100 Millionen ESP-Systeme hat Bosch seit Serienstart 1995 gefertigt und damit einen wichtigen Beitrag für mehr Sicherheit im Straßenverkehr geleistet. Insbesondere auf glatten Straßen, aber auch bei zu schnell angefahrenen Kurven, hält das Elektronische Stabilitäts-Programm Fahrzeuge sicherer in der Spur und verhindert gerade die oftmals besonders schwer verlaufenden Schleuderunfälle. "ESP hat in den vergangenen Jahren nachweislich viele Leben gerettet", fasst Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control, das Ergebnis vieler Wirksamkeitsstudien zusammen. "Darüber hinaus ist ESP ein wichtiger Baustein für leistungsfähige Assistenzfunktionen und das automatisierte Fahren." Bosch hat den Schleuderschutz entwickelt und als weltweit erstes Unternehmen 1995 in Serie gebracht.
ESP wird zur Serienausstattung
ESP ist nach dem Gurt das wichtigste Sicherheitssystem im Auto. Untersuchungen zufolge kann es bis zu 80% aller Schleuderunfälle verhindern. Eine detaillierte Auswertung der umfangreichen Daten der GIDAS-Unfalldatenbank zeigt, dass allein 2011 in Deutschland 540 Menschenleben durch ESP gerettet werden konnten. In diesem Jahr hatten bereits 60% aller Autos den Schutzengel an Bord. Immer mehr Länder schreiben daher dessen Serieneinsatz in allen Neufahrzeugen vor. In Europa gilt dies bereits für alle Fahrzeuge, deren Typzulassung nach dem Oktober 2011 erfolgt ist. Ab November 2014 ist die Suche in der Optionsliste gar nicht mehr erForderlich. Ab diesem Datum ist ESP in allen EU-Neufahrzeugen Serienausstattung. Bereits heute sind 78% aller neu produzierten Pkw und leichten Nutzfahrzeuge in Europa mit ESP ausgerüstet. Eine verpflichtende Ausstattung aller Fahrzeuge bis 4,5 Tonnen gilt bereits in den USA. In Australien und Israel ist ESP ebenso vorgeschrieben. In Japan, Korea, Russland und der Türkei greifen entsprechende Regelungen in den kommenden Jahren. Weltweit werden derzeit 55% aller Pkw und leichten Nutzfahrzeuge mit ESP ausgerüstet, selbst in China läuft bereits fast jeder vierte neue Pkw mit ESP vom Band. Die steigende Verbreitung des Sicherheitssystems zeigt auch ein Blick auf die Produktionszahlen. So hat Bosch seit dem Produktionsstart 1995 bis 2010 insgesamt 50 Millionen ESP-Systeme gefertigt. In nur vier Jahren hat sich diese Zahl nun verdoppelt. "Seit 2010 fertigen wir weltweit pro Jahr mehr ESP-Systeme als das altbekannte Antiblockiersystem ABS", so Steiger. Fertigungsstätten dafür betreibt das Technologieunternehmen aktuell in Deutschland, Frankreich, den USA, Japan, China, Indien und Brasilien.
Baukasten deckte alle AnForderungen ab
Seit dem Serienstart hat Bosch das aktive Sicherheitssystem Schritt für Schritt weiterentwickelt und um weitere Funktionen ergänzt. Wog die erste Version noch 4,3 kg, so ist die aktuelle Generation 9 in seiner Basisversion mit nur noch 1,6 kg deutlich leichter, kompakter und kostengünstiger. "ESP ist nun für alle Fahrzeugklassen erschwinglich", zeigt Steiger den Erfolg der Bemühungen auf.
Die zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs und die immer umfassender unterstützenden Assistenzfunktionen indes stellen neue HerausForderungen an bestehende Bremssysteme. Bereits heute hat Bosch auf Basis eines Baukastens immer die passende technische Lösung. Und selbst für vollautomatisiert fahrende Fahrzeuge bietet ein entsprechendes ESP in Verbindung mit dem elektromechanischen Bremskraftverstärker iBooster schon jetzt die dafür erForderliche Redundanz.
Assistenzsysteme basieren auf ESP
Neue Assistenzsysteme machen das Autofahren noch sicherer und komfortabler. So entwickelt Bosch auch Funktionen, die selbsttätig den Abstand zum Vordermann halten, das Fahrzeug auch in enge Parklücken rangieren und den Fahrer in kritischen Situationen rechtzeitig warnen können. In den kommenden Jahren werden sich immer mehr Fahrmanöver ganz automatisiert durchführen lassen. Fahrzeuge fahren dann allein in die Garage oder völlig selbsttätig im morgendlichen Stau auf der Autobahn. Alle diese Funktionen haben eines gemeinsam: Sie bremsen ohne Zutun des Fahrers. ESP setzt diese Bremsbefehle um. Fahrzeuge, die bereits mit dem System ausgestattet sind, lassen sich daher einfacher um weitere Sicherheits- und Komfortfunktionen erweitern. Entscheidend hierfür ist die Vernetzung mit Sensoren, die die Fahrzeugumgebung erfassen. Diese Sinne des Fahrzeugs erkennen andere Verkehrsteilnehmer und ermitteln deren Abstand, Geschwindigkeit und Fahrtrichtung. Bosch bietet hierfür ein umfassendes Angebot an Ultraschall-, Video- und Radarsensoren.
Bosch fördert UN-Aktion für mehr Verkehrssicherheit
Pro Jahr Fordern Unfälle im Straßenverkehr etwa 1,3 Millionen Todesopfer und mehrere Millionen Verletzte. Im Rahmen der Aktion "Jahrzehnt der Verkehrssicherheit", die 2011 von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen wurde, soll die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 zunächst stabilisiert und dann gesenkt werden. Bosch ist von Anfang an dabei und fördert die Initiative allein im Jahr 2014 mit einem Betrag von 150 000 US-Dollar. Damit soll die Organisation Global NCAP unterstützt werden, die unabhängige Neuwagen-Bewertungsprogramme, insbesondere in aufstrebenden Ländern wie Indien, ermöglicht. Bereits in den vergangenen Jahren konnten mit Hilfe des Bosch-Engagements zahlreiche Projekte für mehr Verkehrssicherheit rund um den Globus realisiert werden.