundesweit mehr als 8.900 Mitarbeiter und ist mit einer Jahresproduktion von knapp 17 Millionen Einheiten einer der größten Reifenhersteller Deutschlands.
Michelin Gruppenergebnis 2006
| 2006 in Mio. Euro | 2005 in Mio. Euro | Veränderung 2006/2005 |
Umsatzerlöse | 16.384 | 15.590 | +5,1% |
Operatives Ergebnis (ohne Einmaleffekte) | 1.338 | 1.368 | 2,2% |
Operative Marge (ohne Einmaleffekte) | 8,2% | 8,8% | 0,6 Punkte |
Operatives Ergebnis (mit Einmaleffekten) | 1.118 | 1,574 | 29,0% |
Operative Marge (mit Einmaleffekten) | 6,8% | 10,1% | 3,3 Punkte |
Nettogewinn | 573 | 889 | 35,5% |