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Thema: Info & News


Verkehrsunfallstatistik 2006 für Niedersachsen

Weniger Verkehrstote, weniger Schwerverletzte, weniger Unfälle auf niedersächsischen Straßen: Diese erfreuliche Statistik für das Jahr 2006 konnte Innenminister Uwe Schünemann am Dienstag in Hannover präsentieren. Danach ging die Zahl der Verkehrstoten um 11 Prozent auf 623 zurück (2005: 700) und erreichte damit den bislang niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1950. Die höchste Zahl wurde 1972 mit 3.039 getöteten Verkehrsteilnehmern verzeichnet. Gleichzeitig sank im vergangenen Jahr die Anzahl der Schwerverletzten um vier Prozent von 7.185 auf 6.905. Die Polizei verzeichnete insgesamt 188.564 Unfälle, was einem Rückgang gegenüber 2005 von einem Prozent entspricht.

Schünemann: "Insgesamt bewerte ich diese Entwicklung als eine Bestätigung der erfolgreichen polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit der letzten Jahre. Der ‚Knöllchenpolitik’, wie sie in anderen Bereichen möglicherweise betrieben wird, erteile ich für Niedersachsen eine klare Absage."

Der Minister wies darauf hin, dass es gerade in den so genannten Interventionsfeldern der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit überproportional hohe Rückgänge bei den Getöteten gegeben habe. Als Beispiele nannte er die außerörtlichen Streckenbereiche der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen (-13,5 Prozent), Baumunfälle (-14 Prozent) sowie die Zielgruppe der 18- bis 24-jährigen Fahrer (-12,7 Prozent).

Die Entwicklung gerade bei den so genannten jungen Kraftfahrern, für die das höchste Unfallrisiko bestehe, sei bemerkenswert, sagte Schünemann. Im Jahr 2000 habe die Polizei in Niedersachsen noch 227 Unfalltote in dieser Altersgruppe verzeichnet. Im vergangenen Jahr sei die Zahl auf 124 zurückgegangen. Schünemann: "Gegenüber dem Jahr 2000 beträgt der Rückgang über 45 Prozent." Der ausschlaggebende Faktor für nachhaltige Verbesserungen innerhalb der Risikogruppe ist nach Angaben des Ministers ein polizeiliches Konzept, das die jungen Fahrer auch tatsächlich erreicht. Die Überwachungstätigkeit werde verstärkt mit Aufklärungs- und Präventionselementen verknüpft. "Das heißt, die Polizei klärt über Gefahren auf, begründet die Sinnhaftigkeit ihrer Kontrollen und gewährleitstet dann natürlich, dass diese Kontrollen von den jungen Menschen auch tatsächlich erlebt werden", erläuterte der Minister.

Während die Bedeutung des Alkohols im Straßenverkehr seit Jahren ständig zurückgeht, stellt die Polizei durch gezielte Kontrollen immer mehr Fahrten unter Drogeneinfluss fest. "Obwohl 4.569 Alkoholunfällen im Jahr 2006 lediglich 200 Drogenunfälle gegenüberstanden, haben wir es aber tatsächlich mit rasant steigenden Fallzahlen zu tun", hob Schünemann hervor. So habe die Zahl der Drogenfahrten ohne Verkehrsunfall im vergangenen Jahr mit 3.128 festgestellten Verstößen deutlich zugenommen. Der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2005 sei nochmals um mehr als 24 Prozent übertroffen worden. Bezogen auf das Jahr 1998 seien die Fallzahlen sogar um 1.390 Prozent angestiegen.

"Diese Entwicklung verdeutlicht einerseits das beachtliche Dunkelfeld, mit dem wir es in diesem Phänomenbereich zu tun haben, belegt aber auch, dass es der Polizei gelungen ist, hier erfolgreich einen Kontrollschwerpunkt zu bilden", sagte der Minister. Mit der bis zum September 2008 angelegten Kampagne "Don´t drug and drive" werde die Polizei ihre Bemühungen gegen drogenbeeinflusstes Fahren weiter verstärken.

Auf den niedersächsischen Autobahnen verzeichnete die Polizei 2006 gegenüber 2005 einen Anstieg bei den Getöteten um 8 auf 84. Dies entspricht einem Plus von 10,5 Prozent. Gleichzeitig ging in diesem Bereich die Anzahl der Schwerverletzten von 564 auf 542 zurück. Schünemann sagte, die Zunahme der Getötetenzahlen könne dem westlichen Bereich der A 2 und dem Bereich der A 7 südlich von Hannover zugeordnet werden. Während sich auf der A 2 deutlich mehr Unfälle ereignet hätten, bei denen mehr als eine Person tödlich verletzt worden sei, ließen sich für die A 7 keine auffälligen Gemeinsamkeiten feststellen. "Aber natürlich ist immer die Geschwindigkeit für die Schwere der Unfallfolgen mitursächlich", betonte der Innenminister. "Daher bin ich der festen Überzeugung, dass ein intelligentes Geschwindigkeitsmanagement durch Verkehrsbeeinflussungsanlagen den Verkehr auf unseren Autobahnen deutlich sicherer machen könnte."


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