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Historie Von der Karbidlaterne zum heutigen Xenon-Scheinwerfer

Historie


Von der Karbidlaterne zum heutigen Xenon-Scheinwerfer

Wer die lichtstarken Xenon-Scheinwerfer moderner Pkw mit den Karbidlaternen aus den Kindertagen des Automobils vergleicht, kommt kaum auf die Idee, dass sich am Prinzip wenig geändert hat – früher wie heute ist Gas der Stoff, aus dem Licht gemacht wird. Und einst wie jetzt leuchten die Lampen nur dann in voller Stärke, wenn sie sauber sind.

In den allerersten Jahren des Automobils sorgten aus dem Kutschenbau übernommene und mit Kerzen bestückte Laternen dafür, dass das Gefährt im Dunkeln erkannt wurde. Von einem wirklichen Scheinwerfer, der bei Nachtfahrt für bessere Sicht sorgte, konnte noch keine Rede sein. Dieser Entwicklungssprung fand 1905 mit der Erfindung der Acetylen-Gaslampe ("Karbidlampe") statt. Sie produziert durch das allmähliche und kontinuierliche Zusammenfügen von Wasser und Calciumcarbid ein brennbares Gas, dessen Flamme von einem Hohlspiegel aus Metall fokussiert wird. Der dabei entstehende Lichtstrahl leuchtet die Straße aus – wenn auch mehr schlecht als recht.

Den nächsten Entwicklungssprung erlebte die Fahrzeug-Beleuchtung mit der Elektrifizierung des Automobils. Durch Strom zum Glühen gebrachte Drahtwendeln in luftleeren Glaskolben ("Glühlampen") sorgten nach der funzeligen Karbid-Zeit für bis dahin ungeahnte Sicht in dunkler Nacht. Als Anfang der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die Bilux-Lampe erfunden wurde, war das ein weiterer, viel gepriesener Meilenstein: Ein und dieselbe Lampe produzierte per Schalterdruck Abblendlicht oder Fernlicht!

In den folgenden Jahren arbeiteten die Ingenieure eifrig daran, die Qualität der Bilux-Lampen zu verbessern. Beispielsweise wurde der luftleere Raum im Glaskolben mit unbrennbarem Gas gefüllt, um den Verschleiß der Glühwendel zu MINImieren.

Während Fahrzeuge mit konventionellen Glühlampen im Scheinwerfer allmählich der Vergangenheit angehören, zählt die seit etwa 1965 verbaute Halogenlampe noch heute in vielen Autos zur Standardausrüstung. Der Vorteil der Halogenlampe: Sie ist dank kürzerer Glühwendeln und der Hochdruck-Gasfüllung sehr viel robuster als ihre Vorgängerin und sie leuchtet deutlich heller. Zum Vergleich: Während die Zweifaden-Lampe der 20er Jahre einen Lichtstrom von etwa 600 Lumen zustande brachte, schaffte die Halogenlampe der 60er Jahre stolze 1.550 Lumen. Die heute immer häufiger installierten Gasentladungslampen ("Xenon-Licht") allerdings lassen selbst das einst so gepriesene Halogenlicht düster aussehen – sie produzieren einen Lichtstrom von rund 3.000 Lumen. Möglich wird diese Leistung durch den völligen Verzicht auf eine Glühwendel. Stattdessen ist der Glaskolben mit Xenongas gefüllt. Wird das Licht eingeschaltet, entsteht mittels Hochspannung zwischen zwei Elektroden ein Lichtbogen von höchster Intensität.

Trotz vieler Entwicklungsschritte haben alle Scheinwerfer der vergangenen 100 Jahre Automobilgeschichte eines gemeinsam: Sie schaffen nur dann maximale Sicht, wenn sie sauber sind. Der Lampenputzer war im vorigen Jahrhundert ein ehrenwerter Beruf. Die Lampen seines Autos zu putzen ist auch heute noch höchst ehrenwert – und der Sicherheit dienlich.


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