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Sport Rallye Dakar, 4. Etappe: Volkswagen behauptet Dreifach-Führung

Motorsport


Rallye Dakar, 4. Etappe: Volkswagen behauptet Dreifach-Führung

Carlos Sainz/ Michel PérinVolkswagen behauptet auch nach dem vierten Tag der Rallye Dakar eine Dreifach-Führung: Werksfahrer Carlos Sainz baute auf der Etappe von Er Rachidia nach Ouarzazate in Marokko sein Zeitguthaben an der Spitze um 53 Sekunden auf 1.55 Minute aus.

Der Spanier fuhr mit seinem französischen Copiloten Michel Périn auf der mit 679 Kilometern bislang längsten Etappe die drittbeste Zeit. Hinter Jean-Louis Schlesser (Frankreich/Buggy) war der Portugiese Carlos Sousa mit dem deutschen Beifahrer Andy Schulz im Race Touareg 2 des Lagos-Teams, vorbereitet und eingesetzt von Phoenix-Sport, das bestplatzierte Volkswagen Duo des Tages.

Hinter Sainz/Périn und vor Sousa/Schulz bleiben Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz im blauen Werks-Touareg Zweite im Gesamtklassement. Das südafrikanisch-deutsche Gespann, Etappensieger des Vortages, erzielte unter ungünstigen Bedingungen die fünftbeste Zeit: Dichte und bis zu eineinhalb Meter hohe Vegetation in einem Chott zwang das erste Team auf der Strecke zu Beginn drei Mal zum Anhalten, um die Kühler von Gras zu säubern. Vom fünften auf den zehnten Gesamtrang zurückgefallen ist Mark Miller: Der Volkswagen Werkspilot aus den USA verlor mit Beifahrer Ralph PitchFord aus Südafrika durch einen Differenzialschaden 40 Minuten. Ari Vatanen/ Fabrizia Pons belegten im vierten Race Touareg des Werksteams Platz elf in der Tageswertung.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)

"Volkswagen liegt weiterhin auf den ersten drei Plätzen. Unsere Fahrer waren gut unterwegs, auch die Leistung von Carlos Sousa verdient Anerkennung. Glückwunsch an Jean-Louis Schlesser zum Tagessieg. Auf dieser schnellen Etappe durch ein Chott und im Sand war der Race Touareg gut, was ein schönes Zeichen für die nächsten Tage ist. Aber auch Mitsubishi war konstant. Leider hat Mark Miller heute Zeit verloren, als das hintere Differential nicht mehr einwandfrei arbeitete. Am Abend werden wir ein neues Differenzial einbauen und den Grund für diesen Schaden analysieren."

#301 – Giniel de Villiers (RSA), 5. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung

"Als erstes Auto schlugen wir auf den ersten 100 Kilometern in einem Chott eine Schneise durch die Vegetation. Dreimal mussten wir anhalten, um die Kühler vom Gras zu befreien, was uns fünf Minuten gekostet hat. Dabei überholten uns Carlos Sainz und Stéphane Peterhansel. Als Carlos einen Reifenschaden hatte, fuhren wir an ihm vorbei. 80 Kilometer vor dem Ziel passierten wir Stéphane, als er stand. So gesehen war es ein guter Tag, aber ich bin sehr traurig, weil ein Landsmann bei einem Motorradunfall zu Tode gekommen ist."

#303 – Carlos Sainz (E), 3. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung

"Wir haben unter ungünstigen Bedingungen die Führung behalten. Anfangs habe ich in tiefen Rillen Zeit verloren, auch die Navigation war zu Beginn knifflig. Als hinten rechts ein Reifenschaden auftrat, mussten wir anhalten und ihn wechseln. Dabei haben wir auch die Kühler vom Gras befreit. Ich erwarte am Mittwoch einen ähnlich schwierigen Tag."

#305 – Mark Miller (USA), 12. Platz Tages- / 10. Platz Gesamt-Wertung

"Mit Luc Alphand erlebte ich einen schönen Zweikampf und überholte ihn nach 230 Kilometern, als er einen Reifenschaden hatte. Einmal verpassten wir einen Wegpunkt und verloren ein paar Minuten. Als der Allradantrieb nicht mehr richtig funktionierte, begannen wir, mit Aris Hilfe eine hintere Antriebswelle zu tauschen. Doch dabei entdeckten wir, dass es wohl das Differenzial war und bauten die Welle wieder ein."

#308 – Ari Vatanen (FIN), 11. Platz Tages- / 85. Platz Gesamt-Wertung

"Im Staub war es schwer, zu überholen, aber unser Tag verlief trotzdem sehr konstant. Dann trafen wir auf Mark, dem wir bei der Reparatur des Schadens halfen. Als er mit dem schadhaften Differenzial weiterfahren musste, sind wir sicherheitshalber bis ins Ziel hinter ihm geblieben."

Kalte Nächte

Die erste Nacht im Zelt im Biwak von Er Rachidia erwies sich für die Mannschaft von Volkswagen Motorsport als Härtetest. Zwar stiegen bei sonnigem Wetter die Temperaturen tagsüber auf 14 Grad, dafür sank die Quecksilbersäule nachts auf minus 3 Grad. Trotz spezieller Winter-Schlafsäcke und Isomatten wurde es in den Zelten empfindlich kühl. Ab Tan Tan am Folgetag warten dann freundlichere Bedingungen auf die Rallye-Teilnehmer.

Carlos Sainz als Nachwuchsförderer

Wenn Volkswagen Werkspilot Carlos Sainz nicht gerade Marathon-Rallyes fährt, widmet sich der zweimalige Rallye-Weltmeister der Motorsport-Karriere seines Sohnes. Der 12 Jahre alte Carlos jr. startet 2007 sowohl in Spanien als auch in Italien im Kartsport. 2006 wurde er Dritter in der katalanischen Meisterschaft, siegte in der Madrider Meisterschaft und belegte in Italien den dritten Rang. "Für Rallyesport interessiert er sich kaum", so Vater Sainz enttäuscht. "Das Vorbild meines Sohnes ist Fernando Alonso ..."

Direkt aus der Wüste

Täglich Interviews und Hintergründe – während der Rallye Dakar melden sich Eurosport und das ARD-Morgenmagazin mit direkten Übertragungen aus dem Biwak der Rallye Dakar, unter anderem auch mit Gesprächspartnern aus dem Werksteam von Volkswagen.

Drei Fragen an Donatus Wichelhaus, Leiter Motor-Entwicklung

Auf der fünften Etappe der Rallye Dakar führt die Route über das Atlas-Gebirge in Marokko. Wie wurde der Volkswagen Race Touareg 2 auf extreme Höhenlagen vorbereitet?

"Wir haben 2006 einen zweitägigen Höhentest mit einem Testauto auf dem Großglockner unternommen, um die Betriebssicherheit des Motors auch bei geringerer Luftdichte sicherzustellen."

Wie läuft eine solche Erprobung ab?

"Wir haben zwischen einer Höhe von 1000 und 2700 Metern auf einer abgesperrten Strecke getestet und unter Volllast die Höhen-Adaption für den Motor erarbeitet."

Wie erkennt der Volkswagen Race Touareg 2, in welcher Höhe er sich befindet?

"Mittels eines Umgebungs-Drucksensors am Motorsteuergerät wird der Abstand zum Meeresspiegel erkannt. Dies ist eine Technik, die in Serien-Fahrzeugen seit langem eingesetzt wird, sie findet aber im Motorsport bisher nur bei Rallyes Anwendung."

Stand nach Etappe 4, Er Rachidia (MA) – Ouarzazate (MA); 405/679 km WP 4/Gesamt

Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 4; Gesamtzeit

  • 1. Carlos Sainz/Michel Périn (E/F); Volkswagen Race Touareg 2; 4:07.52 Std. (3.); 9:17.11 Std.
  • 2. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/D); Volkswagen Race Touareg 2; 4:08.45 Std. (5.) + 1.55 Min.
  • 3. Carlos Sousa/Andreas Schulz (P/D); Volkswagen Race Touareg 2; 4:07.46 Std. (2.) + 4.20 Min.
  • 4. Nani Roma/Lucas Cruz Senra (E/E); Mitsubishi Pajero Evolution; 4:07.59 Std. (4.) + 11.44 Min.
  • 5. Hiroshi Masuoka/Pascal Maimon (J/F); Mitsubishi Pajero Evolution; 4:09.24 Std. (6.) + 12.49 Min.
  • 6. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F); Mitsubishi Pajero Evolution; 4:12.03 Std. (7.) + 16.10 Min.
  • 7. Jean-Louis Schlesser/Arnaud Debron (F/F); Schlesser Buggy; 3:59.54 Std. (1.) + 18.20 Min.
  • 8. Guerlain Chicherit/Matthieu Baumel (F/F); BMW X3; 4:13.21 Std. (8.) + 18.28 Min.
  • 9. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); Mitsubishi Pajero Evolution; 4:25.50 Std. (10.) + 24.01 Min.
  • 10. Mark Miller/Ralph PitchFord (USA/RSA); Volkswagen Race Touareg 2; 4:40.34 Std. (12.) + 41.54 Min.
  • 85. Ari Vatanen/Fabrizia Pons (FIN/I); Volkswagen Race Touareg 2; 4:29.57 Std. (11.) + 6:50.05 Std.

Und so geht's weiter…

Mittwoch, 10. Januar: 5. Etappe, Ouarzazate (MR) – Tan Tan (MR): 325 km WP/768 km Gesamt. Die dritte Marokko-Etappe der Rallye Dakar führt über teils enge, kurvige und teils schnelle Strecken durch das Atlas-Gebirge. Danach steht eine 279 Kilometer lange Verbindungsetappe bis in Biwak in Tan Tan auf dem Programm.


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