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Thema: Autoratgeber


Unfallursache "Ablenkung am Steuer" - Die große Gefahr

Der AvD warnt angesichts neuer Untersuchungen vor der großen Gefahr durch Ablenkung mit Kommunikationsgeräten und spricht sich für die ausschließliche Nutzung sprachgesteuerter Kommunikationsgeräte im Straßenverkehr aus. Dazu gehören auch intensive Schulungen im Umgang mit den Geräten und Integration in die Fahrschulen.

Amerikanische Wissenschaftler werteten Kameras und Sensorik von Fahrzeugen aus, in denen Kommunikationsgeräte oder Smartphones am Steuer genutzt wurden. Dabei verursachten 3.500 getestete Fahrer 905 Unfälle mit Personen und Sachschaden – das entspricht einer Quote von fast 25%! In mehr als 90% der Fälle waren Müdigkeit, Fahrfehler, sonstige Beeinträchtigungen und Ablenkung die Ursache der Crashs. Ablenkung durch fahrfremde Tätigkeiten war insgesamt bei über 50% aller Fahrten zu notieren.

Fest installierte Geräte für Navigation, Telefonie, Multimedia sowie Bordcomputer bergen schon viel Ablenkungspotential, vor allem, wenn sie nicht sprachgesteuert sind. Hinzu kommen mobile Navigationsgeräte, Handys, Smartphones, sonstige mobile Computer, MP3-Player und Tablets, die während der Fahrt genutzt werden. Der AvD fordert, die Unfallursache "Ablenkung" in die deutschen Unfallstatistiken mit aufzunehmen, denn belastbare Zahlen über Unfälle und Verkehrsopfer im Zusammenhang mit der Nutzung von Kommunikationsmitteln liegen bisher lediglich für das Ausland vor.

Ablenkung tritt auch mit Freisprecheinrichtungen bzw. Sprachsteuerung ein. Rund 50% aller Nutzer werden bei emotionaler und intellektueller Anteilnahme an einem Gespräch oder einem wahrgenommenen Inhalt von der Straße abgelenkt. Dazu kommt die Unaufmerksamkeit durch die Bedienung der Geräte und die Blickabwendung – bei 50 km/h fährt man pro Sekunde 14m weit! Das größte Risiko birgt das Verfassen von Textnachrichten, weit vor allen Telefonie-Funktionen oder dem Bedienen der Multimediaeinheit. Zudem betrifft dieser Problemkreis nahezu alle Verkehrsteilnehmer, da auch Fußgänger und Radfahrer Handys und MP3-Player benutzen. Unterwegs sollte man Textnachrichten ignorieren, bis man sie an sicherer Stelle lesen kann.

Der AvD setzt sich deshalb für den verpflichtenden Einsatz von Freisprecheinrichtungen und Spracheingaben für Funktionen der Telefonie und alle sonstigen zu bedienenden Geräte im Fahrzeug ein, der vom Grundsatz: "Motor an, Handy aus" geleitet sein sollte. So ist etwa amerikanischen Bundesbediensteten während Dienstfahrten das Lesen und Schreiben von Textnachrichten untersagt.
Berufsgenossenschaften sollten zusätzlich Schulungen anbieten, die die genannten Inhalte vermitteln.

Der AvD fordert, dass die Geräte bei jeder Nutzung Warnhinweise geben und sowohl Fahrschulen, als auch die Hersteller über den richtigen Umgang mit den Gerätschaften aufklären. Da junge Fahrer besonders dem Risiko von Verkehrsunfällen ausgesetzt sind, sollte die Fahrschulausbildung um diese Inhalte ergänzt werden.

Aber auch Mietwagenfirmen sollten ihre Mieter auf die Gefahr der Nutzung von Kommunikationsgeräten während der Fahrt hinweisen.

Mit Blick auf die bestehende gesetzliche Regelung in § 23 Abs. 1a StVO regt der AvD an, auf Gesetzgebungsebene darüber nachzudenken, die Sprachausgabe als einzige Steuerung bzw. Handhabung von Kommunikationsgeräten in Fahrzeugen zuzulassen.


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