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Sport WTCC, Läufe 15 + 16 in Istanbul - Vorschau

Motorsport


WTCC, Läufe 15 + 16 in Istanbul - Vorschau

In der Türkei starten die BMW Länderteams in den letzten Saisonabschnitt der FIA World Touring Car Championship (WTCC). Auf dem modernen "Istanbul Speed Park" trägt die Serie am kommenden Wochenende die Läufe 15 und 16 aus. Nach den erfolgreichen Rennen in Brünn steht BMW am Bosporus vor der Aufgabe, die Führung in der Herstellerwertung zu verteidigen. Auch bei den Fahrern lautet das Ziel, den Spitzenplatz in der Weltmeisterschaft zu festigen: Andy Priaulx (GBR) vom BMW Team UK hat 58 Punkte auf dem Konto und damit neun Zähler Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger, SEAT-Pilot James Thompson (GBR).

Im vergangenen Jahr feierte die vom deutschen Architekten Hermann Tilke entworfene Strecke ihre Motorsport-Premiere. Im August machte die FIA Formel-1-Weltmeisterschaft bereits zum zweiten Mal in der Türkei Station. Auch für die WTCC ist es der zweite Auftritt in Istanbul. Die Rennen der vergangenen Saison hat vor allem Priaulx in guter Erinnerung. Der 32-Jährige übernahm 2005 nach den Läufen auf dem 5,333 Kilometer langen Kurs die Gesamtführung in der Fahrerwertung - und wurde schließlich Tourenwagen-Weltmeister.

Allerdings bringt der Spitzenplatz in der WM für Priaulx auch einen "gewichtigen" Nachteil mit sich: Er nimmt in Istanbul den maximalen Ballast von 80 Kilogramm mit an Bord seines BMW 320si WTCC und ist damit schwerer unterwegs als jeder andere Fahrer im Feld. Zugleich ist der Titelverteidiger von der Kanalinsel Guernsey der erste Pilot in diesem Jahr, der bereits zum zweiten Mal mit dem höchstmöglichen Zusatzgewicht an den Start gehen muss.

Jörg Müller (Hückelhoven) vom BMW Team Germany muss nach seinem Sieg in Brünn ebenfalls ein hohes Handicapgewicht von 70 Kilogramm zuladen. Sein Teamkollege Dirk Müller (Burbach) und BMW Team Italy-Spain Fahrer Alessandro Zanardi (ITA) gehen mit 55 bzw. 5 Kilogramm in die beiden Sprintrennen. Lediglich Duncan Huisman (NLD), ebenfalls für das BMW Team Italy-Spain am Start, tritt ohne Ballast an.

Andy Priaulx (BMW Team UK):

"Istanbul ist eine sehr schöne Motorsportanlage und eine fantastische Rennstrecke. Der Kurs hat sich im vergangenen Jahr als sehr anspruchsvoll erwiesen. Es ist dort äußerst schwierig, die richtige Balance zu finden. Das gilt vor allem für die lang gezogene Kurve 8. Diese Linkskurve ist besonders anspruchsvoll, das Auto muss dort perfekt funktionieren. Darüber hinaus ist es eine Strecke, auf der es einige heftige Bremspunkte zu bewältigen gilt. Ich bin mir nicht so sicher, Istanbul auch als Meisterschafts-Führender verlassen zu können. Ich muss schon ein wirklich gutes Qualifying hinlegen, um im ersten Rennen unter die Top-Acht zu kommen. 80 Kilogramm Zusatzgewicht lassen sich einfach nicht kompensieren. Man kann es mit einer Fahrt in einem Formelauto vergleichen, bei dem der Frontflügel abgebrochen ist. Das Maximalgewicht ist schlichtweg zu hoch."

Historie und Hintergrund:

Bereits im zweiten Jahr nach seiner Eröffnung zählt der "Istanbul Speed Park" zum festen Bestandteil des Rennkalenders der FIA World Touring Car Championship. In der vergangenen Saison trug die WTCC auf dem damals neu erbauten Kurs zwei Meisterschaftsrennen aus. Für fast alle Fahrer der BMW Länderteams ist der Rundkurs daher eine bekannte Größe. Lediglich Huisman war bei der Streckenpremiere noch nicht am Start. Zanardi und Priaulx feierten 2005 mit ihren dritten Rängen jeweils eine Podiumsplatzierung und waren damit die erfolgreichsten Piloten in den Reihen der BMW Teams.

Die 5,333 Kilometer lange Strecke liegt im asiatischen Teil der türkischen Metropole. Wie auch für die in den vergangenen Jahren neu entstandenen Formel-1-Kurse in Bahrain und China zeichnete der deutsche Rennstrecken-Architekt Hermann Tilke für dieses Projekt verantwortlich. Entstanden ist eine der modernsten Motorsportanlagen der Welt, deren Architektur auch landestypische Elemente ausweist. Am 27. August bestritt das BMW Sauber F1 Team an gleicher Stelle den 14. Lauf der diesjährigen Formel-1-Saison.

Auffallend ist neben den beträchtlichen Höhenunterschieden der einzelnen Streckenabschnitte auch die Breite der Fahrbahn. Sie reicht von 12,5 bis 21,5 Meter und bietet den Fahrern mehrere Überholmöglichkeiten. Besonders herausFordernd ist Kurve 8, die nicht weniger als vier verschiedene Scheitelpunkte aufweist. Hier ist hohe Konzentration gefragt, denn der kleinste Fehler in dieser Passage kostet Zeit.

Istanbul liegt an der Meerenge zwischen dem Schwarzen und dem Marmarameer ist die einzige Stadt der Welt, die sich über zwei Kontinente - Asien und Europa - erstreckt. Die Stadtgrenzen umfassen eine Fläche von1.538,77 Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl stieg von 680.000 im Jahr 1927 auf 2,5 Millionen 1975. Bis heute hat sich die Bevölkerungszahl auf rund zehn Millionen Bewohner noch einmal vervierfacht. Rund ein Drittel davon lebt auf der asiatischen Seite. Die Hauptstadt der Türkei und das Zentrum des politischen Lebens des Landes ist dennoch Ankara.

Erst seit dem 28. März 1930 trägt die Stadt den Namen Istanbul. Kemal Atatürk, Gründungsvaters der modernen Türkei, ließ das ehemalige KonstantinOpel umbenennen. Das Gründungsdatum der Stadt fällt in das Jahr 658 vor Christus. In der Antike war Istanbul als griechische Siedlung Byzanz bekannt. Heute zeugen die über 500 Kuppeln und Minarette der Moscheen und zahlreiche christliche Sehenswürdigkeiten wie die "Hagia Sophia" von der bewegten Vergangenheit Istanbuls.

Die beiden WTCC-Rennen werden jeweils über zehn Runden ausgetragen. Dies entspricht einer Gesamtdistanz von 53,33 Kilometern. Der erste Lauf beginnt am Sonntag um 15.10 Uhr Ortszeit (14.10 Uhr MESZ), Rennen zwei startet um 16.20 Uhr (15.20 Uhr MESZ).

Rennkalender:

  • 02. April - Monza (ITA),
  • 30. April - Magny-Cours (FRA),
  • 21. Mai - Brands Hatch (GBR),
  • 04. Juni - Oschersleben (DEU),
  • 02. Juli - Curitiba (BRA),
  • 30. Juli - Puebla (MEX),
  • 03. September - Brünn (CZE),
  • 24. September - Istanbul (TUR),
  • 08. Oktober - Valencia (ESP),
  • 19. November - Macau (CHN).


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