Der
Volkswagen Konzern hat im 1. Halbjahr 2006 mehr Autos verkauft, seinen Umsatz deutlich gesteigert und das Ergebnis verbessert. Die Auslieferungen an Kunden stiegen um 11,9 Prozent auf 2,9 Millionen Fahrzeuge. Der Umsatz nahm um 14,2 Prozent auf 51,9 Milliarden Euro zu. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen erreichte mit 2,0 Milliarden Euro ein Plus von 51,3 Prozent. "Unsere Modelloffensive ist erfolgreich und überzeugt die Kunden. In relevanten Ländern haben wir unseren Marktanteil erhöht", sagte der Vorstandsvorsitzende der
Volkswagen Aktiengesellschaft, Dr. Bernd Pischetsrieder, bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am Donnerstag. "Wir sind auf einem guten Weg und haben wichtige Fortschritte zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit gemacht. Der erzielte Gewinn ist absolut gesehen aber weiter unbefriedigend. Es sind noch erhebliche Anstrengungen er
Forderlich, um die nachhaltige Profitabilität und die Zukunft unseres Konzerns zu sichern", sagte Pischetsrieder.
Die Markengruppe Volkswagen erzielte von Januar bis Juni 2006 ein Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 730 Millionen Euro und lag damit um 561 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Die Auslieferungen an Kunden stiegen um 13,5 Prozent auf 1.958.000 Fahrzeuge. Skoda entwickelte sich weiter positiv. "Mit dem Ergebnis der Kernmarke Volkswagen Pkw können wir nicht zufrieden sein. Wir müssen mit Hochdruck an der Restrukturierung arbeiten. Diese ist fundamental für ein angemessenes Ertragsniveau des Volkswagen Konzerns", betonte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.
Die positive Geschäftsentwicklung der Markengruppe Audi setzte sich im zweiten Quartal fort. Das Operative Ergebnis übertraf im ersten Halbjahr mit 722 Millionen Euro den hohen Vorjahresgewinn um 9,9 Prozent. Die Zahl der Auslieferungen stieg um 8,3 Prozent auf 691.000 Fahrzeuge.
Der Aufwärtstrend bei den Nutzfahrzeugen hielt weiter an. Die Sparte erwirtschaftete ein Operatives Ergebnis von 85 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 10 Millionen Euro. Volkswagen Nutzfahrzeuge lieferte 215.000 Fahrzeuge aus, das entspricht einem Zuwachs von 10,1 Prozent.
Einen wesentlichen Beitrag zum Ergebnis des Volkswagen Konzerns leistete erneut der Finanzdienstleistungsbereich. Das Operative Ergebnis lag mit 486 Millionen Euro um 3,4 Prozent über dem Vorjahreswert.
"In weltweit schwierigen Märkten ist es uns gelungen, den Umsatz pro Fahrzeug zu steigern und gleichzeitig die Verkaufsförderungskosten pro Fahrzeug unter denen des Vorjahres zu halten", sagte Pötsch. "Unsere Vertriebsstrategie stimmt und maßgeschneiderte Finanzdienstleistungen ergänzen unsere Angebotspalette attraktiver Fahrzeuge."
Im ersten Halbjahr 2006 haben sich Sondereinflüsse und der Verkauf von Europcar auf das Ergebnis ausgewirkt. Für die beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen hat das Unternehmen Rückstellungen von 1,3 Milliarden Euro gebildet. Positiv schlugen die Gewinne aus den Veräußerungen der gedas AG und der Volkswagen Bordnetze GmbH mit insgesamt 0,3 Milliarden Euro zu Buche. Für den Konzern ergibt sich nach diesen Sondereinflüssen ein Operatives Ergebnis von 1,0 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,3 Milliarden Euro). Der Gewinn nach Steuern aus der Veräußerung von Europcar beträgt 0,8 Milliarden Euro und wird als Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Insgesamt weist der Konzern ein Ergebnis nach Steuern von 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 403 Millionen Euro) aus.
"Trotz der Verbesserung liegen Ergebnis und Rendite weiterhin erheblich unter unseren mittelfristigen Zielen", betonte Pötsch. "Der Wettbewerbsdruck wird sich weltweit noch verschärfen, hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie ungünstige Wechselkurse belasten zusätzlich unsere Geschäftsentwicklung. 2006 müssen wir die Voraussetzungen für unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit schaffen, 2006 ist das Jahr der Restrukturierung."
Für das Gesamtjahr bekräftigte der Vorstand die Prognose, die Auslieferungen an Kunden zu steigern und das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern. Im Automobilbereich werden ein positiver Netto-Cash-flow und eine im Vergleich zum Jahresende 2005 weiter verbesserte Netto-Liquidität erwartet.
Mittelfristiges Ziel bleibt ein Ergebnis vor Steuern von 5,1 Milliarden Euro, das im Jahr 2008 erreicht werden soll. "Der Weg dahin ist schwierig. Mit einer auch weiterhin erfolgreichen Modelloffensive, wettbewerbsfähigen Kosten und einer höheren Produktivität lässt sich der Unternehmenserfolg nachhaltig sichern", sagte Pischetsrieder. "Wir werden unser Leistungssteigerungsprogramm ForMotionplus und das Restrukturierungsprogramm konsequent fortsetzen und so unser Ziel erreichen."