Toyota hat mit einer sportlichen Hybrid-Studie auf der Detroit Motor Show gezeigt, dass sich Fahrdynamik und Umwelt durchaus miteinander vereinbaren lassen. Der FT-HS ist, so die amerikanische Entwicklungsmannschaft, ihre Antwort auf die Frage, welche Eigenschaften der Sportwagen des 21. Jahrhunderts aufweisen sollte. "Die Fahrer sind heute nicht mehr zufrieden, wenn ein Automobil einfach nur schnell ist", erklärte Kevin Hunter, Vizepräsident des amerikanischen Designzentrums des Unternehmens. "Neben dem reinen Fahrspaß nehmen sie die Themen Sicherheit, Umwelt und gesellschaftliche Verantwortung ebenso ernst." Unter der dynamischen Karosserie des 4,25 Meter langen Coupé-Cabriolets kombinierte das Team einen 3,5 Liter messenden V6-Motor mit einem sportlich ausgelegten Hybridsystem. Angestrebt wird eine Systemleistung von 400 PS und eine Beschleunigung von null auf 100 km/h von vier Sekunden. Ob und mit welcher Modellbezeichnung der FT-HS in Serie geht, ist noch nicht entschieden.
"Lexus-Kunden setzen auf Hybrid"
Interview mit Frank Winter, General Manager Lexus Deutschland
Der Hybridantrieb nimmt bei Lexus eine zentrale Rolle ein und entwickelt sich zunehmend zum Alleinstellungsmerkmal der Marke. Die beiden im vergangenen Jahr vorgestellten Modelle RX 400h und GS 450h erreichen hohe Anteile, und auch beim LS 600h, der im Sommer auf den Markt kommt, erwartet das Unternehmen eine hohe Akzeptanz durch die Kunden. Interview mit General Manager Frank Winter über die Rolle des umweltfreundlichen und sparsamen Antriebs in der Lexus-Modellpalette.
Lexus hat im vergangenen Jahr mit dem RX 400h im SUVSegment und dem GS 450h in der Oberklasse zwei Hybridmodelle auf den Markt gebracht. Wie hat Ihre Kundschaft den neuen Antrieb angenommen?
Frank Winter: Sehr gut. Die Hybridmodelle haben inzwischen einen Anteil von über 25 Prozent an unserem Gesamtabsatz, wobei wir innerhalb der RX-Baureihe sogar 70 Prozent erreichen. Beim GS sind es rund 30 Prozent. Insgesamt haben wir rund 5100 Modelle abgesetzt und damit Premium-Importeure wie Jaguar und Saab überholt. Im kommenden Jahr erwarten wir eine Steigerung auf 5900 Modelle. Dabei rechnen wir mit einem wachsenden Hybridabsatz von 1800 Fahrzeugen. Das entspricht dann einem Anteil von 30,5 Prozent.
Warum entschließen sich die Kunden zum Kauf eines Hybridmodells?
Frank Winter: Da spielt die Faszination der neuartigen Technik eine entscheidende Rolle. Aber auch die Art der Leistungsentfaltung im mittleren Drehzahlbereich und die ruckfreie Beschleunigung sowie die Art und Weise, wie alle Elemente ineinandergreifen, überzeugen. Außerdem kommt bei der Entscheidung auch dem Umweltgedanken eine wichtige Rolle zu. Und die Tatsache, dass die Modelle einen um 20- bis 25-prozentigen Minderverbrauch aufweisen, überzeugt die Menschen ebenfalls.
Welche neuen Modelle kann man in diesem Jahr von Lexus erwarten?
Frank Winter: Wir werden im Sommer die Hybridversion des Lexus LS, den LS 600h, präsentieren und damit den ersten Vollhybrid in der Luxusklasse vorstellen, der dem Thema Hybrid eine ganz neue Dimension geben wird. Wir rechnen damit, dass sich etwa die Hälfte der LS-Kunden für diese Antriebsform entscheiden wird. In Detroit haben wir mit dem IS-F die Sportversion des IS mit Achtzylindermotor präsentiert.
Und darüber hinaus? Wann wird es weitere Hybridmodelle von Lexus geben?
Frank Winter: Bei den Hybridmodellen legen wir erst einmal eine kleine Pause ein. Allerdings werden wir bis 2010 weitere Modelle vorstellen, mit denen wir den Hybridantrieb kontinuierlich weiterentwickeln und unseren Vorsprung gegenüber der Konkurrenz weiter ausbauen werden.
Konsequente Toyota Strategie
Der Schutz der Umwelt spielt bei Toyota in allen Bereichen des Konzerns eine große Rolle. Toyota konzentriert sich mehr und mehr auf die Entwicklung von Antriebskonzepten, die die Umwelt möglichst wenig belasten. Deshalb stellte das Unternehmen bereits vor zehn Jahren mit dem Prius das erste Serien-Automobil mit Hybridtechnik vor. Inzwischen wird der umweltfreundliche und sparsame Antrieb in allen Segmenten eingesetzt vom kompakten Prius über den MINIvan Estima (Previa) bis zur Luxuslimousine Lexus LS 600h, die im Sommer 2007 auf die Straßen rollen wird. Um die Folgen der globalen Erwärmung abzumildern, so Katsuaki Watanabe, Präsident der Toyota Motor Corporation, wird das Unternehmen in Zukunft weiter daran arbeiten, "umweltfreundliche Automobile zu entwickeln". In einem Interview mit dem amerikanischen Fachblatt "Automotive News" Forderte Watanabe die Industrie zur Zusammenarbeit auf, um gemeinsame Lösungen zu finden.
Bis zum Jahr 2010 plant Toyota zudem, die gesamte Motoren- und Getriebepalette zu erneuern, um so die Belastung durch Abgase und den Energieverbrauch zu verringern. Bis dahin wird sich nach diesen Planungen, so das Unternehmen in seinem aktuellen Umweltbericht, auch die Zahl der Hybridmodelle verdoppelt haben. Gleichzeitig arbeitet die Entwicklungsabteilung an Hybridaggregaten, die über das hauseigene Stromnetz aufgeladen werden können.
Hybrid als wichtiger Schritt zur Brennstoffzelle
Die Hybridtechnik spielt selbst bei der Entwicklung von Toyota- Brennstoffzellen-Fahrzeugen eine tragende Rolle. Der weiterentwickelte FCHV, der erste Personenwagen mit einem Brennstoffzellen- Hybridantrieb, bekam im vergangenen Jahr die Straßenzulassung für Japan. Die ersten Modelle wurden in der Region um Osaka bereits von Kunden im Leasing übernommen. Im Alltagseinsatz müssen sich Brennstoffzellen-Busse seit einem knappen Jahr in der Region um den Central Japan International Airport vor den Toren Nagoyas bewähren. Das Projekt sieht vor, die Routen der Busse nach und nach auszudehnen.