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Unfallrisiko Cockpit-Krise: Wie Fahrer und Beifahrer Streit vermeiden

Bei vielen Autofahrten ist Streit zwischen den Insassen schon vorprogrammiert. Doch dabei steigt die Unfallgefahr. Von TÜV SÜD gibt es Tipps für ein stressfreies und sicheres Miteinander.

Den Fahrer nerven die falschen Richtungsangaben seines Beifahrers, dem wiederum wird es bei jedem Überholmanöver mulmig. Die Stimmung im Cockpit ist geladen. "Aggressionen, die sich zwischen den Fahrzeuginsassen aufbauen, werden vom Fahrer unbewusst auf die Straße übertragen. Das Unfallrisiko steigt", erklärt Dr. Bernd Wiesner, Regionalleiter bei der TÜV Medizinisch-Psychologisches Institut GmbH. Krisen im Cockpit eskalieren oft besonders schnell, da die Passagiere durch die Enge im Fahrzeug keinerlei Rückzugsmöglichkeiten haben. Wem es hingegen gelingt, gelassen zu bleiben und Streits zu verhindern, der ist wesentlich sicherer unterwegs.

Ein wichtiger Schritt dazu ist, Missverständnisse zu vermeiden. Ein Beispiel des Verkehrspsychologen: Gut gemeinte Bemerkungen, wie "Nicht so schnell! Die Ampel dort vorne ist rot!" können vom Fahrer irrtümlich als Kritik an einer zu rasanten Fahrweise aufgefasst werden. Tipps und Kommentare sollten deshalb immer möglichst klar und sachlich formuliert werden. Schon die Wortwahl und Betonung kann einen Sachverhalt in ein anderes Licht rücken. Fahrer dagegen sollten die Tipps ihrer Copiloten nicht als persönlichen Angriff aufnehmen. Für alle Insassen gilt: Heikle Themen, die Konflikte auslösen könnten, sollten nie während der Fahrt, sondern immer vorher oder nachher diskutiert werden.

Team statt Schicksalsgemeinschaft

Für die Stimmung im Cockpit ist auch entscheidend, wie gut die Teamarbeit zwischen Fahrer und Beifahrer funktioniert. "Es geht darum, die Strecke gemeinsam zu bewältigen", so Dr. Bernd Wiesner. Viele Fahrer wünschen sich mehr Mithilfe ihrer Mitfahrer. Die wiederum befürchten oft, sie greifen dabei in die Autorität des Fahrzeuglenkers ein. Der Rat des TÜV-Experten: Vor der Fahrt besprechen, ob der Beifahrer bei der Navigation, der Bedienung des Radios oder in schwierigen Verkehrssituationen mithelfen soll. Bei dieser Gelegenheit können auch Strecke, Pausen oder auch Fahrerwechsel gemeinsam festgelegt werden.

Übrigens: Sobald aus der Schicksalsgemeinschaft im Auto ein gutes Team geworden ist, harmonieren Fahrer und Beifahrer meist auch abseits der Straße.


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