Im Handel tauchen immer wieder Warndreiecke auf, die Leben gefährden und nicht schützen. "Besonders an Standfestigkeit mangelt es häufig", darauf weist Ingbert Zimmermann hin, Experte für Lichttechnik bei der TÜV Rheinland Group. "Zu leichte Warndreiecke halten der Druck- oder Sogwelle eines vorbeifahrenden Lkws nicht stand", weiß der Fachmann. Schwere Unfälle können die Folge sein.
Der Gesetzgeber verlangt nach der ECE-Regelung R 27 zwar umfangreiche Prüfungen, doch einige Hersteller bringen Produkte in Umlauf, die den zuvor vom Kraftfahrtbundesamt genehmigten Proben nicht entsprechen. Verbraucher sollten beim Kauf der Sicherheitsausrüstung deshalb genau hinschauen: Moderne Warndreiecke sind sowohl tagsüber als auch nachts gut sichtbar. Am Tag sorgt das fluoreszierendes Orange für hohe Sichtbarkeit. Nachts dagegen spielen die Rückstrahlwerte der roten Reflektorleisten eine Rolle für die Erkennbarkeit.
Auch die Standfestigkeit eines Warndreiecks checken die Experten im Windkanal. "Damit das Dreieck wirklich sicher steht, sollte es deutlich mehr als ein Kilogramm wiegen und sehr stabil gebaut sein", erklärt Zimmermann. "Denn auf einer Autobahn kann eine starke Windkraft auf das Dreieck wirken".
Wer auf Autobahnen oder Schnellstraßen eine Panne hat, schützt vernünftiger Weise nicht nur die Unfallstelle mit einem Warndreieck, sondern macht mit einer Schutzweste auch auf sich selbst aufmerksam. In Österreich und Spanien ist es bereits Pflicht, entsprechende Westen im Auto mitzuführen. Die TÜV Rheinland Group testet diese bereits ab fünf Euro erhältlichen Westen. Neben der Funktionalität checken die Experten auch die Haltbarkeit. Wie beim Warndreieck sorgt die leuchtende Farbe für Sichtbarkeit am Tag. Die reflektierenden Streifen entfalten ihre Wirkung, wenn Sie in der Dämmerung oder bei Nacht von Scheinwerfern angestrahlt werden.
Trotz Warndreieck und Schutzweste empfehlen die Verkehrssicherheitsexperten der TÜV Rheinland Group das Auto bei einer Panne immer zu verlassen und hinter der Leitplanke auf Hilfe zu warten. "Auch bei schlechtem Wetter sollten Fahrer und Insassen abseits der Straße ausharren. Denn stehende Fahrzeuge sind auf Autobahnen und Fernstraßen besonders unfallgefährdet", weiß Ingbert Zimmermann.