Der
Audi R10 TDI bleibt auch bei seinem vierten Rennen ungeschlagen: Der Prototyp, der als erster Diesel-Sportwagen im Juni das 24 Stunden Rennen von Le Mans gewann, feierte beim sechsten Lauf der American Le Mans-Serie in Portland (US-Bundesstaat Oregon) einen weiteren Sieg. Beim dritten Einsatz des
Audi R10 TDI in den USA triumphierten Dindo Capello (Italien) und Allan McNish (Schottland) vor ihren Teamkollegen Frank Biela (Deutschland) und Emanuele Pirro (Italien) und sorgten damit für den ersten Doppelsieg des
Audi R10 TDI.
Die beiden Audi Sportwagen starteten das Rennen aus der zweiten und dritten Reihe. Nach einer kurzfristigen Reglementänderung, bei der die Organisatoren dem stärksten Konkurrenten in der LM P1-Klasse, dem Team Dyson-Lola, eine Gewichtsreduzierung um 40 Kilo auf 860 Kilo gestatteten, mussten sich die Audi Piloten Dindo Capello und Emanuele Pirro im Qualifying mit den Plätzen drei und fünf begnügen. Da für die Gewichtsreduzierung die vom Reglement vorgeschriebene Frist von 14 Tagen nicht eingehalten wurde, einigten sich die Veranstalter mit dem Dyson-Team auf einen Kompromiss: Die beiden Lola starteten im Rennen mit einem Gewicht von 880 Kilo.
Zu Beginn des Rennens auf der 1,944 Meilen (3,13 Kilometer) langen Strecke, die mit ihren zwölf Kurven nur wenig Überholmöglichkeiten bietet, lag Emanuele Pirro hinter dem Qualifying-Zweiten Guy Smith im Dyson-Lola. Dindo Capello folgte als Vierter dem Trainingsschnellsten Butch Leitzinger (Dyson-Lola). Als die Spitzenteams während einer Gelbphase nach 45 Minuten zum Tanken und Fahrerwechsel die Box ansteuerten, übernahm Frank Biela den Audi R10 TDI mit der Startnummer 1 von Emanuele Pirro und setzte sich beim Restart in der 54. Rennrunde vor seinem Teamkollegen Allan McNish an die Spitze. Wenig später ging McNish, der das Steuer kurz zuvor von Dindo Capello übernommen hatte, in Führung vor Biela. Die Audi R10 TDI erzielten nach 142 Runden einen Doppelsieg.
Nach den Erfolgen von Allan McNish/ Dindo Capello im Jahr 2000 und JJ Lehto/Marco Werner (2004) sowie Frank Biela/ Emanuele Pirro (2005) im Audi R8 ist dies der vierte Triumph für Audi in Portland. Mit dem vierten Saisonsieg bauten die Audi Piloten Allan McNish und Dindo Capello ihre Tabellenführung vor dem siebten Lauf der American Le Mans-Serie in Road America (20. August) weiter aus.
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
"Ich freue mich für das gesamte Team, das mit dem Audi R10 TDI den ersten Doppelsieg erzielt hat und besonders für die Fahrer mit der Startnummer 2, die trotz der neuen Reglementsituation ihre Meisterschaftsführung in der American Le Mans-Serie ausbauen konnten. Ein Dank an die ganze Mannschaft für die gute Arbeit. Dieses Mal waren unsere Konkurrenten mit Problemen konfrontiert. Die Zuschauer haben ein spannendes Rennen erlebt. In der aktuellen Reglementdiskussion haben wir versucht, mit Dyson und der IMSA einen Kompromiss zu finden. Ich denke, die schnellste Rennrunde des Dyson-Lola dokumentiert, dass dieser vom Speed her absolut konkurrenzfähig ist."
Dindo Capello (Audi R10 TDI #2):
"Leider wurde ich in der ersten Kurve touchiert. Ab diesem Moment empfand ich den Audi als schwer zu fahren – vor allem in Rechtskurven. Die Gelbphase kam für mich im richtigen Moment, denn der linke Hinterreifen hatte komplett Grip verloren, damit war das Auto fast unfahrbar. Aber mit neuen Reifen konnte Allan hart attackieren. Es ist super, nach unserem Pech in Salt Lake City wieder zu siegen. Dieser Erfolg ist einfach schön."
Allan McNish (Audi R10 TDI #2):
"Das Auto war schwierig zu fahren, denn der Stoß, den Dindo in der ersten Runde bekommen hatte, beeinflusste die Balance stark. Aber sobald ich nach dem Re-Start in Führung war, konnte ich den Vorsprung vor Frank kontrollieren. Als es nötig war, habe ich etwas mehr Druck gemacht, aber ich konnte es im Verkehr sehr konstant angehen. Ich bin zufrieden und stolz, dass wir einen Sieg in einem harten Wochenende erzielt haben."
Frank Biela (Audi R10 TDI #1):
"Es war ein gutes Rennen, es hat Spaß gemacht, aber man kann nicht immer gewinnen. Ich bin leider hinter einem GT-Porsche stecken geblieben, sonst hätte es bis zum Ende spannender sein können. Der R10 TDI war perfekt und ich bin glücklich, dass wir für Audi ein gutes Resultat nach Hause gefahren haben."
Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1):
"Wir haben ein schönes Rennen erlebt. Im Training, im Qualifying und im Warm-up waren wir nicht sehr schnell. Nachdem wir noch einmal an der Abstimmung gearbeitet haben, war das Auto besser. Als Frank übernommen hat, konnte er auf den zweiten Platz vorfahren. Ich bin glücklich, denn ein Doppelsieg von Audi ist sehr gut für die Meisterschaft."
Dave Maraj (Team Direktor Team Audi Sport North America):
"Es war ein tolles Rennen und ich bin froh, dass wir innerhalb einer Woche zwei Siege für Audi Sport North America mit dem neuen R10 TDI erzielt haben. Der Doppelsieg heute im nur zweiten Rennen mit dem Audi R10 TDI, mit dem wir uns noch vertraut machen, ist eine starke Leistung. Sie ist nur möglich durch die Anstrengung und Professionalität unseres Teams – jeder hat heute perfekt gearbeitet."
Das Ergebnis in Portland
- 1. Capello/McNish (Audi R10 TDI) 142 Rd. in 2:45.08,847 Std.
- 2. Biela/Pirro (Audi R10 TDI) +42,051 Sek.
- 3. Dyson/Smith (Lola-AER) - 2 Rd.
- 4. Weaver/Leitzinger (Lola-AER) - 4 Rd.
- 5. Field/Field/Halliday (Lola-AER) - 7 Rd.
- 6. Dayton/Wallace (Lola-AER) - 8 Rd.