Vorsicht Autofahrer - Schulanfänger oft vom Verkehr abgelenkt

Gespannt auf den Unterricht geht es zur Schule und voller neuer Eindrücke wieder nach Hause. ABC-Schützen denken auf dem Schulweg oft an alles andere als an den Straßenverkehr. Autofahrer sollten deshalb zum Schulanfang noch konzentrierter auf Kinder achten, so die Verkehrspsychologen von TÜV SÜD. Viel Aufmerksamkeit ist vor allem in der Nähe von Schulen, aber auch an Bus- und Straßenbahnhaltestellen nötig. Schlüsselstellen sind außerdem Straßenkreuzungen, Fußgängerampeln, Zebrastreifen und die Einmündungen von Radwegen.

"Gerade jüngere Kinder lassen sich stark von ihrer Gefühlslage leiten und die kann sich schnell ändern", so Dr. Bernd Wiesner vom TÜV Medizinisch-Psychologisches Institut GmbH. Kaum werden Klassenkameraden auf der anderen Straßenseite entdeckt, wird der Verkehr uninteressant. Dazu kommt, dass Kinder auch noch nicht die körperlichen Voraussetzungen haben, um das Verkehrsgeschehen richtig einzuschätzen. Durch ihr kinderspezifisches Gesichtsfeld haben sie einen wesentlich geringeren Überblick als Erwachsene. Entfernungen und Geschwindigkeiten können sie oft noch nicht richtig wahrnehmen. Außerdem müssen Kinder noch lernen, Gefahren richtig einzuschätzen. "Jüngere Kinder bedenken zunächst nicht, dass sie durch ihre geringe Körpergröße leicht zu übersehen sind. Sie denken vielmehr: Wenn sie den Autofahrer sehen, so sieht er sie auch", erläutert Dr. Bernd Wiesner.

Übrigens: Auch aus rechtlicher Sicht müssen Autofahrer immer auf jüngere Kinder Rücksicht nehmen. Denn bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr sind Kinder noch nicht schuldfähig. Bei einem Verkehrsunfall haftet dann immer der Autofahrer für den Schaden.