Diesen Artikel drucken HTML-Format: https://www.autosieger.de/vorschau-gp-monaco-michelin-setzt-in-monte-carlo-auf-erfolg-article2057.html Thema: Motorsport | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vorschau GP Monaco: Michelin setzt in Monte Carlo auf ErfolgIn den vergangenen beiden Jahren drückten jeweils Michelin-Piloten dem Monaco-Grand Prix ihren Stempel auf: 2002 war es David Coulthard, den Fürst Rainier bei der Siegerehrung mit den berühmten Worten "Ich freue mich, dass sie es sind" begrüßte. Vor zwölf Monaten erwies sich Juan Pablo Montoya als schnellster Mann im monegassischen Kurvenlabyrinth. Die Michelin-Partnerteams Renault F1, BAR-Honda, BMW WilliamsF1, McLaren-Mercedes, Jaguar Racing und Toyota F1 zeigen sich optimistisch, diese erfreuliche Serie fortzusetzen, und peilen den Monaco-Hattrick des französischen Reifenherstellers an. Der 3,340 Kilometer lange Straßenkurs in Monte Carlo fordert von den Fahrern über 78 Runden höchste Konzentration: "Auf dieser Strecke darfst du dir nicht den kleinsten Fehler erlauben", beschreibt Vorjahressieger Juan Pablo Montoya. "Sobald du nur für einen Moment die Kontrolle über dein Auto verlierst, landest du in der Streckenbegrenzung." Und das bedeutet zumeist unweigerlich das Aus. Den Piloten steht die schwierige Aufgabe bevor, ihre rund 900 PS starken Monoposti zielgenau durch den engen Leitplankenkanal zu manövrieren. Dabei nähern sich die Boliden der unnachgiebigen Absperrung oft bis auf wenige Millimeter – zwischen Ideallinie und Ausfall liegt ein denkbar schmaler Grat. "Kontrollierte Offensive – nur mit dieser Taktik kannst du erfolgreich sein", so Jaguar-Pilot Mark Webber. Etwas entspannter dürfen in diesem Jahr Ingenieure und Mechaniker der Teams ihrer Arbeit während des Großen Preises von Monaco entgegensehen: Die gesamte Boxenanlage und das Fahrerlager wurden während der vergangenen zwölf Monate umfangreich umgebaut und präsentieren sich nun großzügiger geschnitten. Erstmals stehen beispielsweise für alle Teams Garagen für die Arbeiten an den Fahrzeugen zur Verfügung. Die Boxengasse verläuft nun nicht mehr direkt parallel zur Start-Ziel-Geraden, sondern – von der Strecke aus gesehen – hinter den Boxengebäuden entlang. Ungewohnter Effekt: Von den Kontrollständen aus können die Teamverantwortlichen nicht mehr direkt die Stopps ihrer Fahrer beobachten. Das Grand Prix-Wochenende aus Sicht von Michelin Aus verschiedenen Gründen spielt die Qualität der Reifen beim Monaco-Grand Prix eine besonders wichtige Rolle: Als nicht permanente Rennstrecke bietet der Straßenkurs vor allem zu Beginn des Rennwochenendes nur ein sehr niedriges Grip-Niveau. Rutschige Straßenmarkierungen und Kanaldeckel tragen zusätzlich zu dieser Problematik bei. Dieser Charakteristik begegnet Michelin mit dem Einsatz besonders weicher Gummimischungen. "Dabei hilft uns, dass der Asphalt nicht übermäßig verschleißfördernd ist", erläutert Pierre Dupasquier, Michelin-Motorsportdirektor. "Dennoch müssen wir vor allem die hinteren Reifen im Auge behalten, da diese bei den zahllosen Beschleunigungs-Vorgängen stark gefordert werden." In der vergangenen Woche absolvierten die Reifenexperten aus Clermont-Ferrand mit ihren Partner-Teams umfangreiche Testfahrten, um für die besonderen Herausforderungen des Monaco-Grand Prix gerüstet zu sein. "Wir haben dabei drei Trocken-Mischungen aussortiert, die wir unseren Partnern am kommenden Wochenende zur Verfügung stellen werden", erläutert Pascal Vasselon, Formel 1-Projektleiter bei Michelin. Mit den Ergebnissen zeigen sich die Teams äußerst zufrieden: "Eine sehr produktive Testwoche", lobt BMW WilliamsF1-Chefingenieur Sam Michael stellvertretend für alle Michelin-Partner. Das erwarten die Michelin-Partnerteams Renault F1 reist als Zweitplatzierter der Konstrukteurs-Wertung mit breiter Brust nach Monaco: "Dieser Kurs liegt uns traditionell sehr gut", erklärt Bob Bell, Technischer Direktor der Chassis-Abteilung bei den Gelb-Blauen, voller Zuversicht. "Unser Renault R24 sollte sehr gut funktionieren, denn gerade bei einem Setup mit viel Abtrieb ist er sehr schnell." Doch nicht nur in technischer Hinsicht erkennt der Engländer gute Chancen für die "Equipe Jaune": "Jarno Trulli ist auf Straßenkursen immer sehr schnell", lobt Bell. "Nach seinem Podestplatz von Barcelona ist er zudem zusätzlich motiviert. Fernando Alonso lieferte beim Großen Preis von Monaco im vergangenen Jahr ein sehr gutes Rennen ab. Dank seiner gestiegenen Erfahrung schätze ich ihn in diesem Jahr noch stärker ein." Mit einer klaren Zielsetzung geht BAR-Honda am kommenden Wochenende an den Start: "Nach unseren bisherigen Leistungen in dieser Saison gehören wir regelmäßig auf das Podium", so Teamchef David Richards. "Monaco stellt in dieser Hinsicht keine Ausnahme dar." Nach erfolgreichen Testfahrten in der vergangenen Woche in Le Castellet glauben auch die beiden Piloten Jenson Button und Takuma Sato an ihre Chancen im Fürstentum. "Wir werden stark sein", verkünden beide unisono. Auch BMW WilliamsF1 zeigt sich hoch motiviert: Vorjahressieger Juan Pablo Montoya und Teamkollege Ralf Schumacher – im vergangenen Jahr von der Pole Position gestartet – wollen am kommenden Wochenende mit vergleichbar starken Leistungen glänzen. "Vielleicht gelingt uns dieses Mal eine ähnliche Initialzündung wie vor zwölf Monaten", hofft Schumacher. "Immerhin bedeutete der Große Preis von Monaco 2003 nach einem eher verhaltenen Start den Wendepunkt einer Saison, in der wir schließlich bis zuletzt um beide Titel gefahren sind." McLaren-Mercedes hofft im Fürstentum auf eine Leistungssteigerung: Die Testfahrten in Paul Ricard in der vergangenen Woche lassen dabei auf ein Erstarken der Silberpfeile schließen. Kimi Räikkönen und David Coulthard sowie die beiden Testfahrer Pedro de la Rosa und Alexander Wurz belegten auf den Zeitenlisten durchgehend vordere Platzierungen. Auch Jaguar hofft darauf, dass endlich der Knoten platzt und dem bislang einzigen WM-Punkt weitere hinzugefügt werden können: "Beim Großen Preis von Monaco kommt es vor allem auf einen guten Startplatz und die Zuverlässigkeit des Autos an", erklärt Dr. Mark Gillan, Chefingenieur bei den Raubkatzen. "Den ersten Punkt haben wir in den bisherigen Rennen eigentlich immer sehr zufriedenstellend erfüllt. Mark Webber und Christian Klien überzeugten mit sehr guten Trainingsergebnissen. Zudem konnten wir die Standfestigkeit unseres Jaguar R5 kontinuierlich verbessern." Nicht zuletzt dank der sehr guten Zuverlässigkeit des TF104 peilt auch Toyota Punkteränge in Monte Carlo an. Nach den erfolgreichen Tests geben sich die Japaner äußerst optimistisch. "Wir haben uns sehr gut vorbereitet", freut sich Olivier Panis, der diesen Großen Preis 1996 gewinnen konnte. "Zudem liebe ich diesen Kurs und würde gerne noch einmal einen Platz auf dem Podest erobern." Auch Cristiano da Matta sieht am kommenden Wochenende Chancen für die Japaner: "Ich bin davon überzeugt, dass wir ein sehr gutes Ergebnis einfahren können. Rückblick: Der Große Preis von Monaco 2003 Ein taktischer Krimi der Extraklasse endete in Monte Carlo mit einem Doppelsieg für Michelin: BMW WilliamsF1-Pilot Juan Pablo Montoya sicherte sich mit dem Gewinn des Grand Prix von Monaco den zweiten Formel 1-Erfolg seiner Karriere. Nur Sekunden-Bruchteile hinter dem Kolumbianer überquerte der Finne Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes die Ziellinie, während sich Weltmeister Michael Schumacher mit Platz drei begnügen musste. Auf den weiteren Plätzen folgten Ralf Schumacher, Fernando Alonso, Jarno Trulli und David Coulthard. Damit belegten Michelin-Partner in den Straßen des Mittelmeer-Fürstentums insgesamt sechs der acht Punkte-Ränge. Historie: Schon 1979 drehte sich die WM im Fürstentum Der Angriff auf beide WM-Titel war programmiert: 1978 wechselte die Scuderia Ferrari auf Michelin-Pneus und hatte mit Carlos Reutemann sowie Gilles Villeneuves Debütsieg in seinem Heimatland Kanada die ersten Triumphe für den französischen Reifenspezialisten eingefahren. 1979 setzte Ferrari den Neuzugang Jody Scheckter auf die Fahrerkrone an. Mit zwei Doppelsiegen in den ersten vier Rennen ließ sich das Unternehmen auch gut an – dumm nur, dass sowohl bei Scheckters Heim-GP in Kyalami als auch im US-Rennen in Long Beach die Reihenfolge Villeneuve vor Scheckter lautete. Nachdem der Südafrikaner Saisonlauf sechs in Belgien gewann, drehte er in Monaco die WM endgültig: In den Straßen des Fürstentums war der Michelin-bereifte 312T4 unschlagbar. Der "Baby Bear" übernahm die WM-Führung, und der mindestens gleich schnelle Gilles Villeneuve agierte fortan als treuer Vasall seines erfahreneren Teamleaders. Kommentare Ralf Schumacher (BMW WilliamsF1): Möglichst weicher Compound gefragt "Monaco ist der einzige Stadtkurs der Saison und gleichzeitig keine permanente Rennstrecke. Durch die Freigabe des Kurses für den normalen Autoverkehr bietet er am Donnerstag und Samstag Vormittag sehr wenig Grip. Auf alle Fälle ist eine möglichst weiche Laufflächenmischung gefragt." Olivier Panis (Toyota F1): Hier zählt die perfekte Balance über eine Runde "In Monaco zählt vor allem eins: die perfekte Balance über eine Runde. Das Qualifying ist zwar überall wichtig, aber nirgendwo so entscheidend wie hier, denn Überholen ist praktisch unmöglich. Da der Reifenverschleiß hier relativ gering ist, sparen wir vielleicht einen Boxenstopp ein. Dazu müssen die Reifen sehr konstant funktionieren." Statistisches Großer Preis von Monaco, Circuit de Monaco, Monte Carlo, 6. Lauf zur FIA-Formel 1-Weltmeisterschaft 2004 (23. Mai 2004);Renndistanz: 78 Runden à 3,340 km = 262,520 km.
M = Michelin-Partnerteams | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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