Die Bauarbeiten für das neue Museum der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, laufen auf Hochtouren. "Es handelt sich um das spektakulärste Bauprojekt in unserer Unternehmensgeschichte", sagt Anton Hunger, Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Presse des Sportwagenherstellers und für das Museumsprojekt verantwortlich. Mittlerweile sind die beiden Untergeschosse und das Erdgeschoss im Rohbau fertiggestellt. Die Arbeiten am ersten Obergeschoss und den drei stützenden Betonkernen, die den dynamisch geformten, scheinbar schwebenden Ausstellungskörper tragen werden, schreiten zügig voran. Insgesamt wurden bereits rund 21.000 Kubikmeter Beton und 4.000 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut.
"Das neue Museum wird künftig die Visitenkarte an unserem Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen sein und das Unternehmen nach innen und außen repräsentieren", unterstreicht Hunger die Bedeutung des Projekts für den Sportwagenhersteller. Auf einer Nutzfläche von rund 21.000 Quadratmetern werde das gesamte historische und zeitgenössische Wissen über das Thema Porsche an einem Ort gebündelt. Mit der Fertigstellung des Gebäudes rechnet Hunger in der zweiten Jahreshälfte 2008.
Parallel zu den Arbeiten auf der Baustelle schreitet auch die Ausstellungskonzeption und die Vorbereitung der Exponate voran. Christina Becker, Projektleiterin des neuen Museums: "Die Ausstellung wird sich in einem eigenen Bereich der Ära von Professor Ferdinand Porsche und seiner Entwicklungstätigkeit in der Zeit zwischen 1900 und 1948 widmen. Daran schließt sich als Hauptthema der Ausstellung die Produktchronologie der Porsche-Sportwagen an, die durch vertiefende Themenbereiche ergänzt wird, die für die Geschichte und Philosophie des Unternehmens von besonderer Bedeutung sind."
Gleichzeitig wird der Sportwagenhersteller am bewährten Konzept des "rollenden Museums" festhalten. "Wir werden die 80 Fahrzeuge im neuen Museum regelmäßig mit anderen Renn- und Sportwagen aus unserem Fundus austauschen", kündigt Klaus Bischof, Leiter des Porsche-Museums, an. Die meisten Exponate werden auch künftig bei externen Veranstaltungen gezeigt und gefahren. "Die so erworbene Patina unserer Renn- und Sportwagen soll im Museum ganz bewusst sichtbar sein", so Bischof, "um die Besucher durch Authentizität zu begeistern." Zahlreiche Exemplare, die im neuen Museum erstmals zu sehen sind, werden derzeit präpariert oder restauriert, wie zum Beispiel der Porsche 909 Bergspyder, Technologieträger in Sachen Leichtbau, der sich seit 1968 nun zum ersten Mal wieder in fahrbereitem Zustand befindet.
Historische Werkstatt im neuen Museum
Für diese Arbeiten wird im neuen Museum eine historische Werkstatt eingerichtet, die den Besuchern Einblick in die Restauration der exklusiven Sportwagen geben wird. In dieser Werkstatt werden künftig nicht nur die eigenen Exponate restauriert und gewartet, sondern im Schwerpunkt auch historische Porsche-Fahrzeuge von Kunden. Außerdem wird im neuen Museum das Unternehmensarchiv untergebracht. Neben einem Restaurant und einer Kaffeebar im Foyer wird es darüber hinaus im Dachgeschoss einen Konferenzbereich sowie ein Exklusiv-Restaurant geben, das unabhängig vom Museumsbetrieb geöffnet sein wird und auch von externen Interessenten gemietet werden kann.
Ursprünglich hatten sich 170 Architekturbüros aus ganz Europa beworben, das neue Museum am Porsche-Platz zu bauen. Der Sportwagenhersteller lud davon zehn Büros zu einem Wettbewerb ein, aus dem die Wiener Architekten Delugan Meissl im Februar 2005 als Sieger hervorgingen. Nachdem die Landeshauptstadt Stuttgart bereits wenige Monate später die Baugenehmigung für das ehrgeizige Projekt erteilt hatte, konnte noch im Oktober 2005 mit den Bauarbeiten begonnen werden.