Unfallforschung: Junge Fahrer sind Risikogruppe
Erfahrungsmangel, Fehleinschätzung kritischer Situationen, unangepasste Geschwindigkeit und Selbstüberschätzung – laut ADAC-Unfallforschung gibt es viele Gründe, warum junge Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren für rund 30 Prozent der Unfälle mit Personenschaden verantwortlich sind. Dabei machen sie nur 8 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Für junge Fahrer ist sowohl das Risiko, auf der Straße verletzt oder getötet zu werden als auch die Zahl der Unfälle ohne die Beteiligung anderer doppelt so hoch wie etwa bei den 30- bis 37-jährigen Verkehrsteilnehmern.
Häufig kracht es Freitag- und Samstagnacht, wenn die Diskotheken schließen und die Stimmung durch laute Musik, Alkohol und Übermut aufgeheizt ist. Da junge Fahrer vielfach in Klein- und Kleinstwagen unterwegs sind beziehungsweise ältere Modelle fahren, ist die Sicherheit ihrer Fahrzeuge oft nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Unfälle haben daher häufig besonders gravierende Folgen.
Technische Lösungen, wie das elektronische Stabilitätsprogramm ESP, können die dramatischen Unfallzahlen senken. Von entscheidender Bedeutung ist aber auch die Vorbildfunktion der Eltern. Der ADAC hat den Verkehrspsychologen Hardy Holte von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) befragt, wie Eltern Einfluss auf ihre jugendlichen Kinder nehmen können, damit sie vernünftige Autofahrer werden. Seine Tipps:
- Eltern sollten dem Nachwuchs ein Vorbild sein: Also nicht unter Drogen- oder Alkoholeinfluss ans Steuer, nur mit angepasster Geschwindigkeit fahren und sich richtig sichern.
- Man sollte mit Kindern häufig, aber nicht belehrend über das Thema Verkehrssicherheit sprechen und dabei auch von eigenen Erfahrungen berichten.
- Kinder brauchen ein starkes Selbstwertgefühl und sollen lernen, für sich selbst eigene Grenzen zu ziehen. Es ist Stärke und nicht Schwäche, sich zu weigern, bei Rasern und Angetrunkenen mitzufahren.
- Durch Regeln wird die Eigenverantwortlichkeit der Kinder gefördert: Eltern sollten die Benutzung des Autos deshalb an Bedingungen koppeln. Wenn sich Knöllchen und Fehlverhalten häufen, müssen auch Konsequenzen gezogen werden.
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