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Wirtschaft Bosch-Gruppe gibt Ausblick auf ihr Wachstumsziel 2006

Wirtschaft & Handel


Bosch-Gruppe gibt Ausblick auf ihr Wachstumsziel 2006

Die Bosch-Gruppe hält Kurs auf ihr diesjähriges Wachstumsziel. Insgesamt steigt der Umsatz 2006 voraussichtlich um etwa 5% auf rund 43,5 Milliarden Euro. Davon entfallen rund 27 Milliarden Euro auf den größten Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik – bei einem Plus von 3 bis 4% in diesem Jahr. Das teilte der für das Automobilgeschäft verantwortliche Geschäftsführer Dr. Bernd Bohr auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover mit. Nach seinen Worten verzeichnet der Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik eine unterschiedliche Entwicklung in den Weltregionen. Die Dynamik in Asien könne dabei die Strukturprobleme der nordamerikanischen Automobilindustrie nicht ausgleichen. Doch gelte dies vor allem für die Pkw-Branche. "Unser Nutzfahrzeuggeschäft", so betonte Bohr, "läuft weltweit auf hohen Touren."

Mit der Technik für Transporter, Trucks und Busse erzielt Bosch in diesem Jahr einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro. Das sind 7% mehr als im Vorjahr. Bohr nannte als Grund nicht nur die derzeit besonders starke Nutzfahrzeug-Konjunktur. Vielmehr sehe sich die Branche weltweit immer schärferen ökologischen AnForderungen ausgesetzt, und darauf habe Bosch ökonomisch überzeugende Antworten. Bohr wörtlich: "Es kommt darauf an, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit auf einen Nenner zu bringen."

Sparen mit Denoxtronic: Insgesamt 4.300 Euro pro Jahr und Fahrzeug

Als herausragendes Beispiel nannte Bohr die Denoxtronic von Bosch – ein Adblue-Dosiersystem, das gemeinsam mit einem Stickoxid-Katalysator installiert wird. Damit können Nutzfahrzeuge schon heute die von 2008 gültige Schadstoffnorm Euro 5 realisieren. Dies wird in Deutschland über die Lkw-Maut belohnt – mit zwei Cent Nachlass pro Kilometer. Eine Einsparung, die sich bei einer jährlichen Laufleistung von 100.000 Autobahnkilometern auf maximal 2.000 Euro pro Fahrzeug summiert. Zugleich hilft die Denoxtronic, den Kraftstoffverbrauch um bis zu fünf Prozent zu senken. Daraus ergeben sich nochmals rund 2 300 Euro weniger pro Jahr und Fahrzeug. "Schlagkräftiger können wirtschaftliche Argumente für den Umweltschutz kaum sein", sagte Bohr. Entsprechend steigt auch der Denoxtronic-Absatz – von 100.000 Stück in diesem Jahr auf 300.000 im nächsten.

Nach den Worten Bohrs ermöglicht Bosch nicht nur einen kostengünstigen Einstieg in die Abgasnachbehandlung. In engem Zusammenwirken mit den Kunden werde auch die Hochdruck-Einspritzung für noch weniger Verbrauch und Emissionen optimiert. Dabei setze Bosch ebenso wie die Nutzfahrzeughersteller mehr denn je auf das Common-Rail-System. Auch hier, so Bohr, zeigt die Absatzkurve nach oben – von 950.000 Systemen 2006 auf 1,7 Millionen 2009. Vor dem Hintergrund verschärfter Abgasnormen setze sich das Common Rail auch in asiatischen Trucks durch. Dies zeige sich nicht zuletzt im neuen Technischen Zentrum im chinesischen Wuxi: Dort betreut Bosch derzeit 45 Common-Rail-Projekte für nationale Nutzfahrzeughersteller. Davon sind bereits fünf in Serie, bis 2008 werden nahezu alle am Markt sein.

Vielseitig innovativ: Hybridantrieb, ESP und Flottenmanagement

Auch über den Diesel hinaus bietet Bosch zahlreiche Lösungen, die Nutzfahrzeuge "noch nützlicher machen" – vor allem sparsamer und sauberer. Dazu verwies Bohr auf die Entwicklung von Hybridsystemen sowie auf neue Starter und Generatoren. Er nannte auch Beispiele zweier Bosch-Tochtergesellschaften: das Flottenmanagement von Blaupunkt sowie die Lüfterantriebe von Bosch Rexroth. Überdies ist die Sicherheit von Nutzfahrzeugen laut Bohr "ein wichtiges Anliegen für den führenden Zulieferer der Branche". Dazu hat Bosch zum Elektronischen Stabilitäts-Programm eine Software-Funktion entwickelt, die den Beladungszustand von Transportern erkennt und damit die Gefahr des Umkippens deutlich verringert. Dies trägt zum Markterfolg des Systems bei: In diesem Jahr rollt weltweit jedes vierte neue leichte Nutzfahrzeug mit ESP vom Band, 2010 wird es bereits jedes zweite sein.

Auch in Zukunft, so Bohr, wird Bosch solche Innovationen hervorbringen. Der Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik gibt in diesem Jahr rund 2,6 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus. Er wird zum Jahresende rund 160.000 Mitarbeiter beschäftigen. Davon werden 19.600 in Forschung und Entwicklung tätig sein. Sie arbeiten, im Sinne des Bosch-Slogans, auch im Nutzfahrzeug an "Technik fürs Leben".


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