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Trulli und Renault F1-Team reisen siegreich zum GP von EuropaSchwieriger ist es schon, das Wetter auf dem Grand-Prix-Teil der berühmten Berg- und Talbahn vorherzusagen. Das kann innerhalb von Stunden komplett umschlagen. Auch die 5,148 Kilometer lange Schleife, die mit einem Schnitt von 200 km/h durchfahren werden kann, bietet so ziemlich alles, was Formel-1-Rennen ausmachen: enge Kurven und lange Geraden. Für Jarno Trulli ist die Streckencharakteristik zweitrangig, er denkt an die jüngste Abwechslung auf dem Siegerpodium: "Es ist doch interessant für alle, wenn neue Gesichter vorn sind. Ich wünsche mir selbst und für die Formel 1, dass wir in Zukunft weiterhin andere Sieger haben werden, denn sonst wird es langweilig. Ich hoffe, dass wir die Ferrari-Dominanz ein bisschen aufhalten können. Ferrari ist noch immer das beste Team mit dem besten Auto und dem besten Fahrer, und sie sind diejenigen, die es zu schlagen gilt. Renault F1 und alle anderen Teams arbeiten aber sehr hart, und es spricht nichts dagegen, dass wir noch einmal gewinnen." Der Sieg im Fürstentum gibt Rückenwind. Das Team Zum ersten Mal hat am vergangenen Wochenende ein reines Renault-Team beim prestigeträchtigsten Grand Prix der Saison in Monte Carlo triumphieren können. Ein idealer Start in das zweite Saisondrittel, zumal Fernando Alonso bis zu seinem Unfall beim Überholduell mit Ralf Schumacher auf dem besten Weg war, hinter Jarno Trulli auch den zweiten Podestplatz für Renault zu belegen. "Es war eine außergewöhnliche Leistung des ganzes Teams", strahlte Managing Director Flavio Briatore. "Dieses Resultat zeigt die Disziplin, das Können und die Bereitschaft von allen Beteiligten aus der ganzen Renault-Gruppe." Jarno Trulli erwies sich auch in der Stunde seines bisher größten persönlichen Erfolgs als Mannschaftsspieler: "Ich wusste, dass unser Team immer besser wird. Zu Saisonbeginn hatten wir Schwierigkeiten mit dem Handling, aber das Team hat präzise reagiert und sich auf dieses Problem konzentriert. In den letzten beiden Rennen haben wir technische Verbesserungen am R24 vorgenommen, die mich zuversichtlich stimmen." Die Technik Viel kann an den beiden R24 vor dem Großen Preis von Europa nicht mehr verändert werden, da das Team sofort von Monaco in die Eifel reiste. Testfahrten sind in dieser Woche ohnehin nicht erlaubt. Aber die Aerodynamik wird natürlich dem völlig anderen Streckenprofil angepasst. "Auf dem Nürburgring kann man nur bestehen, wenn man ein optimal abgestimmtes Auto hat", weiß Fernando Alonso, der im vergangenen Jahr den vierten Platz belegte. Dazu bedarf es wegen der vielen verschiedenen Kurventypen vor allem einer optimalen Fahrzeugbalance. Einmal mehr könnten die bislang so heraus-ragenden Starts den Renault F1-Piloten zum Vorteil gereichen, durch die Streckenumbauten gibt es nun auch mehrere Möglichkeiten zum Überholen. Der Vollgasanteil auf dem Nürburgring liegt bei 59 Prozent, das entspricht dem Saisonmittelwert – überhaupt ist die Piste ein Paradebeispiel für die Generation moderner Rennstrecken. Die Lage 500 Meter über dem Meeresspiegel aber sorgt für eine Besonderheit, denn dies kostet alle Teams bis zu 5 Prozent Leistung. Die Fahrer Was wünscht sich jemand, der nach 117 Anläufen zum ersten Mal ganz oben auf dem Siegerpodest der Formel 1 steht? Für Jarno Trulli keine Frage: "Ganz ehrlich, ich möchte jetzt einfach nur noch schlafen." Die Entspannung hat er sich nach dem bis zur letzten Sekunde harten Ritt von Monte Carlo auch verdient: "Ich bin so glücklich, auch für alle, die mich immer unterstützt haben. Ich habe nie aufgegeben, auch wenn es mal nicht so lief. Denn ich wusste, dass ich es schaffen kann. Und letzten Sonntag stand ich ganz oben. Ich habe sehr hart gearbeitet, um das Auto schneller zu machen." Den Nürburgring kennt Trulli noch aus seiner Zeit in der Formel 3. Dort hat er 1999 auch einen zweiten Platz belegt, bis zum letzten Wochenende sein bestes Ergebnis in der Formel 1. "Daher weiß ich, dass es wichtig ist, seinen Rhythmus zu finden„" sagt Jarno Trulli über die bevorstehende Aufgabe. Die WM Das gute Gefühl, das seit Wochen in den Teamzentralen von Enstone und Viry-Châtillon herrscht, ist auch an Zahlen abzulesen. Die zehn Punkte von Monte Carlo sichern Renault den zweiten Rang in der Konstrukteursweltmeisterschaft, insgesamt stehen nach sechs Rennen 52 Zähler zu Buche. "Jetzt kommen wir Ferrari Schritt für Schritt näher," frohlockt Jarno Trulli. Durch den Unfall von Fernando Alonso wurde die optimale Bilanz in der Zuverlässigkeitswertung – alle Fahrer in allen Rennen in die Punkte zu bringen – etwas getrübt. Aber selbst Ferrari ist nach dem Unfall von Michael Schumacher seit Monaco nicht mehr makellos in dieser Wertung. In der Einzelwertung hat sich Jarno Trulli mit 31 Punkten auf den vierten Platz hinter Michael Schumacher (50), Rubens Barrichello (38) und Jenson Button (32) geschoben. Fernando Alonso liegt mit 21 Zählern zwei Punkte hinter Juan-Pablo Montoya auf dem sechsten Rang. |
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