Superbike WM 2009, Imola (Italien): Rennen

Das Wochenende hatte für alle Teams zunächst schlecht begonnen, als das 1. Training wegen extrem rutschiger Streckenverhältnisse abgesagt werden musste und dadurch wertvolle Fahrzeit verloren ging. Ruben Xaus fand sich mit der neuen Motorenspezifikation der BMW S 1000 RR rasch zurecht und musste sich dann den weiteren Änderungen am Motorrad und deren Auswirkungen widmen. Trotz dieser erhöhten Anforderungen sowie der Tatsache, dass er lediglich aus der 5. Reihe starten konnte, gab er alles und fuhr in den beiden Läufen auf die Ränge 12 und 13. Das Ergebnis im 2. Rennen wäre möglicherweise sogar noch deutlich besser ausgefallen, hätte Xaus in einer der Schikanen nicht die Strecke verlassen müssen, um eine Kollision mit Fonsi Nieto zu vermeiden. Xaus konnte die Fahrt zwar fortsetzen, verlor durch dieses Manöver aber rund 5 Sekunden.

Im ersten Rennen gelang Troy Corser ein guter Start, und bereits nach 3 Runden wurde er an 5. Stelle notiert, doch dann ereilten ihn Bremsprobleme. In der Folge machte er zwar das Beste daraus, fiel jedoch zurück und wurde am Ende Elfter. Techniker der Firma Brembo wechselten daraufhin für den 2. Lauf das Bremssystem, doch die aufgetretenen Probleme verstärkten sich sogar noch, so dass Corser nach nur 4 Runden aufgeben musste.

Die Ducati-Fahrer Noriyuki Haga und Michel Fabrizio dominierten auf ihrer Heimstrecke Imola, und im 1. Lauf siegte Haga vor Max Biaggi (Aprilia) und Fabrizio. Rennen 2 gewann Fabrizio vor Haga und Marco Simoncelli (Aprilia).

Troy Corser

• Rennen 1: 11. Platz
• Rennen 2: DNF

Der heutige Tag war für mich ziemlich frustrierend, denn wir hatten alle mehr erwartet. Das Training lief gut, und die Zeiten mit Rennreifen ließen mit ziemlicher Sicherheit Platzierungen unter den ersten 7 oder 8 erwarten. Im ersten Rennen begannen die Bremsen nach etwa 6 Runden Probleme zu machen, und ich bog trotz wesentlich höheren Bremsdrucks ca. 20 km/h schneller in die Kurven ein als gewollt. Ich versuchte mich dann aus allem rauszuhalten, andere Fahrer nicht in Schwierigkeiten zu bringen und so gut wie möglich ins Ziel zu kommen. Mit Platz 11 war ich am Ende glücklich. Für den 2. Durchgang tauschten die Brembo-Techniker und das Team dann die Bremsanlage, was das Problem jedoch noch verstärkte, da vermutlich Luft ins Hydrauliksystem gelangte. Nachdem ich ein paar Mal sogar von der Strecke musste und fast gestürzt wäre, fuhr ich aus Sicherheitsgründen an die Box. Das Letzte was ich wollte war, zu stürzen und dabei möglicherweise noch jemanden zu Boden zu reißen, und so blieb mir als beste und auch einzige Option, aufzugeben. Ich hoffe, dass das Problem lokalisiert wird und in Magny-Cours kommendes Wochenende wieder alles in Ordnung ist.

Ruben Xaus

• Rennen 1: 12. Platz
• Rennen 2: 13. Platz

Ich bin so glücklich, wieder bei meinem Team zu sein, denn ich habe alle in den vergangenen Wochen sehr vermisst. Ohne die tolle Arbeit von BMW Arzt Dr. Vicenzo sowie Dr. Llobet und Physiotherapeut Ricard Huelamo aus Spanien hätte ich hier nicht fahren können. Es ist jammerschade, dass wir am Freitag Fahrzeit verloren haben, denn mit der neuen Spezifikation ist die S 1000 RR fast schon wie ein neues Motorrad für mich, umso mehr auch deshalb, weil ich rund 8 Wochen nicht gefahren bin. Deshalb bin ich alles in allem mit meiner heutigen Leistung ganz zufrieden, wenngleich ich denke, dass es im 2. Lauf noch besser hätte laufen können, wenn ich nicht von der Strecke gemusst hätte, um eine Kollision mit Fonsi Nieto zu vermeiden. Zu diesem Zeitpunkt war ich unterwegs zu einem Top-Ten-Platz, doch solche Dinge passieren eben im Rennsport. Jetzt freue ich mich auf Magny-Cours am kommenden Wochenende und darauf, mein "neues" Motorrad besser kennenzulernen.

Berti Hauser Leiter BMW Motorrad Motorsport

Heute war ein durchwachsener Tag für uns, doch unterm Strich müssen wir zufrieden sein, denn Ruben ist zurück, und obwohl er nicht 100%-ig fit ist, zeigte er heute Biss und Kampfbereitschaft. Die Plätze 12 und 13 von Startplatz 19 aus sind sehr gute Leistungen. Was soll ich zu Troy sagen? Unser Bremsenausrüster wird die Sache untersuchen und hoffentlich herausfinden, wo der Fehler lag. Da wir uns alle sicher waren, Troy würde ein Platz unter den ersten 7 oder 8 gelingen, ist dieses Ergebnis umso enttäuschender. Doch so ist der Rennsport mitunter, und wir müssen die Probleme jetzt beiseite schieben und uns auf die positiven Dinge konzentrieren. Unser Motorrad wird immer besser, der nächste Schritt folgt bald, und so hoffe ich, dass wir in Magny-Cours ohne Probleme auftreten und die Ergebnisse einfahren, die wir glauben verdient zu haben.

Rennen 1

• 1 Haga (JPN-Ducati) 38:32.199;
• 2 Biaggi (ITA-Aprilia) 2.074;
• 3 Fabrizio (ITA-Ducati) 2.190;
• 4 Spies (USA-Yamaha) 5.438 ;
• 5 Kiyonari (JPN-Honda) 14.470 ;
• 11 Corser (AUS - BMW Motorrad Motorsport) 35.286;
• 12 Xaus (ESP - BMW Motorrad Motorsport) 36.442

Rennen 2

• 1 Fabrizio (ITA-Ducati) 38:23.143;
• 2 Haga (JPN-Ducati) 3.592;
• 3 Simoncelli (ITA-Aprilia) 6.510;
• 4 Biaggi (ITA-Aprilia) 7.445;
• 5 Spies (USA-Yamaha) 14.678 ;
• 13 Xaus (ESP - BMW Motorrad Motorsport) 36.368