Nach der Zustimmung des
Volkswagen Aufsichtsrats zum Indien-Projekt des Konzerns ist nun der Weg frei für einen raschen Markteintritt: Die
Volkswagen AG baut ein neues Produktionswerk in Pune im indischen Bundestaat Maharashtra. Der Finanzvorstand der
Volkswagen AG, Hans Dieter Pötsch, und der Vorstandsvorsitzende der Skoda Auto, Detlef Wittig, unterzeichneten am Mittwoch gemeinsam mit dem Secretary Industries, V.K. Jairath, in New Delhi ein entsprechendes Investitionsabkommen. Pötsch kündigte an, der Konzern werde neben den bereits angebotenen Skoda-Modellen Mitte kommenden Jahres weitere lokal gefertigte Fahrzeuge der Marken
Volkswagen und
Audi auf den Markt bringen. Pötsch sagte: "Indien gehört zu den interessantesten Zukunftsmärkten der weltweiten Automobilindustrie. Wir sind fest entschlossen, das sich bietende Marktpotenzial ohne Zeitverlust zu erschließen"
Das neue Werk im Industriegebiet Chakan nahe Pune wird nach derzeitigen Plänen ab dem Jahr 2009 mit der Produktion von bis zu 110.000 Fahrzeugen pro Jahr beginnen. Für eine Investitionssumme von rund 410 Millionen Euro soll auf dem 230 Hektar großen Gelände eine Vollfertigung mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage entstehen.
Parallel zum wachsenden Angebot der Marke Volkswagen gründet der Konzern Anfang 2007 eine eigenständige indische Vertriebsgesellschaft, zunächst für die Marken Audi und Volkswagen. Die "Volkswagen Group Sales India Private Limited“ mit Sitz in Mumbai wird den Vertrieb von lokal gefertigten und importierten Modellen übernehmen.
Die Leitung der Volkswagen Konzern-Aktivitäten in Indien übernimmt als Vice-President India Dr. Tobias Busch. Die "Volkswagen India P.L" mit Sitz in Pune wird von Peter Wolters und Dr. John Chacko geführt.
Ein Teil der Komponenten für den Fahrzeugbau wird aus Werken des Volkswagen Konzerns nach Indien geliefert. Zudem soll ein nennenswerter Teil des benötigten Materials von lokalen Zulieferern bezogen werden. In dem neuen Werk in Indien werden rund 2.500 neue Arbeitsplätze geschaffen. In einer sorgfältigen und umfangreichen Analyse von insgesamt 17 potenziellen Standorten hatte sich Chakan bei Pune als optimaler Ansiedlungsort erwiesen.
Schon von Mitte nächsten Jahres an werden Synergien mit dem in der Nähe des künftigen Standortes befindlichen Werkes der Konzerntochter Skoda erzielt. "Wir haben in den vergangenen Jahren bereits Erfahrungen mit der Produktion in Indien und den besonderen AnForderungen dieses Marktes machen können", sagte Volkswagen Markenvorstand Wittig, der auch Vorstandsvorsitzender von Skoda ist.
In dem schon bestehenden Werk in Aurangabad sollen von Mitte 2007 an neben den Skoda-Modellen auch Fahrzeuge der Marke Volkswagen Pkw gefertigt werden. "So können wir zeitnah lokal gefertigte Modelle auf den indischen Markt bringen. Wir starten unter anderem mit der Fertigung des Passats und sind damit in der Lage, ein starkes Modell zu einem attraktiven Preis anzubieten", sagte Pötsch. Importierte Fahrzeuge wie beispielsweise die Volkswagen-Modelle Touareg und Phaeton werden das Angebot ergänzen.
Anlässlich der Unterzeichnung betonte Pötsch die Bedeutung des indischen Marktes für den Volkswagen Konzern: "Die Wachstumsperspektiven sind aus unserer Sicht sehr positiv. Als größter Automobilhersteller Europas werden wir dieses dynamische Wachstum entscheidend mitgestalten" Er betonte, Volkswagen werde in Indien antreten, um für den rasant wachsenden Bedarf an Mobilität die richtigen Angebote zu machen. "Volkswagen wird in absehbarer Zeit auch ein Fahrzeug entwickeln, das speziell auf die Bedürfnisse des indischen Marktes maßgeschneidert sein wird. Dieses Modell wird preislich sehr attraktiv sein und gleichzeitig in allen wesentlichen Eigenschaften ein echter Volkswagen bleiben, mit allen Vorzügen unserer Marke. So stellen wir sicher, dass ‚Volkswagen quality built in India’ ein echtes Alleinstellungsmerkmal und Qualitätssiegel werden wird"
Darüber hinaus werden exklusive Händlernetze für Volkswagen und Audi in Indien aufgebaut sowie das bestehende Skoda-Händlernetz weiterentwickelt, betonte Wittig. "Durch die attraktive Modellpalette mit leistungsfähigen Händlernetzen in den Nachfrageschwerpunkten des Landes schaffen wir die Grundlagen, nicht nur unseren Absatz substanziell zu steigern sondern auch einen erstklassigen Service rund um die Produkte zu bieten und so die Kundenzufriedenheit auf ein Spitzenniveau zu bringen"