Jugendliche, die zur Fahrprüfung für Begleitetes Fahren mit 17 antreten, schneiden besser ab als ihre älteren Mitstreiter. Das hat die Auswertung der Prüfungsdaten von TÜV NORD Mobilität ergeben. Durchschnittlich bestanden im vergangenen halben Jahr 80 Prozent der jungen Fahrer die praktische Prüfung auf Anhieb (theoretische Prüfung: 82), bei den älteren Prüflingen waren dies nur 71 Prozent gewesen (theoretische Prüfung: 72).
Jörg Biedinger von TÜV NORD Mobilität führt den Erfolg auf die höhere Motivation der jungen Teilnehmer zurück: "Zur vorgezogenen Prüfung melden sich eher die etwas ehrgeizigeren jungen Leute. Ihr Engagement wird meist von den Eltern, welche die Jugendlichen im Regelfall später bei der Fahrt begleiten, gestützt."
Insgesamt haben im ersten Halbjahr 2006 in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bremen knapp 30.000 junge Menschen die Führerscheinprüfung zum "Begleiteten Fahren" abgelegt. Das entspricht einem Anteil von rund 20 Prozent. "Wir gehen davon aus, dass die guten Resultate dem Begleiteten Fahren immer mehr Zulauf verschaffen", so Biedinger.
Begleitetes Fahren mit 17 soll das Unfallrisiko junger Fahranfänger reduzieren. Autofahrer unter 25 Jahren sind überproportional häufig an Unfällen beteiligt. Vorreiter für die modifizierte Fahrausbildung war das Land Niedersachsen, das Begleitetes Fahren 2004 als Modellprojekt startete. Mittlerweile haben sich weitere Bundesländer angeschlossen. "Die Erfolge sprechen für sich. Die registrierten Unfälle und Verkehrsverstöße in den ersten Monaten eigenständigen Fahrens sind sehr gering", so Biedinger.