Bereits drei von vier Gebrauchtwagen wechseln heute ihre Besitzer mit Unterstützung durch das Internet. Meistens wird dabei das Web als Informationsquelle benutzt, um einen guten Marktüberblick zu bekommen. Doch der ADAC warnt. Wer über das Internet kauft, sollte nicht zu vertrauensselig sein. Viele Schnäppchenjäger werden Opfer skrupelloser Internethaie.
Ein beliebter Trick der Betrüger funktioniert folgendermaßen: Der Kaufinteressent handelt - nicht selten in englischer Sprache - einen Preis für ein bestimmtes Angebot aus und kauft den Wagen unbesehen. Um eine Vertrauensbasis herzustellen, wird ein Verrechnungsscheck per Postzustellung avisiert, erst dann soll durch eine Spedition das Fahrzeug abgeholt und exportiert werden. Nach mehreren Nachfragen des "Käufers", ob der Scheck bereits eingetroffen sei, kommt Wochen später tatsächlich ein Scheck an, meist ausgestellt auf eine renommierte ausländische Bank. Der Betrag ist deutlich höher als vereinbart. Dieser Differenz-Betrag soll nun auf Bitte des Käufers an eine Spedition im Ausland weitergeleitet werden. Inzwischen wurde der ursprüngliche Scheck dem Verkäufer gutgeschrieben und dieser findet den Eingang auf seinem Kontoauszug. In der irrigen Annahme, alles sei in Ordnung, überweist er den zuviel gezahlten Betrag weiter. Kurze Zeit später platzt der erste Scheck und der Verkäufer hat das Nachsehen.
Deshalb rät der ADAC: keine Zahlungen leisten ohne Sicherheit. Gerade bei Internetgeschäften gilt das Prinzip Zug um Zug, Geld gegen Ware. Auch Treuhandkonten bieten keinen Schutz, wenn man die Treuhandvereinbarung nicht kennt. Vorsicht auch vor Lockangeboten: keine weiten Anfahrtswege in Kauf nehmen, ohne sich vorab den Lagerbestand des Fahrzeugs schriftlich zusichern zu lassen. Grundsätzlich sollte man zur Beweissicherung alle Vereinbarungen schriftlich festhalten. Sobald auch nur der geringste Verdacht besteht, bei einem Kauf oder Verkauf könnte es nicht mit rechten Dingen zugehen, lieber vom Geschäft Abstand nehmen.