Nach dem erfolgreichen Start zu Jahresbeginn hat sich die positive Geschäftsentwicklung bei der
BMW Group im zweiten Quartal 2006 dank steigender Auslieferungen sowie einem verbesserten Modell-Mix fortgesetzt. "Wir haben unser Ergebnis erneut kräftig gesteigert sowie jeweils einen neuen Umsatz- und Absatzrekord erzielt", sagte der Vorsitzende des Vorstands der
BMW AG, Helmut Panke, am Mittwoch in München. Damit liegt das Unternehmen voll auf Kurs, um im Gesamtjahr 2006 seine Geschäftsziele und dementsprechend wie geplant das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte zu erreichen: "Die
BMW Group strebt im laufenden Jahr unverändert ein Ergebnis vor Steuern von vier Mrd. Euro sowie einen neuen Spitzenwert bei den Auslieferungen an", bekräftigte Panke.
Im zweiten Quartal kletterte der Konzernumsatz auf 13.193 (Vj.: 12.159) Mio. Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 8,5% entspricht. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 32,9% auf 1.232 (Vj.: 927) Mio. Euro. Angesichts des Ergebnissprungs erhöhte sich die Umsatzrendite vor Steuern von 7,6% im Vorjahr auf 9,3%, die damit weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Der Quartalsüberschuss legte um 17,5% auf 787 (Vj.: 670) Mio. Euro und das Ergebnis je Stammaktie auf 1,20 (Vj.: 0,99) Euro zu.
Halbjahresergebnis steigt auf neue Bestmarke
Im ersten Halbjahr hat die BMW Group den Gewinn vor Steuern um 44,5% auf die neue Bestmarke von 2.528 (Vj.: 1.749) Mio. Euro gesteigert. Darin ist - wie bereits Anfang Mai berichtet - auch ein Buchgewinn aus dem Auftaktquartal von 375 Mio. Euro aus der weitgehenden Abwicklung einer Umtauschanleihe auf die von der BMW AG gehaltenen Anteile am britischen Triebwerkhersteller Rolls-Royce plc enthalten. Der Nachsteuergewinn lag bei 1.735 (Vj.: 1.195) Mio. Euro, dies ist ein Plus von 45,2%. Der Umsatz kletterte um 10,2% auf 24.811 (Vj.: 22.516) Mio. Euro. Die Umsatzrendite stieg auch ohne den Sondereffekt aus der Umtauschanleihe im ersten Halbjahr auf 8,6 (Vj.: 8,0)%. Währungseffekte und hohe Rohstoffpreise belasteten im Berichtszeitraum weiterhin die Ergebnisentwicklung. Die Währungslasten - die insbesondere in der ersten Jahreshälfte anfallen - sind unter anderem auf die im Vorjahresvergleich ungünstigeren Sicherungskurse zurückzuführen. Im weiteren Jahresverlauf wird die BMW Group weiterhin externe Effekte zu verkraften haben, die zum Ende des Jahres jedoch abnehmen werden.
Die BMW Group wird externen Belastungen - die 2006 nicht das hohe Niveau des Vorjahres erreichen - weiterhin mit kontinuierlichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Produktivitätsverbesserungen begegnen. Positive Ergebnisbeiträge erwartet das Unternehmen zudem weiter aus dem angestrebten Absatzrekord sowie Verbesserungen im Modell-Mix. Damit soll im Gesamtjahr das Ergebnis vor Steuern auch ohne den Sondereffekt aus der Umtauschanleihe über dem Wert des Vorjahres liegen. In den kommenden Jahren strebt die BMW Group eine Fortsetzung ihres profitablen Wachstumskurses an, wobei die Rendite weiter über dem Branchendurchschnitt liegen wird.
Zahl der Arbeitsplätze nahezu unverändert
Zum Ende des zweiten Quartals 2006 beschäftigte das Unternehmen weltweit 106.150 Mitarbeiter, das sind 0,2% mehr als zum entsprechenden Stichtag des Vorjahres (105.888 Mitarbeiter).
Modellpalette erweitert
Im laufenden Jahr bringt die BMW Group erneut zahlreiche neue Modelle auf den Markt. Mit dem Start des neuen Z4 Coupé und dem Z4 M Coupé hat das Unternehmen im Juni sein Fahrzeugangebot um besonders fahrdynamische und sportliche Modelle ausgebaut. Darüber hinaus wird im September der Nachfolger des BMW 3er Coupé und die Modellüberarbeitung des BMW X3 in den Märkten eingeführt. Das Angebot der Marke MINI wird innerhalb der nächsten drei Jahre durch ein Modell mit größerem Innenraum und mehr Funktionalität ergänzt. Mit einem Rolls-Royce Cabrio wird in Zukunft zudem das Angebot im absoluten Luxus-Segment um eine zusätzliche Variante erweitert.
Position als weltweit führender Premiumhersteller behauptet
Die BMW Group hat sowohl aus Quartals- aus auch aus Halbjahressicht zuletzt mehr Fahrzeuge verkauft als jemals zuvor und damit ihre Position als weltweit führender Premiumhersteller bestätigt. Der Absatz der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce stieg im Zeitraum April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 3,2% auf 365.547 (Vj.: 354.324) Fahrzeuge. Im ersten Halbjahr 2006 kletterten die Auslieferungen um 8,0% auf 698.470 Automobile (Vj.: 646.531).
Bei der Marke BMW erhöhte sich die Zahl der Verkäufe per Ende Juni um 11,0% auf 597.120 Einheiten (Vj.: 538.132). Haupttreiber dieses Wachstums war die BMW 3er Limousine - die im März des vergangenen Jahres auf den Markt gekommen ist - mit einem Zuwachs von 36,9% auf 175.141 Auslieferungen. Beim neuen BMW 3er Touring, der seit September 2005 verfügbar ist, hat sich der Absatz im ersten Halbjahr 2006 gegenüber dem Vorjahr mit einem Plus von 95,6% auf 53.728 Einheiten sogar nahezu verdoppelt. Insgesamt wurden 254.338 BMW 3er ausgeliefert (+30,0%). Damit steht diese Modellreihe für 43% des Absatzes der Marke BMW.
Die Verkäufe der 5er Reihe legten im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zu. In den ersten sechs Monaten stiegen die Auslieferungen um 4,8% auf 118.570 Fahrzeuge. Deutliche Zuwächse verbuchte auch das Flaggschiff 7er, dessen Absatz sich bis Ende Juni um 26,4% auf 25.434 Limousinen erhöhte. Seit der Markteinführung vor viereinhalb Jahren wurden nahezu 235.000 Fahrzeuge der 7er Reihe ausgeliefert.
Die Baumaßnahmen zur Erweiterung der Kapazität im Werk OxFord auf jährlich etwa 240.000 Einheiten haben den Absatz der Marke MINI im gesamten ersten Halbjahr geprägt. Aufgrund der daraus resultierenden Produktionsrückgänge liegt der weltweite MINI Absatz mit 101.063 Auslieferungen um 6,5% unter dem Vorjahreswert (108.114).
Der Absatz der Marke Rolls-Royce hat per Juni mit der Auslieferung von 287 Exemplaren des Phantom das Niveau des Vorjahreszeitraums (285/+0,7%) erreicht.
Umsatzrendite im Segment Automobile gestiegen
Das Ergebnis im Segment Automobile wurde im zweiten Quartal erneut von den bereits erwähnten Währungseffekten sowie gestiegenen Rohstoffpreisen belastet. Dem stehen die gestiegenen Auslieferungen sowie eine positive Mix- und Preisentwicklung gegenüber. Der Umsatz im Segment Automobile stieg von April bis Juni um 8,7% auf 12.943 (Vj.: 11.911) Mio. Euro - dies ist der bislang höchste Wert in einem Quartal. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 15,9% auf 947 (Vj.: 817) Mio. Euro. Die Umsatzrendite in dem Segment stieg auf 7,3 (Vj.: 6,9)%.
Höheres Ergebnis im Segment Motorrad
Die zu Jahresbeginn gedämpfte Absatzentwicklung im Segment Motorräder infolge ungünstiger Witterungsbedingungen konnte im zweiten Quartal nahezu vollständig kompensiert werden. Die Auslieferungen legten zwischen April und Juni um 3,0% auf 37.052 Einheiten zu (Vj.: 35.983), in den ersten sechs Monaten ergibt sich noch ein Rückstand von 2,1%. Im zweiten Quartal ging der Umsatz des Segments Motorräder leicht um 0,9% auf 419 (Vj.: 423) Mio. Euro zurück, während sich das Ergebnis vor Steuern infolge der erfolgreichen Produktoffensive um 5,7% auf 56 (Vj.: 53) Mio. Euro erhöhte.
Finanzdienstleistungsgeschäft weiter auf Wachstumskurs
Die Geschäftsentwicklung im Segment Finanzdienstleistungen verlief auch im zweiten Quartal 2006 erfreulich. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 11,8% auf 180 (Vj.: 161) Mio. Euro. Das bilanzielle Geschäftsvolumen des Segments stieg zum 30. Juni 2006 um 12,5% auf 41.420 Mio. Euro. Die Anzahl der betreuten Leasing- und Finanzierungsverträge mit Händlern und Endkunden erhöhte sich zur Jahresmitte um 11,1% auf insgesamt 2.179.933 Verträge. Der Anteil der im ersten Halbjahr über das Segment Finanzdienstleistungen geleasten oder finanzierten Neufahrzeuge belief sich auf 42,1% und lag damit um 0,9 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Die BMW Group im Überblick
| 2. Quartal 2006 | 2. Quartal 2005 | Veränderung in % |
Fahrzeug-Produktion |
Automobile Einheiten | 355.072 | 343.649 | 3,3 |
Motorräder Einheiten | 31.531 | 31.960 | -1,3 |
Fahrzeug-Auslieferungen |
Automobile Einheiten | 365.547 | 354.324 | 3,2 |
BMW Einheiten | 313.823 | 298.745 | 5,0 |
MINI Einheiten | 51.544 | 55.420 | -7,0 |
Rolls-Royce Einheiten | 180 | 159 | 13,2 |
Motorräder Einheiten | 37.052 | 35.983 | 3,0 |
| |
Mitarbeiter am Quartalsende | 106.150 | 105.888 | 0,2 |
Cashflow Mio. Euro | 1.683 | 1.529 | 10,1 |
Operativer Cashflow Mio. Euro | 2.522 | 2.605 | -3,2 |
Umsatz Mio. Euro | 13.193 | 12.159 | 8,5 |
Davon: |
Automobile Mio. Euro | 12.943 | 11.911 | 8,7 |
Motorräder Mio. Euro | 419 | 423 | -0,9 |
|
Finanzdienstleistungen Mio. Euro | 2.869 | 2.383 | 20,4 |
Überleitungen Mio. Euro | -3.038 | -2.558 | - |
Ergebnis vor Steuern1 Mio. Euro | 1.232 | 927 | 32,9 |
Davon: | |
Automobile Mio. Euro | 947 | 817 | 15,9 |
Motorräder Mio. Euro | 56 | 53 | 5,7 |
|
Finanzdienstleistungen Mio. Euro | 180 | 161 | 11,8 |
Überleitungen Mio. Euro | 49 | -104 | - |
Ertragssteuern Mio. Euro | -445 | -257 | 73,2 |
Überschuss1 Mio. Euro | 787 | 670 | 17,5 |
Ergebnis pro Aktie1, 3 Euro | 1,20/1,21 | 0,99 / 1,00 | 21,2/21,0 |