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Thema: Motorsport


WEC 2014: Testtage für den Porsche 919 Hybrid in Paul Ricard

Das Porsche Team erlebte zwei intensive Testtage mit den neu entwickelten 919 Hybrid Le-Mans-Prototypen beim Prolog zur FIA Sportwagen-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Paul Ricard. Erstmals traf das Porsche Team dabei auf die Mitbewerber in der WEC und machte Bekanntschaft mit den Geschwindigkeitsunterschieden in den Fahrzeugklassen. Auf dem 5,791 Kilometer langen Kurs in Südfrankreich betrug die Differenz in den Rundenzeiten zwischen dem insgesamt schnellsten Prototypen (1.41,289 Minuten, Porsche 919 Hybrid, Brendon Hartley) und dem langsamsten GT-Fahrzeug rund 20 Sekunden. Erst am Anfang der zurückliegenden Woche hatte das Team bei drei privaten Testtagen auf derselben Strecke zum ersten Mal überhaupt beide Fahrzeuge gleichzeitig eingesetzt.

Die beiden Fahrer-Trios Romain Dumas/ Neel Jani/ Marc Lieb (Startnummer 14) und Timo Bernhard/Brendon Hartley/ Mark Webber (Startnummer 20) legten Freitag und Samstag insgesamt 614 Runden (3.556 Kilometer) zurück. Sie trainierten unzählige Fahrerwechsel und arbeiteten mit den Ingenieuren des Porsche Teams weiter an der Fahrzeugabstimmung.

Teamchef Andreas Seidl:

"Wir haben bei dem seitens der WEC-Organisation hervorragend vorbereiteten Prolog unser geplantes Programm abarbeiten können. Nachdem wir uns beim privaten Test auf lange Distanzen konzentriert hatten und zwei 6-Stunden-Rennen simulieren konnten, haben wir jetzt auch unsere Qualifying-Performance getestet. Wir machen in allen Bereichen gute Fortschritte – Teamarbeit, Leistung und Standfestigkeit. Aber wir wissen auch, dass wir den Erfahrungsvorsprung der Konkurrenz nicht so schnell aufholen können, und bis zum Saisonauftakt in Silverstone am 20. April haben wir noch einige Hausaufgaben zu erledigen."

Abseits des Geschehens auf der Strecke wurde in Paul Ricard ein weiterer wichtiger Punkt geklärt: Der Porsche 919 Hybrid ist nun für die so genannte 6-Megajoule-Klasse homologiert. Diese Einstufung definiert, wie viel gespeicherte elektrische Energie pro Runde abgerufen und genutzt werden darf. Gleichzeitig bestimmt die Megajoule-Klasse, welche Kraftstoffmenge pro Runde verbraucht werden darf.

Alexander Hitzinger, Technischer Direktor LMP1:

"Die Entscheidungsfindung für eine Megajoule-Klasse ist eine komplexe Kalkulation. Vereinfacht ausgedrückt kann man sagen: Wir haben unsere Energierückgewinnungssysteme so groß und so schwer gemacht, wie es das Fahrzeugkonzept insgesamt erlaubt. Mit der damit rekuperierbaren Energiemenge sind wir in der 6-Megajoule-Klasse richtig."

Sowohl Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, als auch Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung, informierten sich vor Ort bei Fritz Enzinger, Leiter LMP1, über den Stand des Projekts.

Romain Dumas (Nr. 14):

"Wir haben große Fortschritte gemacht. In meinen Augen lief der Prolog besser als gedacht. Die Erwartungen von außen sind allerdings riesig. Es ist beeindruckend, wie wir empfangen wurden. Aber wir verlieren unser Ziel nicht aus den Augen: Als nächstes wollen wir das Sechs-Stunden-Rennen in Silverstone beenden."

Neel Jani (Nr. 14):

"Unser Entwicklungstempo kann mit dem starken Mistral-Wind auf der langen Geraden hier in Paul Ricard locker mithalten. Unsere Bilanz ist gut. Wir konnten Probleme ausräumen und haben neue entdeckt, die jetzt gelöst werden. Auch die Zusammenarbeit mit Romain und Marc ist sehr gut. Wir arbeiten bei der Abstimmung in die selbe Richtung."

Marc Lieb (Nr. 14):

"Es war auf jeden Fall ein sehr guter Test für uns alle. Wichtig war auch, erste Erfahrungen mit den Geschwindigkeitsunterschieden im Feld zu sammeln. Das wird in Silverstone natürlich noch intensiver. Denn Paul Ricard ist eine relativ lange Strecke, und beim Testen sind eigentlich nie alle Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs."

Timo Bernhard (Nr. 20):

"Für mich war das der wichtigste Test überhaupt. Natürlich ist die Entwicklung seit dem Rollout im Juni 2013 riesig. Aber noch viel wichtiger ist in meinen Augen, wie wir hier zusammengewachsen sind, wie sich echter Teamgeist entwickelt. Außerdem ist es – zumindest anhand der Testergebnisse – eine gute Nachricht für die Fans, dass die drei LMP1-Werkswagen so dicht beisammen liegen."

Brendon Hartley (Nr. 20):

"Erstmals als Porsche-Werksfahrer in der Topklasse der Le-Mans-Prototypen aufzutreten, war eine eindrucksvolle Erfahrung. Dabei die schnellste Rundenzeit gefahren zu sein, ist sicher nicht das Wichtigste für unser Testprogramm, aber für mich natürlich das Sahnehäubchen."

Mark Webber (Nr. 20):

"Dieser Test war ein Meilenstein für uns. Der erste Einsatz als Zweiwagenteam war unglaublich harte operative Arbeit für die Mannschaft. Dass es dann gut lief, ist Lohn und Balsam für die Crew. An jedem Einsatztag finden wir neues Verbesserungspotenzial, das ist extrem motivierend. Die Streckenführung in Paul Ricard liegt unserem Auto anscheinend sehr gut. Ich bin gespannt, wie wir uns in Silverstone schlagen werden."


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