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Toyota: Allradantrieb in 6 Baureihen6 von 13 in Deutschland verfügbaren Toyota Modellen sind serienmäßig oder optional mit einem Allradantrieb erhältlich: vom wendigen und sparsamen City-SUV Urban Cruiser, über den Toyota RAV4, den Begründer des SUV-Segments sowie die Offroad-Legenden Land Cruiser und Land Cruiser V8 bis hin zum Arbeitstier Hilux und dem geräumigen Transporter Hiace. Ein Blick auf die Details zeigt: Allrad ist nicht gleich Allrad, die Systeme unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Einsatzbedingungen und ihre Leistungsfähigkeit. So ist das Fahrzeugkonzept des Urban Cruiser prinzipiell auf urbane Lebensräume und den Einsatz auf befestigten Straßen ausgelegt. Folgerichtig arbeitet der aktive Allradantrieb ATC 4WD im normalen Fahrbetrieb als reiner Zweiradantrieb, der die Antriebskraft zu 100% über die Vorderachse auf die Straße bringt. Durch die elektronische Vernetzung mit der Antriebsschlupfregelung und die elektronisch gesteuerte Kupplung samt Hinterachs-Differenzial ist das System jedoch in der Lage, bei drohendem Traktionsverlust etwa auf rutschigem Untergrund bis zu 50% des Antriebsmoments an die Hinterachse zu leiten. Damit bietet der Urban Cruiser eine besonders intelligente Form des Allradantriebs, die eine sichere Fahrweise auch unter widrigen Bedingungen unterstützt, zugleich aber die Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch auf ein Minimum reduziert. In Verbindung mit dem 1,4-Liter D-4D Dieselmotor (66 kW / 90 PS) und Allradantrieb begnügt sich der Urban Cruiser mit einem Verbrauch von 4,9 Litern je 100 Kilometer (CO2-Emissionen 130 g/km) – ein Bestwert für einen allradgetriebenen Pkw. Auch im Toyota RAV4 kommt der aktive Allradantrieb ATC 4WD zum Einsatz, der zusammen mit den auf Effizienz getrimmten Triebwerken mit Toyota Optimal Drive für herausragend niedrige Verbrauchs- und Emissionswerte sorgt. Eine Besonderheit im Antriebssystem des RAV4 ist die Vernetzung des Allradantriebs mit dem Fahrdynamik-Management IADS (Integrated Active Drive System), das zudem mit der elektrischen Stabilitätskontrolle VSC und der elektrischen Servolenkung EPS zusammenarbeitet, um ein Höchstmaß an Sicherheit und Fahrstabilität zu gewährleisten. Die Vernetzung der einzelnen Systeme und Sensoren erlaubt es, die Drehzahl der Antriebsräder getrennt voneinander zu regeln und dabei die Verteilung des Antriebsmoments miteinzubeziehen. Zudem wird der Fahrer bei einem drohenden Über- oder Untersteuern durch gezielte Lenkimpulse dabei unterstützt, das Fahrzeug durch Lenkmanöver in die richtige Richtung abzufangen. Bleiben bei Urban Cruiser und RAV4 Ausflüge ins Gelände die Ausnahme, so können die Fahrten abseits befestigter Straßen beim Land Cruiser durchaus zur Regel werden. Mit seinem bewährten permanenten Allradantrieb mit Torsen®-Zentraldifferenzial braucht der Geländewagen-Klassiker von Toyota unwegsames Terrain nicht zu scheuen. Bei normalen Fahrtbedingungen ist das Drehmoment vorne und hinten in einem Verhältnis von 40:60 aufgeteilt. Das Torsen®-Differenzial ist jedoch in der Lage, die Verteilung des Drehmoments zwischen Vorder- und Hinterrädern automatisch zwischen 50:50 und 30:70 zu variieren, um eine optimale Verteilung in jeder Situation zu erzielen. Mit einer zusätzlichen Differenzialsperre hinten kann darüber hinaus die Offroad-Funktionalität der Allrad-Ikone weiter maximiert werden. Statt eines konventionellen Schalthebels für das Untersetzungsgetriebe ist beim aktuellen Land Cruiser ein leicht zu bedienender Wählschalter an Bord, der zusammen mit den Schaltern für die zentrale und hintere Differenzialsperre in der Mittelkonsole untergebracht ist. Daneben verfügt der Land Cruiser über das serienmäßige ATR-C System, das bei Schlupf an einzelnen Rädern selektiv über das Bremssystem eingreifen kann und so dafür sorgt, dass verstärkt Kraft an die Räder geleitet wird, die über ausreichende Traktion verfügen. Dieses Antriebssystem verleiht dem Land Cruiser ein Traktionsniveau, wie es ansonsten nur mit manuellen Achsdifferenzialsperren realisierbar wäre, allerdings ohne unerwünschte Lenkeffekte oder Verspannungen. Ebenfalls in der Mittelkonsole befindet sich der Schalter für die Crawl-Control-Funktion. Diese verfügt über 5 verschiedene Geschwindigkeiten und regelt Motor und Bremsen automatisch, um ohne Betätigung der Pedale eine bestimmte Geschwindigkeit bei anspruchsvollen Geländefahrten einzuhalten. Der Fahrer kann sich somit allein auf das Lenken konzentrieren. Bei den Versionen mit Automatikgetriebe ist ferner auch eine Bergabfahrhilfe serienmäßig mit an Bord. Der Kompromissloseste unter den Toyota Allradern ist der Hilux. Der Pick-up findet auch dort einen Weg, wo andere Fahrzeuge aufgeben müssen. Dafür sorgt der zuschaltbare Allradantrieb mit Geländeuntersetzung. Mit einem Wählhebel neben dem Schalthebel kann der Fahrer zwischen Hinterradantrieb und Allradantrieb umschalten. In schwerem Gelände lässt sich zudem eine Geländeuntersetzung von 2,566 aktivieren. Sie wird über einen Planetensatz im Verteilergetriebe realisiert. Ein Synchronmechanismus erlaubt dabei einen weichen Wechsel zwischen Standard- und Geländeuntersetzung und erlaubt ein Umschalten auch während der Fahrt. Die Kraftübertragung zu Vorder- und Hinterachs-Differenzial übernehmen Kardanwellen mit zwei bzw. drei Kreuzgelenken. An der Hinterachse der Basisversion bietet ein Differenzial mit zuschaltbarer hundertprozentiger Sperrwirkung enorme Traktionsreserven. Mehr Komfort bietet der Pick-up in der höheren Ausstattungslinie "Life". Dort arbeitet ein so genanntes Limited-Slip-Differenzial (LSD), das die Vorteile einer Hinterachssperre (maximale Traktion) mit denen eines freien Differenzials (Vermeidung ungewollter Lenkeinflüsse) verbindet. Dabei kann der Wechsel von Allradantrieb auf Hinterradantrieb bei jeder Geschwindigkeit erfolgen, während das Zuschalten des Allradantriebs bis 80 km/h möglich ist. In allen Versionen ist der Hilux ein robuster und leistungsfähiger Geländegänger, der sich dennoch durch vergleichsweise hohen Antriebskomfort und ein reduziertes Geräuschniveau auf Asphalt auszeichnet. Weniger aufwendig gestaltet ist der optionale Allradantrieb im Toyota Hiace. Der permanente Allradantrieb arbeitet mit Zentral-Differenzial und Viscokupplung und sorgt besonders bei schlechten Witterungsverhältnissen für ein Plus an Fahrstabilität. Seine Stärken spielt der 4x4-Antrieb besonders auf losem Untergrund oder rutschiger Fahrbahn aus. Bei auftretendem Schlupf verteilt das System die Antriebskraft des 2,5-Liter-Common-Rail-Turbodiesels selbstregulierend zwischen Vorder- und Hinterachse. Der Hiace 4x4 empfiehlt sich beispielsweise für einen erweiterten Einsatzbereich auf Baustellen oder bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben. |
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