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Straßenbahnen: Neues Fahrerassistenzsystem warnt vor KollisionenAuf dem Weg zur automatisiert fahrenden StraßenbahnFahrerassistenzsysteme, die vor Kollisionen warnen und im Notfall automatisch bremsen, halten zunehmend auch in Schienenfahrzeugen Einzug und sind Basis für die automatisiert fahrende Tram. Die elektronischen Beifahrer unterstützen Straßenbahnfahrer in eintönigen oder schwierigen Verkehrssituationen bei ihrer Fahraufgabe – bei Tag und Nacht, bei Regen und Schnee. Bereits seit dem Jahr 2014 ist die erste Ausbaustufe des Kollisionswarnsystems von Bosch auf dem Markt. "Erkennen die Sensoren ein Unfallrisiko, warnen wir den Fahrer zunächst zuverlässig vor gefährlichen Situationen und unterstützen ihn bestmöglich, eine Kollisionen selbst zu vermeiden", erklärt Bihr. Das neue und erweiterte System geht ab sofort einen Schritt weiter. Reagiert der Fahrer auf die Warnung nicht oder zu spät, bremst das Fahrerassistenzsystem die Bahn automatisch bis zum Stillstand ab. Unfälle können damit möglichst ganz vermieden oder die Unfallfolgen deutlich gemildert werden. Somit trägt das System dazu bei, Ausfallzeiten und Folgekosten durch Unfälle zu reduzieren. "Wir denken automatisierte Mobilität weiter – auch über die Straße hinaus – und entwickeln Lösungen, die auch auf der Schiene die Sicherheit und den Komfort weiter erhöhen", sagt Bihr. Mit Radar- und Videosensor gegen UnfälleDie neue Kollisionswarnung kombiniert einen Video- und einen Radarsensor mit einem leistungsfähigen Steuergerät. Bosch nutzt hier seine Kompetenzen aus der automobilen Großserie. Mit einem Öffnungswinkel von bis zu 70 Grad erfasst der Radarsensor bis zu 160 Meter weit den Raum vor der Bahn und misst Abstand und Geschwindigkeit zu vorausfahrenden Autos, Bussen und anderen Straßenbahnen. Neben beweglichen Hindernissen detektiert der Radar auch feststehende Objekte, zum Beispiel Prellböcke. Der Videosensor ist die ideale Ergänzung zur Radartechnik. Er erfasst den Schienenverlauf und erkennt beispielsweise Querbewegungen früher und präziser. In einem zentralen Steuergerät, der Rail Control Unit, werden die Informationen beider Sensoren zu einem sehr detaillierten Bild der Umgebung verschmolzen und um weitere Informationen, wie beispielsweise die Geschwindigkeit der Bahn, ergänzt. Erkennt das System daraus eine kritische Annäherung, warnt es den Fahrer optisch und akustisch. Reagiert der Straßenbahnfahrer nicht innerhalb von zwei Sekunden auf die Warnung, bremst das System die Bahn sanft bis zum Stillstand ab. Kein Fahrgast muss befürchten, den Halt in der Bahn zu verlieren. Der Fahrer kann die Bremsung zudem deaktivieren oder jederzeit die Verzögerungsleistung verstärken, wenn sich eine kritische Situation zuspitzt. Er bleibt somit stets Herr der Lage und kann sich auf die wachsamen Augen seines elektronischen Beifahrers verlassen. Denn die Sensoren des Fahrerassistenzsystems arbeiten bei jeder Tages- und Nachtzeit und nahezu bei jedem Wetter. "Unser System ist permanent aktiv, wird nicht müde und lässt sich nicht ablenken", erklärt Bihr. |
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