ExxonMobil Central Europe Holding GmbH hat über ihre operativ tätigen Tochtergesellschaften ExxonMobil Production Deutschland GmbH, ExxonMobil Gas Marketing Deutschland GmbH und Esso Deutschland GmbH die Investitionen erheblich gesteigert. Das Energieunternehmen mit Sitz in Hamburg hat das langjährige Niveau von rund 150 Millionen Euro pro Jahr auf 203 Millionen Euro deutlich erhöht. Dies geht aus dem heute veröffentlichten Unternehmensbericht für das Jahr 2005 hervor. Im langjährigen Durchschnitt verteilen sich die Investitionen etwa zu zwei Dritteln auf die Aufsuchung und Förderung von Erdöl und Erdgas (Upstream) und einem Drittel auf die Raffination und den Vertrieb von Mineralölprodukten (Downstream).
Zwei Drittel im Upstream
In den letzten beiden Jahren hatten die Investitionen im Upstream-Bereich sogar ein etwas größeres Gewicht, um mit einer Vielzahl von Projekten die Versorgungssicherheit in Deutschland vor allem auf dem Gassektor weiter zu verbessern. Hierzu gehörten unter anderem neue und technisch anspruchsvolle Gas- und Ölbohrungen, seismische Untersuchungen, aber auch Verbesserungen der obertägigen Infrastruktur.
Zweigleisige Investitionen in Tankstellen
Auch in dem in der Öffentlichkeit stärker sichtbaren Tankstellenbereich wurden die Investitionen aus den Vorjahren verstärkt fortgesetzt. Trotz der hohen Steuern, die Autofahrer in den Tanktourismus drängen, und des durch den Preisanstieg weiter gewachsenen Preisbewusstseins, das die Margen unter Druck setzt, läuft die Modernisierung des Esso Tankstellennetzes weiter. Bereits 44 Tankstellen des neuen Typs "On the Run", sind im Raum Frankfurt und München in Betrieb. Ihr Erfolg beweist die Wirksamkeit dieses Konzeptes. Alle Erwartungen an die Umsatz- und Ertragssituation sind erfüllt, in vielen Fällen sogar übertroffen worden. Tankstellen, die sich für einen Umbau nach diesem Konzept nicht eignen, werden systematisch modernisiert. Dies wird sichtbar in zahlreichen Shop-Umbauten mit neuen Kühleinrichtungen, Kaffeeausschank sowie neuen Waschanlagen.
Zehn Jahre Technologiepartnerschaft mit Porsche
Der Erfolg der Motorenöle des Unternehmens, auf die zwei Formel 1 Teams vertrauen, zeigte sich auch in der nunmehr seit zehn Jahren bestehenden Technologie-Partnerschaft mit Porsche. Der Sportwagenhersteller füllt werksseitig ausschließlich den Motorenschmierstoff Mobil 1 ein und empfiehlt auch dessen weitere Verwendung.
Operatives Geschäft
Insgesamt konnte sich das Unternehmen dem sinkenden Absatz von Mineralölprodukten nicht entziehen und setzte mit 10,9 Millionen Tonnen Ölprodukten etwas weniger ab als 2004. Auch der Gasabsatz ging um eine Milliarde Kubikmeter zurück, weil die Witterung im Jahr 2005 wärmer war. Der Raffineriedurchsatz und die Erdgasproduktion dagegen waren beinahe unverändert gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang der Tankstellenanzahl um 44 auf 1.230 ist das Resultat aus Tankstellenschließungen und Neueröffnungen. Mit 2.536 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 14,7 Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs von 2 Milliarden Euro. Er ist im Wesentlichen auf den Anstieg der internationalen Rohöl- und Produktenpreise zurückzuführen. Der gesunkene Absatz führte zu einem Rückgang von 100 Millionen Euro bei der Mineralölsteuer auf nunmehr 4,8 Milliarden Euro. Dagegen stieg die im Wesentlichen an das Land Niedersachsen gezahlte Förderabgabe deutlich um 40 Prozent, von 225 Millionen Euro im Jahr 2004 auf 315 Millionen Euro im Jahr 2005.
Leichte Gewinnsteigerung auf 578 Millionen Euro
Mit seinen geschäftlichen Aktivitäten konnte das Unternehmen seinen Gewinn von 521 Millionen Euro im Vorjahr nur um rund 10 Prozent auf 578 Millionen Euro im Jahr 2005 steigern. Dies war im Wesentlichen das Ergebnis des Upstream-Bereichs, der einen Anteil von etwa drei Vierteln am Gesamtergebnis erbracht hat. Der gesamte Downstream-Bereich, der unter anderem das Tankstellen-, Heizöl-, Schmierstoff- und Flugkraftstoffgeschäft umfasst, trug zu rund 15 Prozent bei. Das Ergebnis der ExxonMobil Chemical Central Europe GmbH in Köln, die den Chemie-Markt in Mittel- und Osteuropa betreut, lag mit 21 Millionen Euro um zwei Millionen über dem Vorjahresergebnis.
Dividenden von Auslandstochtergesellschaften trugen 18 Millionen Euro bei.
Alle diese Ergebnisse wurden wieder mit großer Konzentration auf sicheres und integeres Arbeiten erzielt: Bei den Arbeitssicherheitsergebnissen lag ExxonMobil 90 mal besser als der Durchschnitt der gesamten deutschen gewerblichen Industrie.
Weiter neue Wege im Tankstellengeschäft
Im Jahr 2006 wird die Verbesserung der internen Strukturen bei der Führung der Tankstellen weiter fortgesetzt. Die Übernahme von rund 30 Tankstellen in Eigenregie im Raum Frankfurt hat sich als so vorteilhaft für Kunden und Unternehmen herausgestellt, dass der Test jetzt auch auf rund 30 Tankstellen im Raum München ausgedehnt wird. Angesichts sinkender Absätze im Kraftstoffbereich will das Unternehmen alle Möglichkeiten zur Verbesserung des Angebots für seine Kunden bei gleichzeitiger Senkung der Kosten nutzen.
Die für das Jahr 2007 angekündigte Veräußerung einer noch zu gründenden Gesellschaft mit dem Kernstück Raffinerie Ingolstadt beeinflusst das Geschäft nicht wesentlich. Änderungen in der Tankstellenversorgung sind nicht zu erwarten, da für die bayerischen Tankstellen ein Versorgungsvertrag abgeschlossen wurde und sie nach wie vor von der Raffinerie versorgt werden. Die europaweite Integration des Konzerns hinsichtlich Raffinerien und Versorgungsnetzwerk ermöglicht es, die Versorgungs-aufgaben durch interne Optimierung der Transportwege zu erfüllen oder zu verbessern.