Rund 71 Prozent der Pkw-Neufahrzeuge sind in Deutschland heute schon serienmäßig mit ESP ausgestattet. Damit liegt Deutschland auf Platz 2 in Europa. Nur in Schweden gibt es noch mehr Neufahrzeuge mit der Sicherheitstechnologie gegen Fahrfehler. Im Schnitt haben gerade mal 42 Prozent der in Europa neuzugelassenen Autos ESP an Bord.
Bei 13,7 Prozent der Modelle gibt es in Deutschland ESP gegen Aufpreis oder im Zusatzpaket. 15,4 Prozent der Neuwagenkäufer müssen laut einer ADAC-Auswertung noch auf das elektronische Fahrsicherheitsprogramm verzichten, weil der Hersteller es nicht anbietet. Das sind in der Regel ausgerechnet Modelle der kleineren und kleinsten Klasse, die häufig von jungen Fahranfängern gefahren werden. Ihr ESP-Anteil beträgt nur dreißig (Kleinwagen), beziehungsweise 15 Prozent (Kleinstwagen). Besser sieht es da schon bei den Pkw der gehobenen Fahrzeugklasse aus. Hier verfügen bereits vier von fünf Pkw über ein elektronisches Fahrstabilitätsprogramm. Bei der unteren Mittelklasse sind es immerhin noch 72 Prozent.
Der ADAC Fordert die Fahrzeughersteller auf, im Rahmen einer Selbstverpflichtung – ähnlich wie beim ABS – künftig alle Pkw und Kleintransporter mit ESP auszustatten. Damit würden die Automobilhersteller einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Unfallzahlen leisten. Nach einer Risikostudie der deutschen Versicherer wäre die Unfallschwere bei rund 1.100 Unfällen mit Getöteten durch ESP reduziert worden.
Defizite gibt es auch bei den Nutzfahrzeugen. Derzeit haben nur fünf Prozent der neu gekauften Lkw ein Fahrstabilitätssystem. Dabei wäre gerade hier der Einbau eines ESP besonders sinnvoll, weil diese Fahrzeuge einen hohen Fahrzeugschwerpunkt haben und die Fahrwerkskonstruktionen eine große Bandbreite unterschiedlicher Beladungszustände verkraften müssen.
Quelle: ADAC