Mit einer Dreifach-Führung startet
Volkswagen nach den beiden Europa-Etappen der Rallye Dakar am Montag als führendes Team in Afrika.
Carlos Sainz/ Michel Périn feierten mit ihrem Volkswagen Race Touareg 2 auf der 545 Kilometer langen Etappe von Portimaõ nach Malaga ihren ersten Etappensieg vor Nani Roma und Luc Alphand (beide Mitsubishi). Es war der zweite Etappensieg für Volkswagen nach dem Erfolg von Carlos Sousa/ Andreas Schulz aus dem Lagos-Team am Vortag, der 43. Etappensieg des Race Touareg seit 2004. Der Portugiese Sousa führt weiterhin die Gesamtwertung an, während sich Sainz auf der anspruchsvollen Prüfung auf Platz 2 der Gesamtwertung verbesserte. Enge Kurven entlang tiefer Abgründe und schwierige Gebirgsstrecken kennzeichneten den zweiten Wettbewerbstag des 8.000 Kilometer langen Wüstenklassikers.
Der letztjährige "Dakar"-Zweite Giniel de Villiers und Beifahrer Dirk von Zitzewitz komplettieren nach einer risikolosen Fahrt und dem sechsten Etappenrang das Volkswagen Trio an der Spitze der Gesamtwertung. Mark Miller/ Ralph PitchFord folgen auf Position 7 der Gesamtwertung. Einen großen Zeitverlust musste Ari Vatanen hinnehmen: Der Finne und viermalige "Dakar"-Sieger verlor durch einen Fahrfehler in einer Wasserdurchfahrt mehr als eineinhalb Stunden, kam aber aus eigener Kraft ins Ziel.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Wir haben heute einen relativ guten Tag erlebt. Der zweite Etappensieg eines Volkswagen ist perfekt, während Mitsubishi wie erwartet etwas aufgeholt hat. Weiterhin liegen drei Volkswagen vorn. Während auf der ersten Etappe im weichen Sand viel Gefühl gefragt war, Forderte die zweite Etappe die Fahrer im Gebirge bei niedrigen Geschwindigkeiten heraus. Ari unterlief bei einer Wasserdurchfahrt, die alle anderen Fahrer und Fahrzeuge problemlos bewältigt haben, ein Fehler. Dabei hat er leider über eineinhalb Stunden verloren, doch die Rallye ist noch lang."
#301 – Giniel de Villiers (RSA), 6. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
"Das war eine sehr große HerausForderung. Es gab viele tiefe Abgründe sowie enge und nicht einsehbare Kurven. Wir fuhren ein schönes Tempo und sind mit dem Ergebnis zufrieden, denn wir müssen die Strecke in Afrika nicht eröffnen. Ab den Prüfungen in Afrika wird auch mein Beifahrer Dirk richtig geFordert sein."
#303 – Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
"Ich bin froh, die Europa-Etappen in Portugal und Spanien so einwandfrei absolviert zu haben. Die Prüfung in den Bergen war eng und kurvenreich. Sie lag mir sehr, auch wenn ich sie nicht mit den mir bekannten Prüfungen aus der Rallye-Weltmeisterschaft vergleichen würde – ich hatte also nicht unbedingt einen Vorteil."
#305 – Mark Miller (USA), 14. Platz Tages- / 7. Platz Gesamt-Wertung
"Die Rallye macht schon jetzt riesigen Spaß. Der Tag war schwierig und eine Prüfung in den Bergen ist bestimmt nicht meine Stärke."
#308 – Ari Vatanen (FIN), 113. Platz Gesamt-Wertung
"Mir ist heute ein Fehler unterlaufen: Ich bin zu schnell in eine tiefe Wasserdurchfahrt gefahren, woraufhin Wasser in den Motorraum eintrat. Wir haben danach den Luftfilter gewechselt, mussten verschiedene technische Details überprüfen und kamen schließlich aus eigener Kraft ins Etappenziel."
Rallye-Tross auf dem Weg nach Afrika
Nach den zwei Wertungsprüfungen in Portugal befinden sich die Teilnehmer der Rallye Dakar auf dem Weg nach Afrika. Für die Überfahrt hat der Veranstalter sieben Fähren gechartert, die im Zwei-Stunden-Takt den Begleittross übersetzen – darunter die 23 Begleitfahrzeuge des Volkswagen Werksteams, die von Algeciras nach Tanger verfrachtet werden. Die vier Volkswagen Race Touareg 2 und die drei Race-Trucks des Teams nehmen unterdessen am Sonntagabend in Malaga die Nachtfähre nach Nador, wo am Montagmorgen die erste Afrika-Prüfung startet.
Journalisten im Touareg
Insgesamt 146 Journalisten verfolgen die Rallye Dakar vom Start in Portugal bis zum Ziel in Senegal. Neben den 56 Pressevertretern, die mit dem Flugzeug des Veranstalters ASO von Biwak zu Biwak reisen, sind auch 36 Presseautos mit insgesamt 110 Berichterstattern im Einsatz. Unter anderem sind bei der härtesten Marathon-Rallye auch drei Volkswagen Touareg V6 TDI unterwegs, die je drei Journalisten und ihrem Gepäck Platz bieten und sie sicher und komfortabel über die insgesamt 8.000 Kilometer lange Route bringen.
Drei Fragen an Carlos Sousa (Lagos-Team)
Sie haben als Lokalmatador die Aufgaben für Ihr Heimpublikum erfüllt, oder?
"Es ist klasse, vor einer so tollen Kulisse zu starten und die Rallye Dakar auch noch anzuführen. Für Portugal ist diese bedeutende Rallye sehr wichtig. Ich starte mit dem Lagos-Team und der Einsatz-Mannschaft von Phoenix-Teamchef Ernst Moser zum ersten Mal bei diesem Wüsten-Klassiker in einem Volkswagen Race Touareg, der einfach fantastisch ist."
Mit welcher Strategie haben Sie die Prüfungen angegangen?
"Auf der ersten Prüfung haben mein deutscher Beifahrer Andreas Schulz und ich natürlich unser Bestes gegeben. Als wir mit einem so deutlichen Vorsprung vorn lagen, brach eine regelrechte Euphorie aus. Wir mussten uns sogar selbst ein wenig bremsen, um es auf der zweiten Etappe nicht zu übertreiben."
Was haben Sie sich für die bevorstehenden Prüfungen in Afrika vorgenommen?
"Wir haben eine ideale Ausgangsposition: In der Gesamtwertung liegen wir vorn, aber wir müssen die erste Prüfung in Marokko nicht als erstes Team starten. Es ist im Hinblick auf die Navigation sicher ein großer Vorteil, dass wir erst als Neunte starten und nicht die Strecke eröffnen müssen."
Stand nach Etappe 2, Portimao (P) – Malaga (E); 67/545 km WP 2/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 1; Gesamtzeit
- 1. Carlos Sousa/Andreas Schulz (P/D); Volkswagen Race Touareg 2; 1:01.19 Std. (9.); 2:21.57 Std.
- 2. Carlos Sainz/Michel Périn (E/F); Volkswagen Race Touareg 2; 59.26 Min. (1.) + 45 Sek.
- 3. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/D); Volkswagen Race Touareg 2; 1:01.00 Std. (6.) + 2.12 Min.
- 4. Nani Roma/Lucas Cruz Senra (E/E); Mitsubishi Pajero Evolution; 59.55 Min. (2.) + 3.29 Min.
- 5. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); Mitsubishi Pajero Evolution; 59.57 Min. (4.) + 3.55 Min.
- 6. Guerlain Chicherit/Matthieu Baumel (F/F); BMW X3; 1:01.16 Std. (8.) + 4.49 Min.
- 7. Mark Miller/Ralph PitchFord (USA/RSA); Volkswagen Race Touareg 2; 1:03.50 Std. (14.) + 6.27 Min.
- 8. Hiroshi Masuoka/Pascal Maimon (J/F); Mitsubishi Pajero Evolution; 1:00.50 Std. (5.) + 6.47 Min.
- 9. Nasser Al-Attiyah/Alain Guehennec (QT/F); BMW X3; 1:03.52 Std. (15.) + 8.33 Min.
- 10. Christian Lavieille/François Borsotto (F/F); Nissan Pick-up; 1:02.32 Std. (10.) + 9.24 Min.
- 113. Ari Vatanen/Fabrizia Pons (FIN/I); Volkswagen Race Touareg 2; 2:35.55 Std. + 1:37.14 Std.
Montag, 08. Januar: 3. Etappe, Nador (MR) – Er Rachidia (MR): 252 km WP/648 km Gesamt.
Die erste Afrika-Etappe ist zugleich sehr schwierig: Viele Richtungswechsel auf den harten Pisten im Norden von Marokko erschweren die Navigation. Am Abend steht auf dem Flugfeld in Er Rachidia die erste Übernachtung im Biwak auf dem Programm.
Die Rallye Dakar im TV
- 07. Januar 22:00 – 22:30 Uhr Eurosport Highlights
- 07. Januar 17.10 – 18.00 Uhr ZDF Sportreportage
- 08. Januar 05.30 – 09.00 Uhr ARD MorgenMagazin, 2x live aus Nador
- 08. Januar 22:00 – 22:45 Uhr Eurosport Highlights, live aus Er Rachidia