Bei einem Fahrdynamik-Test, mit dem der ADAC das Fahrverhalten verschiedener Mittelklassewagen untersucht, hat sich ein
Dacia Logan überschlagen. Das rumänische Billigauto sollte, wie die anderen Testkandidaten auch, bei Tempo 65 einen Ausweichtest meistern. Eine an sich unkritische Situation, die dank ESP heute weder an das Fahrwerk noch an die Fahrkünste des Fahrers allzu große Ansprüche stellt. Nicht so beim Logan. Er verfügt nicht über ESP. Dass es zum Überschlag kam, ist nach Ansicht der ADAC-Experten ein Abstimmungsproblem. Auch ohne ESP darf ein Fahrzeug in einer solchen Situation maximal schleudern, aber keinesfalls umkippen. Beim
Dacia hat sich trotz korrekten Reifendrucks die Felge im Asphalt verhakt, was zum Überschlag führte.
Schlimmer noch als der Überschlag ist nach Meinung der ADAC-Techniker die Tatsache, dass die so genannte A-Säule (Dachstrebe zwischen Windschutzscheibe und Seitenfenster) auf der Fahrerseite nachgegeben hat. Im Ernstfall würde das den Überlebensraum der Passagiere gefährlich einschränken.
Bereits beim diesjährigen EuroNCAP-Crashtest ist der Dacia Logan in puncto Sicherheit nicht gerade positiv aufgefallen. Er erreichte nur 19 Punkte (drei Sterne) und war Schlusslicht beim Seitencrash von fünf getesteten Billigautos.
Der ADAC Fordert die Fahrzeughersteller auf, auch bei so genannten Billigautos die Sicherheit nicht zu vernachlässigen. Autokäufer sollten sich in solch einem Fall überlegen, ob sie sich nicht für den gleichen Preis besser für einen Gebrauchtwagen entscheiden, der mehr Sicherheitsreserven bietet.