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Sport Rallye Dakar 2007, 6. Etappe: Volkswagen-Pilot Sainz führt

Motorsport


Rallye Dakar 2007, 6. Etappe: Volkswagen-Pilot Sainz führt

Carlos Sainz/ Michel PérinVolkswagen setzt auf der 6. von 15 Etappen der Rallye Dakar die seit Beginn ununterbrochene Führungsserie des Race Touareg fort: Der Spanier Carlos Sainz und sein französischer Copilot Michel Périn liegen am 4. Tag in Folge bei der Rallye Dakar an der Spitze.

Sainz fuhr von Tan Tan in Marokko nach Zouérat in Mauretanien auf der extrem schnellen und mit 817 Kilometern längsten Etappe der Rallye die viertbeste Zeit. Unter diesen Bedingungen konnten die Buggys ihre durch das Reglement bedingten Gewichts- und Leistungsvorteile ausspielen – es gewann der Amerikaner Robby Gordon vor dem Franzosen Jean-Louis Schlesser. Die drittbeste Zeit sicherte sich Giniel de Villiers in einem Volkswagen Race Touareg. Damit verkürzte der Südafrikaner mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz seinen Abstand in der Gesamtwertung um 25 Sekunden und liegt 3.11 Minuten hinter Sainz auf Position 2.

Weiterhin Dritter ist das portugiesisch-deutsche Duo Carlos Sousa/ Andreas Schulz in einem Race Touareg 2 des Lagos-Teams, dem die sechstbeste Etappenzeit gelang. Mark Miller/ Ralph PitchFord (USA/Südafrika) aus dem Werksteam von Volkswagen absolvierten die Etappe mit 12.38 Minuten Rückstand als Neuntbeste und verbesserten sich auf der harten Etappe, die mehrere Spitzenteams zurückwarf, um zwei Positionen auf Platz acht der Gesamtwertung. Als 56. erreichten Ari Vatanen/Fabrizia Pons (Finnland/Italien) das Ziel, nach dem sie dem verunglückten Guerlain Chicherit (Frankreich) geholfen und dessen BMW-Teamkollegin Jutta Kleinschmidt (Deutschland) ins Ziel geschleppt hatten, obwohl sie mit ihrem Race Touareg nur noch im zweiten Gang fahren konnten.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)

"An diesem langen und spannenden Tag können wir zufrieden sein, denn weiterhin liegen drei Race Touareg vorn. Die schnellen Streckenabschnitte waren wie gemacht für die Buggys, die mehr Leistung, mehr Federweg und weniger Gewicht aufweisen dürfen. Der Tagessieg von Robby Gordon vor Jean-Louis Schlesser zeigt diese Vorteile deutlich. Mit den Plätzen drei und vier in der Etappenwertung haben wir gezeigt, dass wir auch in Mauretanien Mitsubishi bislang in Schach halten können."

#301 – Giniel de Villiers (RSA), 3. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung

"Eine Etappe mit einem sehr schnellen Anfang und einer schnellen Schlusspassage, dazwischen ein technisch schwierigerer Abschnitt. Ich bin komplett alleine gefahren und lief auf niemanden auf. Erst am Schluss sahen wir in der Ferne eine Staubfahne von Stéphane Peterhansel. Die Navigation war heute sehr einfach."

#303 – Carlos Sainz (E), 4. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung

"Die Prüfung lief für uns absolut tadellos, ich bin wirklich glücklich. Es war nicht leicht, auf den Kamelgraspisten die Strecke zu eröffnen, da die Motorräder eine ganz andere Spur vorgelegt hatten, die für Autos kaum zu befahren war. Die ersten 180 Kilometer waren sehr schnell, dann folgten Sandpassagen, dann wieder Dünen. Ich hoffe, dass es so weitergeht für Michel und mich und natürlich für Volkswagen."

#305 – Mark Miller (USA), 9. Platz Tages- / 8. Platz Gesamt-Wertung

"Zu Beginn der Prüfung folgten wir Carlos Sousa durch die Dünen und die Kamelgraspassagen. Es lief sehr gut, die Navigation war kein Problem, es hat richtig Spaß gemacht. Am Ende haben wir dann etwas Zeit eingebüßt, uns aber trotzdem im Gesamtklassement auf Rang acht verbessert."

#308 – Ari Vatanen (FIN), 72. Platz Tages-Wertung

"Auf den ersten 190 Kilometern fühlte ich mich absolut jugendlich, denn es lief fantastisch. Dann trat ein Getriebeproblem auf und wir konnten nur noch im zweiten Gang fahren. Am Unfallort von Guerlain Chicherit, der sich überschlagen hat, hielten wir an und betreuten ihn zehn Minuten. Wir fuhren im zweiten Gang weiter. 30 Kilometer vor dem Ende der Prüfung hielten wir bei Jutta Kleinschmidt, deren BMW mit Elektrikdefekt stand. Wir zogen sie ins Ziel."

Junior im Truck

Der Belgier François Verbist, der einen der drei Race-Trucks des Werksteams von Volkswagen pilotiert, ist mit 22 Jahren der jüngste Race-Truck-Pilot der diesjährigen Rallye Dakar. Für den Sohn des Fahrzeug-Ingenieurs von Ari Vatanen, René Verbist, ist es bereits der dritte "Dakar"-Einsatz im Werksteam von Volkswagen, nachdem er 2005 und 2006 als Mechaniker auf einem Race-Truck unterwegs war. Normalerweise ist Verbist junior auf der Rundstrecke zu Hause: In Belgien startete er bereits in verschiedenen Markenpokalen und mit einem Porsche in der heimischen GT-Meisterschaft.

In bester Verfassung

Die 78 Teammitglieder von Volkswagen sind nach sechs Tagen der Rallye trotz aller Strapazen physisch fit. "Es gab keine einzige nennenswerte Erkrankung oder Verletzung", betont Team-Ärztin Beate Zerbe. Die Anästhesistin zieht eine positive Bilanz: "Alle kamen gut vorbereitet zur Rallye, unsere Verhaltensmaßregeln vom Getränkehaushalt bis zur Hygiene werden sehr gut eingehalten und unnötige Risiken werden vermieden." Die bislang einzigen Versorgungen: Einige Erkältungen, die noch aus Europa mitgebracht wurden, sowie Durchfallerkrankungen und Pflaster für kleine Wunden.

Ohne Fleiß kein Preis

Nach jeder Etappe bereiten die Beifahrer mit einem weiteren Navigator die erst abends für den Folgetag herausgegebenen Roadbooks vor. "Rund 90 Seiten mit Streckenangaben enthält ein Roadbook beispielsweise für die Etappe von Tan Tan nach Zouerat mit knapp 400 Kilometern", rechnet Michel Périn vor. "An den beiden vergangenen Abenden habe ich daran jeweils etwa sechs bis sieben Stunden gesessen, um das Buch genau nach meinen Wünschen vorzubereiten." Kritische Stellen werden farbig markiert, Abzweige oder Distanzangaben in anderen Farben.

Drei Fragen an Volkswagen Werkspilot Carlos Sainz

Nach zwei Etappensiegen liegen Sie bei Ihrer zweiten Rallye Dakar in Führung. Wie fühlen Sie sich?

"Für uns ist die Rallye bis jetzt sehr gut verlaufen. Wir freuen uns über die zwei Etappensiege, doch die richtig schwierigen Tage liegen noch vor uns."

Können Sie von den Erfahrungen aus dem Vorjahr profitieren?

"In jedem Fall, ich fühle mich im Marathon-Rallyesport inzwischen vertrauter. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir die harten Strecken in Portugal und Marokko natürlich leichter fallen. Umso mehr bin ich auf die kommenden Tage im Sand gespannt."

Wie groß ist der Unterschied zwischen dem Volkswagen Race Touareg von 2006 und ihrem aktuellen Fahrzeug?

"Im vergangenen Jahr wurden viele Verbesserungen am Race Touareg 2 umgesetzt. Für mich ist der Race Touareg 2 von 2007 ein ganz neues Fahrzeug. Ich bin sehr zufrieden."

Stand nach Etappe 6, Tan Tan (MA) – Zouerat (MR); 394/817 km WP 6/Gesamt

Pos. ; Team; Fahrzeug; Etappe 6; Gesamtzeit

  • 1. Carlos Sainz/Michel Périn (E/F); Volkswagen Race Touareg 2; 3:06.14 Std. (4.); 16:00.04 Std.
  • 2. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/D); Volkswagen Race Touareg 2; 3:05.49 Std. (3.) + 3.11 Min.
  • 3. Carlos Sousa/Andreas Schulz (P/D); Volkswagen Race Touareg 2; 3:09.00 Std. (7.) + 14.03 Min.
  • 4. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F); Mitsubishi Pajero Evolution; 3:09.42 Std. (8.) + 23.55 Min.
  • 5. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); Mitsubishi Pajero Evolution; 3:06.46 Std. (5.) + 25.03 Min.
  • 6. Jean-Louis Schlesser/Arnaud Debron (F/F); Schlesser Buggy; 2:59.14 Std. (2.) + 28.50 Min.
  • 7. Nani Roma/Lucas Cruz Senra (E/E); Mitsubishi Pajero Evolution; 3:27.29 Std. (14.) + 37.31 Min.
  • 8. Mark Miller/Ralph PitchFord (USA/RSA); Volkswagen Race Touareg 2; 3:11.35 Std. (9.) + 54.53 Min.
  • 9. Hiroshi Masuoka/Pascal Maimon (J/F); Mitsubishi Pajero Evolution; 3:45.18 Std. (23.) + 1:04.23 Std.
  • 10. Nasser Al-Attiyah/Alain Guehennec (QT/F); BMW X3; 3:07.21 Std. (6.) + 1:23.32 Std. Ari Vatanen/Fabrizia Pons (FIN/I); Volkswagen Race Touareg 2; 4:56.16 Std. (72.) + 9:01.12 Std.

Und so geht's weiter…

Freitag, 12. Januar: 7. Etappe, Zouerat (MR) – Atar (MR): 542 km WP/580 km Gesamt. Die zweitlängste Wertungsprüfung der Rallye Dakar bietet Sand pur. Auf der Strecke von Zouerat nach Atar überquert der Rallye-Tross zahlreiche Dünengebirge. Außerdem sind steinige Pisten und die von den Piloten gefürchteten Kamel-Gras-Pisten auf der 542 Kilometer langen Prüfung enthalten. Am Abend macht die Rallye in Atar Station, wo am Samstag zur Halbzeit der Ruhetag stattfindet, zu dem viele Medienvertreter und VIP-Gäste eingeflogen werden.


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