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Thema: Info & News


Top 10 Megatrends der Autoindustrie

Um frühzeitig über Entwicklungen, Trends und neue Technologien im globalen Umfeld der Fahrzeugindustrie informiert zu sein und hieran auch aktiv teilnehmen zu können, ist die BASF über die BASF Coatings seit 2001 Gesellschafter bei der Innovationsgesellschaft für fortgeschrittene Produktionssysteme in der Fahrzeugindustrie (INPRO) mit Sitz in Berlin. Diese entwickelt und erprobt innovative Produktionstechnologien für die Automobilindustrie. Gesellschafter sind, neben der BASF Coatings, einige der größten Unternehmen aus Automobil- und Zulieferindustrie wie DaimlerChrysler, Volkswagen, ThyssenKrupp, die Unternehmensgruppe IWKA sowie darüber hinaus das Land Berlin.

Für die Entwicklung innovativer Konzepte im Automobilbau sind das Wissen über den Gesamtprozess und das Branchenumfeld ebenso Voraussetzung, wie die Kenntnis über eingesetzte Materialien/ Werkstoffe und Technologien. Genau hier setzt die INPRO an: Sie forscht nach Erkenntnissen, entwickelt und bewertet Konzepte für den Technologie- und Materialeinsatz, welche den Gesellschaftern als Entscheidungsgrundlagen für zukünftige Investitionen dienen. So können die Potenziale innovativer Entwicklungen frühzeitig und bedarfsgerecht erkannt werden. Die INPRO überträgt Ergebnisse der Grundlagenforschung auf vielen Gebieten der Produktionstechnik auf Anwendungen bei den Gesellschaftern. Daraus entwickelte Konzepte haben wegen der gemeinsamen Interessen der Gesellschafter deutlich höhere Marktrealisierungschancen. Die zielorientierte Entwicklung und Erprobung von neuen Produktionstechnologien kann dem Gesellschafterkreis einen technologischen Vorsprung hinsichtlich der globalen Wettbewerbsfaktoren Kosten, Zeit und Qualität bieten.

Die INPRO konzentriert sich auf die Arbeitsfelder Oberflächentechnik, Fügen und Mischbauweise (zum Beispiel für den Leichtbau), Innovative Umformtechnik und Prüfverfahren sowie Fabrikprozesse (Stichwort: Digitale Fabrik). Die interne "Technology Watch" Gruppe ergänzt durch Technologiebewertung und Trendforschung die Projektarbeit.

Die INPRO arbeitet im Auftrag und enger Abstimmung mit den Gesellschaftern. BASF nützt intensiv die Kompetenzen der INPRO und beteiligten Gesellschafter in der Füge- und Oberflächentechnik, der Leichtbautechnologie und produktionsspezifischen Prüfverfahren. Gearbeitet wird an der frühzeitigen Bewertung und Begleitung neuer Fahrzeug- und Produktionskonzepte, der Verbesserung der Stabilität und Kontrolle bestehender Prozesse und an der Entwicklung neuartiger Formgebungs-, Füge- und Lackierprozesse. Der Einsatz des gesamten Produkt- und Leistungsportfolios der BASF Gruppe für die Automobilfertigung bildet über die Zusammenarbeit mit den INPRO-Gesellschaftern einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit der INPRO. Im Rahmen der Untersuchung von Fabrikprozessen werden schließlich neue Fertigungsverfahren auf Realisierbarkeit und wirtschaftlichen Einsatz hin untersucht.

Für BASF Coatings ist es zum Beispiel von hoher Bedeutung, die Entwicklung in der Umformtechnik, im Fügen und in der Mischbauweise bewerten zu können. Ein Beispiel ist hier das Thema Coil-Coatings. "Die sichere Fügeverbindung mit lackierten Blechen herstellen zu können, ist für die Entwicklung im Bereich des Coil-Coatings zukunftsweisend", erklärt Carl-Ernst Forchert, Leiter des Arbeitsfeldes Prozess Prototyping bei INPRO.

Desweiteren beschäftigt man sich mit den Grenzbereichen neuer Applikationstechniken wie die Lackierung durch Roboter, um für die Fertigungsprozesse die Investitionen so gering wie möglich zu halten, oder die virtuelle Simulation von Beschichtungsprozessen, um auch hier die Optimierung durch Berechnungen zu unterstützen. Ein weiteres Thema in der Oberflächentechnik ist ein neuer Prozess, um hochfunktionelle Kunststoffteile mit Hilfe einer Spezialfolie ohne anschließend erforderliche traditionelle Lackierung in Farbton und Appearance passend zu der Karosserie herstellen zu können. Diese Technologie wurde von den Gesellschaftern als zukunftsweisend und hochinnovativ bewertet.

Im Zusammenhang mit den Trends zu Leichtbau und zunehmender Funktionsintegration durch veränderte Designs wird der Einsatz von Kunststoffen in Antriebstrang, Karosserie und Außenhaut intensiv untersucht. Hier gilt es zunächst die geeigneten Bauteile und damit verbundenen Anforderungen an die Materialien zu definieren, um dann für ausgewählte Anwendungsfelder die Bauteilauslegung, geeignete Fertigungsverfahren und das Leistungsprofil unter wirtschaftlichen Bedingungen zu erarbeiten.

Neuland betrat die INPRO im Herbst 2002 mit dem Projekt "Megatrends Automobilindustrie 2010". Auf Anregung von BASF analysierte und bewertete die Gruppe Technology Watch gemeinsam mit Experten aus den Gesellschafterhäusern die Trends und Megatrends in der Automobilindustrie, um die Richtung aktueller und zukünftig relevanter Entwicklungen in dieser Branche zu verstehen. Das erarbeitete Orientierungswissen soll allen Beteiligten dazu dienen, die Ideenfindung für Projekte und strategische (Technologie-) Entscheidungen zu unterstützen.

In einer umfassenden, strukturierten Analyse wurden für die Sektoren Mobilität (1), Produkttechnologie (2), Werkstoffe (3), Prozesstechnologie (4), Organisations- und Fabrikkonzepte (5), Produktionsumfeld (6) und Gesellschaft (7) maßgebliche Trends identifiziert und qualitativ dargestellt. Konsistenz- und Einflussanalyse erlaubten eine Aggregation der Trends zu den Top 10 Megatrends – bezogen auf das Automobil und die Automobilproduktion.

Die Top 10 Megatrends für die Automobilindustrie wurden ermittelt und benannt als:

  1. Mobilität – Bedarf und Verfügbarkeit
  2. Digitalisierung
  3. Produktionsorientierte Flexibilität
  4. Produktorientierte Flexibilität
  5. Informationsgesellschaft
  6. Innovative Materialien
  7. Sicherheit
  8. Komfort
  9. Nachhaltigkeit und Regulierung
  10. "X-tronic"

Der rasche strukturelle und technologische Wandel in der Automobilindustrie bedeutet für die BASF eine frühzeitige Ausrichtung der Forschung und Entwicklung auf die Trends und Bedürfnisse der Branche. Um auch für zukünftige Fahrzeuggenerationen kundenorientiert intelligente Lösungen basierend auf innovativen Materialien, Technologien und Services anbieten zu können, gilt es mit den Schlüsselkunden die Entwicklungs-Schwerpunkte, aktuelle Herausforderungen, Bedürfnisse und Zukunftsvisionen im strategischen Dialog zu diskutieren.

Im Sinne des Innovationsprozesses in der BASF stellt die Studie ein geeignetes Werkzeug für den Kundendialog in der Phase der Ideenfindung dar (PhaseGate Process Phase 1: Opportunity Field). So konnten bereits in Workshops mit den Kunden Volkswagen und DaimlerChrysler aktuelle BASF Entwicklungen in Materialien und Technologien im Zusammenhang mit Megatrends wie "Flexibilität in Produkt und Fertigung", "Komfortempfinden" oder "Sicherheit" und "Nachhaltigkeit" positioniert und diskutiert werden. "Die Megatrends Dialoge helfen uns dabei, frühzeitig gemeinsam mit unseren Kunden Anforderungen an das „Auto von morgen“ zu definieren und durch gezielte Projektarbeit in Forschung und Entwicklung aktiv mit zu gestalten", sagt Dr. Volker Warzelhan (Sprecher der Forschung im BASF Lenkungskreis Automobil).

Bei INPRO werden nun die Megatrends in einzelnen Workshops mit Teilnehmern der Gesellschafterhäuser detailliert aufgearbeitet. Auch von diesen Veranstaltungen lassen sich für BASF nützliche Informationen gewinnen und Kontakte knüpfen.


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