Mit den Plätzen 13 (McRae/Thörner), 14 (Vatanen/Repo) und 15 (de Villiers/Jordaan) beendeten die drei Werks-
Nissan die 12. Etappe der Rallye Dakar von Bobo Dioulasso nach Bamako in einem Gruppenfinish. Nach 666 Kilometern Fahrt (davon 213 km gezeitet) hatten sie im Ziel 24.12, 25.58 und 26.53 Minuten Rückstand auf den Sieger. McRae und Vatanen waren als 40. und 41. an den Start gegangen und mussten auf extrem staubiger und schneller Piste zahlreiche langsamere Konkurrenten überholen.
In den Top Ten blieb auch nach dem erstmaligen Sieg von Luc Alphand im BMW X5 (vor Schlesser, 1.28 Min. zur., Peterhansel, 5.40 Min. zur. und Masuoka, 6.23 Min. zur.) zunächst alles beim Alten. Giniel de Villiers verlor einen Platz und liegt als bester Pick-Up-Pilot nun auf Rang zwölf in der Gesamtwertung; einen Platz vor dem Nissan Pathfinder von Thierry de Lavergne (Team Nissan France Dessoude). Colin McRae und Ari Vatanen haben sich bereits wieder auf die Plätze 21 und 33 vorgearbeitet.
Am Morgen waren noch 77 Motorräder, 72 Autos und 41 Lkw auf die Fahrt zurück nach Bamako (Mali) gegangen. Nach zwei langen Verbindungsetappen und dem Ruhetag fuhren die Teilnehmer erstmals seit Freitag wieder im Renntempo. Mit nur 213 Kilometer glich die sehr schnelle Spezialetappe durch Buschland und tropischen Regenwald eher einer Rallye-WM-Sonderprüfung. Auch sonst war sie eher untypisch für die Dakar: Sandige Passagen wechselten sich mit Laterit-Pisten ab, sehr schnellen Abschnitten folgten Ortsdurchfahrten, in denen das Tempolimit von 30 km/h vom Veranstalter per GPS-Messung streng überwacht wurde – ein ungewohnter Rhythmus-Wechsel für die Teilnehmer!
Giniel de Villiers war am Morgen als 15. hinter drei Lkw losgefahren und beschwerte sich hinterher über die enorme Staubentwicklung und die mangelnde Kooperation der Lkw beim Überholen. Der Südafrikaner bezeichnete die Prüfung als "unsinnig" und erklärte auch warum: "Überall war nur Staub! Wir hingen ewig hinter den drei Lkw fest. In den Ortschaften hielten wir uns strikt an das Tempolimit, im Gegensatz zu manch anderen Kollegen. Diese WP war nicht sehr interessant, ja sogar ziemlich frustrierend. Ein Tag zum Vergessen."
Colin McRae, schnellster der drei Werks-Nissan-Piloten, war ebenfalls nicht gerade begeistert: "Diese Sonderprüfung war recht gefährlich. Es standen sehr viele Leute dicht an der Strecke, Dorfbewohner, aber auch jede Menge Tiere, von denen jedes jeden Moment die Strecke überqueren konnte. Wir fuhren durch viele Dörfer, Tina hat, glaube ich, insgesamt 25 gezählt. Wir mussten dort zum Teil auf 30 km/h herunter, was den Rhythmus beträchtlich störte. Wir haben sieben oder acht Trucks und rund 15 Autos überholt. Im Vergleich zu allem, was ich bisher von der Dakar gesehen habe, passt eine solche Prüfung am wenigsten zum Format der Rallye."
Ari Vatanen ordnete sich an 14. Stelle, genau zwischen Colin und Giniel, ein. Sein Beifahrer Juha Repo, wie Ari ein Mann mit viel Rallye-WM-Erfahrung, schien den Tag auch nicht richtig genossen zu haben: "Das war wie in Kenia, nur nicht so gut, dafür gefährlich und langweilig. Man fühlte sich fast wie in einem Zug, es war so schwierig, jemanden zu überholen. Denn die ganze Zeit über waren wir in dichten Staub gehüllt." Vatanen pflichtete seinem Co zu: "Ich bin glücklich hier zu sein. Doch eine solche Prüfung durch den Wald erfüllt keinen richtigen Zweck. Nur diejenigen, die als Erste starten, können aus solchen Bedingungen einen Nutzen ziehen. Es war auch sehr gefährlich, wir haben Autos gesehen, die die Straße verlassen oder sich sogar überschlagen haben. Ich denke, es ist besser in der Wüste zu bleiben, draußen auf den weiten offenen Flächen, das passt besser zur Dakar."
Vatanens Wunsch wird schon am Mittwoch erhört, denn dann steht die 733 Kilometer lange 13. Etappe von Bamako nach Ayoun El Atrous auf dem Programm. Von der malischen Hauptstadt geht es nach Norden zurück in die Sahel-Zone und nach Mauretanien. Nach 230 Kilometern auf gepflegten Asphaltstraßen wartet eine 478 Kilometer lange, zuvor noch nicht gefahrene Wüstenprüfung auf den Dakar-Tross. Sie führt über wunderschöne Sandpisten und wird als "schnell" beschrieben. Da es zahlreiche Richtungswechsel gibt, sind erneut die Co-Piloten geFordert. Spätestens am Donnerstag und Freitag wird sich die Dakar 2004 dann endgültig entscheiden – mit der zweiten Marathon-Prüfung, auf der insgesamt 1.100 Kilometer als Sonderprüfung ausgeschrieben sind. Und am Donnerstagabend sind nach zunächst 510 Kilometern die Teilnehmer in Sachen Service erneut auf sich allein gestellt.
Gesamtklassement nach der 12. Etappe (Bobo Dioulasso, Burkina Faso – Bamako, Mali):
1. | Peterhansel/Cottret | Mitsubishi Evo2 | 30h16.53 Std. |
2. | Masuoka/Picard | Mitsubishi Evo2 | 1h04.43 zur. |
3. | Schlesser/Lurquin | Schlesser-Ford | 2h18.16 zur. |
4. | Alphand/Magne | BMW X5 | 3h53.58 zur |
5. | de Mevius/Guehennec | BMW X5 | 4h15.30 zur |
6. | Mayer/Schulz | Mitsubishi Pajero | 4h56.14 zur. |
7. | Saby/Stevenson | VW Touareg | 5h20.56 zur. |
8. | Magnaldi/Legal | Honda Buggy | 6h33.46 zur. |
9. | Kolberg/Lourival | Mitsubishi Pajero | 6h51.29 zur. |
10. | Housieux/Fagot | Mitsubishi Pajero | 7h22.19 zur. |
11. | al Attiyan/Bartholome | Mitsubishi Pajero | 8h04.51 zur. |
12. | de Villiers/Jordaan | Nissan Pick-Up | 8h09.00 zur |
13. | de Lavergne/Anquetil | Nissan Pathfinder | 8h13.56 zur. |
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21. | McRae/Thörner | Nissan Pick-Up | 17h38.15 zur. |
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33. | Vatanen/Repo | Nissan Pick-Up | 22h57.16 zur. |