Testen auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt, der Nürburgring-Nordschleife, war für
BMW schon immer selbstverständlich. Schließlich spiegelt diese Strecke, von vielen respektvoll auch "Grüne Hölle" genannt, in hoher Potenzierung alle Schwierigkeitsgrade wider, wie sie der tägliche Straßenverkehr einem Auto ab
Fordert.
BMW Testfahrer sind hier schon seit den 60er Jahren Dauergäste, ihre Anlaufstelle war seit vielen Jahren ein ehemaliger BMW Handelsbetrieb. 1991 wurde diese einstige Firma des BMW Händlers Willi Martini von BMW übernommen, anfänglich dienten die Räume dort auch als Teamlager für das BMW Motorsport Team. Aktivitäten für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM), Supertourenwagen-Meisterschaft (STW), den ADAC GT-Cup sowie für diverse 24-Stunden-Rennen-Einsätze gehörten hier einst zum Programm. Außerdem wurden und werden die Einsätze des beliebten BMW Ring-Taxi von hier aus koordiniert und technisch betreut.
Doch mit der Zeit waren Räume und Einrichtungen viel zu klein geworden, ein Umbau wurde notwendig. Drei Jahre lang zeigte sich das BMW Testcenter am Nürburgring als Baustelle, jetzt wurde diese Anlage der dritte Standort der BMW M GmbH offiziell seiner Bestimmung übergeben.
In drei Bauabschnitten seit Oktober 2003 entstanden hier moderne High-Tech-Werkstattbedingungen, die es der BMW AG und der BMW M GmbH möglich machen, direkt an der Nürburgring-Nordschleife Autos auf ihre Serienreife hin zu überprüfen und neue Fahrzeug-Projekte zu entwickeln.
Vor allem der Werkstattbereich wurde gegenüber bisherigen Verhältnissen deutlich vergrößert. Von einst vier Hebebühnen wuchs das Potential auf elf Arbeitsplätze mit Hebebühnen, samt neuer Waschhalle, einer neuen Achsmeßbühne und einem so genannten Einbahnstraßen-System. Dank Induktionsschleifen und einem ausgeklügelten Schrankensystem ist nun ein kreuzungsfreier Werkstattdurchlauf möglich, der auch für mehr Platz im Innenhof des BMW Testcenters sorgt.
Damit sich alle Mitarbeiter wohl fühlen, entstand ein neuer Sozialtrakt mit einem Aufenthaltsraum, auch das Lager erfuhr einen Umbau. Da Messergebnisse und Protokolle schnell in die Forschungs-Zentralen nach München und Garching gelangen müssen, haben nun Techniker und Ingenieure die Möglichkeit, in einem groß angelegten Büro mit rund 30 Bildschirmplätzen zu arbeiten.
Schließlich wurden zwei Ausstellungs- und Besprechungsräume geschaffen, der Empfangsbereich entkernt und erneuert sowie die Außenanlage aufgefrischt. In Summe wuchsen ehemals 870 Quadratmeter bebaute Fläche auf jetzt 1.178 Quadratmeter, aus 5.131 Kubikmetern umbautem Raum wurden fast 9.000 Kubikmeter.
Dank dieses Umbaus, der ohne größere Einschränkungen für den laufenden Testbetrieb vonstatten ging, besitzen BMW AG und BMW M GmbH wieder ein Testcenter, das allen modernen AnForderungen genügt und auf Jahre hinaus eine Vorreiterrolle in der Erprobungs-Kompetenz am Nürburgring aufzeigt.