Im Allgäu wird aktuell ein großes Elektromobilitätsprojekt realisiert. Dabei möchte die Hochschule Kempten neue Erkenntnisse über die Einsatzmöglichkeiten von Elektrofahrzeugen gewinnen. ABT Sportsline entwickelte dafür die ABT eCaddys. Der erste Caddy wurde jetzt an die Deutsche Post als einen der künftigen Nutzer übergeben.
Elektromobilität bietet für die Logistik noch viel ungenutztes Potential. Wie und in welchem Umfang elektrische Fahrzeuge für den Transportverkehr genutzt werden können, soll jetzt mit dem Projekt "eLieferung" geklärt werden. Angelaufen ist das Forschungsprojekt mit der Übergabe des ersten ABT eCaddys an die Deutsche Post Anfang April in den Räumlichkeiten des Projektpartners ABT Sportsline. Insgesamt sollen bis zu 40 elektrische Lieferfahrzeuge an einschlägige Allgäuer Unternehmen übergeben und deren Leistung bzw. Userprofile nachfolgend untersucht werden. Mögliche weitere gewerbliche Nutzer werden noch gesucht. Im Fokus der Forschung, die sowohl bei Kurier-Express-Lieferdiensten als auch im Standard-Lieferverkehr durchgeführt wird, stehen vor allem die Wissenserweiterung über Energiebedarf, Alterungsverhalten der Batterien, Optimierung des Flottenmanagements sowie Nutzerakzeptanzanalysen. Die Datenerhebung macht eine von Sensor-Technik Wiedemann entwickelte Telemetrie-Lösung möglich. Diese zeichnet, mit der Hilfe einer an der Hochschule Kempten entwickelten Software, die Daten der Fahrzeugelektronik und die Bewegungsdaten auf.
ABT Sportsline, der weltweit größte Veredler von Fahrzeugen der Marken Audi, VW, SEAT und koda, setzt auf wegweisende Projekte in Sachen Zukunftstechnik. "Nachhaltigkeit ist uns wichtig und geht alle etwas an. Deswegen beschäftigen wir uns schon seit 2010 mit der E-Mobilität und sind froh, uns an einem Forschungsprojekt über Elektromobilität beteiligen zu können und unsere Erfahrungen mit einbringen zu dürfen", betont Geschäftsführer Hans-Jürgen Abt.
Das Projekt wird gefördert vom Bayerischen StaatsMINIsterium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Im April 2012 hat die Bundesregierung 4 Regionen in Deutschland als "Schaufenster Elektromobilität" ausgewählt. Hierfür stellt der Bund für die Forschung und Entwicklung alternativer Antriebe 180 Millionen Euro zur Verfügung. Im Schaufenster Bayern-Sachsen entwickeln über 100 Partner in 40 Projekten mit einem Fördervolumen von rund 70 Millionen Euro Innovationen und Konzepte rund um die Elektromobilität, von der Fahrzeugtechnik über Verkehrs- und Energiesysteme bis hin zur Aus- und Weiterbildung.