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Studie: Zeitumstellung erhöht Unfallrisiko bei DunkelheitObwohl das Verkehrsaufkommen bei Dunkelheit zurückgehe, nehme das Risiko folgenschwerer Unfälle in dieser Zeit stark zu, mahnte der Club. Zugleich wies der ACE auf neueste Zahlen der Verkehrsunfallstatistik hin. Danach sind Fußgänger besonders gefährdet. Die Umstellung der Uhren von Sommerzeit auf Winterzeit erfolgt am Sonntag, 25. Oktober (Rückstellung um 3.00 auf 2.00 Uhr). Die Dämmerung setze nach der Umstellung bereits nachmittags ein, die Sonne geht schon gegen 17.00 Uhr unter. Hell wird es erst zwischen 7.00 und 8.00 Uhr. Unter Berufung auf Angaben des Statistischen Bundesamtes berichtete der ACE, dass sich 21,5% der Unfälle mit Personenschaden bei Dunkelheit ereigneten. Als besonders unfallgefährdet gelten danach Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften (24,3%) und Autobahnen (27,7%). Doch nicht nur die Häufigkeit von Kollisionen steigt zwischen Sonnenuntergang und Morgenrot deutlich an – auch die Schwere der Unfälle nimmt zu. Nahezu ein Drittel der Schwerverletzten im Straßenverkehr sind aufgrund von Unfällen zu beklagen, die während der Dämmerung und in der Dunkelheit passiert sind. 42% der Menschen, die auf der Autobahn ihr Leben lassen, werden nachts getötet. Auch die Zahl der schwerwiegenden Unfälle mit Sachschaden liegt mit 33,1% (Autobahn) beziehungsweise 33,8% (Landstraßen) deutlich über dem Tagesdurchschnitt. Sind die der Auswertung des ACE zugrunde gelegten Ganzjahreszahlen aus dem Jahrbuch 2008 des Statistischen Bundesamtes schon erschreckend genug, verschärft sich die Situation im dunklen Winterhalbjahr ein weiteres Mal. Denn die Gefahr, in den Wintermonaten bei Dunkelheit in einen Unfall verwickelt zu werden ist statistisch gesehen 4-mal so hoch wie im Sommer. Der ACE zitierte dazu aus einem Bericht des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), wonach der Anteil der Nachtunfälle in den Sommermonaten bei nur 12% liegt – im Dezember dagegen steigt er auf über 50% an. Ein besonderes Risiko besteht für Fußgänger – vor allem, wenn sie sich außerhalb geschlossener Ortschaften bewegen. Die Gefahr, dort bei einem Unfall ums Leben zu kommen ist etwa 4-mal so groß wie während der hellen Tagesstunden. Selbst innerhalb von Ortschaften besteht Grund, besonders vorsichtig zu sein: Obwohl nur knapp jeder fünfte innerörtliche Unfall abends oder nachts geschieht, liegt die Rate der in der Dunkelheit getöteten Fußgänger ebenso hoch wie tagsüber. Auf Sicht fahren Verkehrsunfälle, die sich in der Dunkelheit ereignen, haben häufig andere Ursachen als jene, die tagsüber passieren. Sehen und gesehen werden sind bei schlechten Sichtverhältnissen überlebenswichtige Faktoren, betont der ACE. Obwohl der Paragraph 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO) eindeutig vorschreibe, dass ein Verkehrsteilnehmer nur so schnell fahren darf, dass er innerhalb der übersehbaren Strecke halten kann, wird nur selten auf Sicht gefahren. Der ACE erinnerte an eine Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), der zufolge es unmöglich ist, dunkel gekleidete Fußgänger rechtzeitig zu erkennen, wenn die Geschwindigkeit des Autofahrers mehr als 60 km/h beträgt. Verbessert werden kann die Erkennbarkeit allerdings durch helle Kleidung. Reflexbänder- oder Gürtel sorgen dafür, dass Fußgänger bereits auf 160 m Entfernung gesehen werden können. Verminderte Sehkraft bei Dunkelheit Um ein rechtzeitiges Sehen und Erkennen sicher zu stellen bedarf es erstklassiger Lichtquellen. Der ACE weist darauf hin, dass bereits Menschen mit normaler Sehleistung bei Nacht nur noch über 5% ihrer Tagessehleistung verfügen. Als zusätzliche Schwierigkeit kommt hinzu, dass das menschliche Auge in der Dunkelheit Geschwindigkeiten unterschätzt. Bewegungen, die das Auge registriert, werden um ein Viertel langsamer an das Gehirn übermittelt. Folge ist eine schlechtere Einschätzbarkeit von Distanzen. Als problematisch wird auch die nachlassende Sehkraft in zunehmendem Alter angesehen. Immerhin benötigt ein 60-Jähriger im Vergleich zu einem 20-Jährigen eine 8-mal höhere Lichtmenge, um ein Objekt in der gleichen Helligkeit erkennen zu können. Gravierende Beleuchtungsmängel festgestellt Voraussetzung für eine Teilnahme am Straßenverkehr während der dunklen Tagesstunden ist deshalb eine gute Ausleuchtung der Straße. Die jedoch ist nur dann gegeben, wenn die Lichtanlage des Fahrzeugs einwandfrei funktioniert und richtig eingestellt ist. "Die Anzahl der Fahrzeuge, die mit einer mängelbehafteten Beleuchtung unterwegs sind, ist erschreckend hoch. Während der Lichttestwochen im vergangenen Jahr stieg die Zahl der PKW, deren Beleuchtungseinrichtungen nicht in Ordnung waren, auf über 36%" kritisierte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. Es sei ein vermeidbares Sicherheitsrisiko, wenn bei jedem 5. Wagen einer oder beide Scheinwerfer defekt seien und jedes zehnte Fahrzeug den Gegenverkehr mit zu hoch eingestellten Scheinwerfern blende. Übertroffen werden diese Werte nur noch von der Mängelquote bei den Nutzfahrzeugen: Bei 43% der LKW- und Busse wurde anlässlich des freiwilligen Checks im vergangenen Jahr eine defekte oder falsch eingestellte Lichtanlage festgestellt. In diesem Zusammenhang weist der ACE darauf hin, dass Lichtmängel um so häufiger auftreten, je älter das Fahrzeug ist. Bei Fahrzeugen, die bereits 6 bis 8 Jahre im Verkehr sind fallen viermal so viele Instandsetzungen an der elektrischen Anlage an wie bei Neuwagen bis zu einem Alter von 2 Jahren, erfuhr der ACE aus Kreisen der Deutschen Automobil Treuhand (DAT). Auf Anfrage des Clubs gab der TÜV SÜD bekannt, dass im ersten Halbjahr 2009 über 25% der zur Hauptuntersuchung vorgeführten Fahrzeuge Defekte an der Lichtanlage aufwiesen. Der ACE rät allen Autobesitzern, noch die bis Ende Oktober stattfindenden Lichttest-Wochen zu nutzen, um die Beleuchtung ihrer Fahrzeuge fachkundig überprüfen zu lassen. Die vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeughandwerk (ZDK) und der Deutschen Verkehrswacht initiierte Aktion steht laut ACE unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums und ist für Werkstattkunden kostenfrei. Bezahlt werden müssen nur eventuell fällige Ersatzteile. Darüber hinaus hat der ACE eine Liste mit Tipps für die dunkle Jahreszeit heraus gegeben. Damit die Fahrt durch die Nacht nicht länger gefährlicher ist als die am Tage. 1. Überprüfung der Fahrzeugbeleuchtung: Noch bis Ende Oktober bieten die Mitgliedsbetriebe des Deutsche Kraftfahrzeug-Handwerks eine kostenfreie Überprüfung der kompletten Lichtanlage an. Bezahlt werden müssen nur benötigte Ersatzteile. 2. Umrüsten auf hochwertige Glühlampen: Die Originalausstattung von Scheinwerfern lässt oftmals an Leuchtkraft zu wünschen übrig. Durch eine Umrüstung auf Premium-Glühlampen wird eine Vergrößerung des Scheinwerferkegels erreicht. Auch wenn Nachrüst-Leuchten im ersten Moment als teuer erscheinen – mit einer bis zu fünffachen Lebenserwartung gewinnen sie den Vergleich mit Billig-Produkten auch auf lange Sicht. 3. Scheiben regelmäßig säubern: Eine verschmutzte oder verkratzte Windschutzscheibe absorbiert Licht und sorgt bei Gegenverkehr für eine verzerrte und verminderte Wahrnehmung. Abhilfe schafft die regelmäßige Reinigung, auch von innen, sowie eine extra Säuberung der Scheibenwischer. Defekte oder beschädigte Wischerblätter gehören rechtzeitig ausgetauscht. Konstant sauber gehalten werden sollten auch die Scheinwerfergläser – schon eine geringe Verschmutzung führt zu einer Reduzierung der Leuchtweite. Obligatorisch sollte die Kontrolle des Wischwassers bei jedem Tankstopp sein. 4. Gas weg bei Dämmerung und in der Dunkelheit: Ab einem Lebensalter von etwa 40 Jahren lässt die Augenkraft nach. Blendung durch den Gegenverkehr kann zu einem gefährlichen Blindflug führen. Deshalb runter vom Gas bei Dunkelheit. Bei entgegen kommenden Fahrzeugen am Straßenrand orientieren statt in die Scheinwerfer zu schauen. Sehtests, spätestens alle 5 Jahre, schaffen Klarheit, wie gut das Sehvermögen bei Nacht ist. 5. Sicherheit durch helle Kleidung: Bei diffusen Lichtverhältnissen ist ein dunkel gekleideter Fußgänger nicht mehr rechtzeitig zu erkennen, wenn Autos mit mehr als 60 km/h unterwegs sind. Durch helle Kleidung wird die Sichtbarkeit verdoppelt. Sind Jacke oder Mantel mit Reflexstreifen versehen steigert sich die Erkennbarkeit auf bis zu 160 m. 6. Warnwesten schützen: Hält man sich nach einem Unfall oder bei Panne außerhalb des Fahrzeugs auf, ist eine Warnweste anzulegen. Das Tragen, auch auf kurzen Strecken, empfiehlt sich auch für Radfahrer, die so deutlich eher von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen werden können. 7. Dem Trübsinn keine Chance lassen: Am 25. Oktober werden die Uhren auf Winterzeit zurück gestellt, danach legen viele Berufstätige sowohl den morgendlichen als auch den abendlichen Arbeitsweg in der Dunkelheit zurück. Nicht wenige Menschen reagieren auf den Entzug von Sonnenlicht mit einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Melatonin, was zu Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit führen kann. Der "Herbst-Blues" kann durch Regen und Nebel verstärkt werden. Gegensteuern lässt sich mit vitaminreicher Ernährung sowie mehr Bewegung in frischer Luft bei Tageslicht – zum Beispiel in der Mittagspause. Vom 28. März 2010 an gilt wieder die Sommerzeit, die Uhren werden dann um 1 Stunde vorgestellt. |
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