Das
Renault F1 Team erreichte in einem heraus
Fordernden Großen Preis von Frankreich die Plätze zwei und sechs. Weltmeister Fernando Alonso schaffte es nach einer konstanten und aggressiven Fahrt aufs Podium, Teamkollege Giancarlo Fisichella holte weitere WM-Zähler für die Konstrukteurs-Meisterschaft.
Während des gesamten Rennens herrschten – wie schon das ganze Wochenende über – außergewöhnlich heiße Temperaturen. Vor dem Rennen hatten die Michelin-bereiften Team darauf gesetzt, dass ihre französischen Reifen über die Distanz eines Rennabschnitts dem Wettbewerber überlegen sein würden. Auch deswegen ging das Renault F1 Team mit der Option ins Rennen, je nach Position der Autos vor dem ersten Boxenhalt wahlweise eine Zwei- oder Dreistopp-Strategie fahren zu können. Schließlich setzte man für beide Autos auf zwei Tankstopps, um die Dreistopper zu passieren. Für Fernando Alonso ging diese Strategie voll auf, denn er schob sich so noch an Felipe Massa vorbei auf den zweiten Platz. Giancarlo Fisichella litt in seinem zweiten Stint leider unter Graining (körnender Lauffläche) und konnte die gute Pace seines Autos im langen mittleren Rennabschnitt nicht umsetzen. Durch seinen zweiten Platz büßte Fernando nur zwei Punkte auf Rennsieger Michael Schumacher ein und behält einen Vorsprung von 17 Punkten in der Fahrer-WM. Das Renault F1 Team führt nach den insgesamt 11 Zählern von Magny-Cours weiterhin die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft an und liegt 21 Punkte vor Verfolger Ferrari.
Fernando Alonso, Platz 2
"Das war ein langes, hartes Rennen, aber unter den gegebenen Umständen ein perfektes Ergebnis. Wir gingen mit zwei strategischen Möglichkeit ins Rennen, und als wir sahen, dass Ferrari drei Mal stoppen wird, wussten wir, dass wir sie auf der Strecke kaum überholen können. Also setzten wir auf unsere konstant gut funktionierenden Reifen und blieben bei zwei Stopps. Die Balance blieb während des ganzen Rennens stabil, und ich konnte ständig Druck machen, um im letzten Rennabschnitt schließlich an Felipe vorbeizugehen. Gemessen an meiner Startposition war dies das Bestmögliche, denn wir wussten, dass Michael an diesem Wochenende schneller war – ähnlich wie Imola und am Nürburgring. Nach diesen beiden Rennsiegen in Folge dachte jeder, Michael würde einen Durchmarsch machen, doch wir haben eindrucksvoll gekontert. Ich hoffe, dass uns dasselbe in Hockenheim in zwei Wochen gelingt."
Giancarlo Fisichella, Platz 6
"Ehrlich gesagt war das kein besonders großartiges Rennen. Das Auto wurde mit zunehmender Renndauer immer schwieriger zu fahren. Wegen der körnenden Reifen im zweiten Stint konnte ich keinen ausreichenden Vorsprung auf Ralf und Kimi herausfahren, um nach meinem Stopp vor ihnen zu bleiben. Dann kamen im letzten Rennabschnitt Bremsprobleme hinzu. Wir müssen untersuchen, was passiert ist, aber es gibt auch Positives. Ich habe Punkte geholt, bin immer noch WM-Dritter, und wir haben auch beim zweiten Rennen mit der C-Spezifikation des RS26 keinerlei Probleme gehabt. Ich bin optimistisch für die nächsten Rennen und zuversichtlich, dass wir unseren Vorsprung wiedererobern können."
Flavio Briatore, Geschäftsführer
"Magny-Cours erwies sich als ein schwieriges Wochenende für uns. Fernando hat noch das Optimum aus den Möglichkeiten herausgeholt. Giancarlo hatte in Qualifying und Rennen Probleme, aber er holte wertvolle Punkte. Natürlich ist es enttäuschend, dass wir vor 6000 Renault Mitarbeitern nicht gewinnen konnten, aber im Hinblick auf die Weltmeisterschaft bleiben wir gelassen, weil unser Vorsprung beträchtlich ist. Die Teams in Enstone und Viry arbeiten hart daran, Chassis und Motor weiterzuentwickeln, und wir wissen, dass aus dieser Richtung in den nächsten Wochen etwas kommt. Michelin wird nun noch härter pushen, um in Hockenheim vorne zu sein, und ich bin zuversichtlich, dass wir in Deutschland wieder an der Spitze liegen."
Pat Symonds, Leitender Ingenieur
"Der Verlauf von Fernandos Rennen war bereits in der ersten Runde vorgezeichnet. Er kämpfte hart, um einen Weg an Massa vorbei zu finden, doch als ihm das nicht gelang, wussten wir, dass er Schumacher heute nicht herausFordern konnte. Wir waren mit der Möglichkeit ins Rennen gegangen, je nach Situation zwei oder drei Mal zu stoppen. Aber als wir im ersten Stint Zeit verloren hatten, lag es auf der Hand, dass zwei Stopps der bessere Weg wären, um wenigstens den zweiten Platz abzusichern. Dass Giancarlo von Platz sieben kein einfaches Rennen haben würde, war ebenfalls klar. Das im zweiten Stint bei ihm aufgetretene Graining machte es unmöglich, unsere Strategie in einen Platzgewinn umzumünzen. Wir schauen jetzt voraus auf den Großen Preis von Deutschland, wo wir mit wesentlichen Entwicklungen an Aerodynamik und Motor antreten werden. Wir haben schon einmal in dieser Saison zwei Rennen hintereinander gegen Ferrari verloren und sind stärker als zuvor zurückgekommen. Genau das haben wir nun auch in Hockenheim vor."