Mit inzwischen über 30 erdgasbetriebenen Fahrzeugmodellen – vom Pkw bis zum schweren Nutzfahrzeug – haben die führenden Automobilhersteller auf die steigende Nachfrage und die strengeren Bestimmungen der EU-Luftreinhalteverordnung reagiert.
Anlässlich der 61. IAA Nutzfahrzeuge, die vom 21. bis zum 28. September 2006 in Hannover stattfindet, präsentieren nahezu alle führenden Hersteller auf ihren Ständen Fahrzeuge mit Erdgasantrieb. So sind beispielsweise der für den Handwerksbetrieb ausgestattete VW Caddy Kastenwagen EcoFuel, der Opel Combo Kastenwagen 1.6 CNG mit Spezialeinbau für die Heizungs- und Sanitärbranche und der Fiat Doblò Cargo Natural Power in Hannover zu sehen.
Transporter mit Erdgasantrieb nehmen auf der Ausstellung einen besonderen Stellenwert ein, denn sie bieten in betriebswirtschaftlicher Hinsicht deutliche Vorteile gegenüber Dieselfahrzeugen. Mit Erdgas lassen sich nicht nur die Kraftstoffkosten um bis zu 50 Prozent senken, sondern auch die verschärften Bestimmungen für die Luftqualität einhalten. Seit Anfang 2005 gelten EU-weit deutlich strengere Grenzwerte für Feinstaub, 2010 greift zudem die zweite Stufe der EU-Luftreinhalteverordnung: Sie setzt strenge Grenzwerte für Stickstoffdioxid in der Atemluft fest. Dieses gesundheitsschädliche Gas entsteht in Dieselmotoren, unabhängig davon, ob sie mit Partikelfilter ausgestattet sind oder nicht. Auf Betreiber von Dieselfahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs, der kommunalen Dienstleister und im innerstädtischen Lieferverkehr wird die nächste Kostenlawine zurollen, denn ohne teure Nachrüstungen drohen vor allem in Ballungszentren Fahrverbote. Erdgasfahrzeuge dagegen stoßen fast keinen Feinstaub aus und weisen die niedrigsten Emissionen von Stickoxiden auf. Um jederzeit einsatzbereit zu sein, fahren inzwischen immer mehr Fahrzeugflotten mit Erdgas.
Rund 39.000 Erdgasfahrzeuge sind bereits auf Deutschlands Straßen unterwegs, darunter etwa 1.300 Omnibusse und 6.700 Lastkraftwagen. Eine Zahl, die sich ebenso wie das Tankstellennetz mit derzeit mehr als 670 Erdgaszapfsäulen kontinuierlich erhöht.